Aktuelle Hot Stocks – HelloFresh, Walmart, Fresenius, Sixt, Sartorius

Bildquelle: Pressefoto HelloFresh

Die jüngste Erholung an den Aktienmärkten scheint sich nun doch als eine weitere Bärenmarktrallye zu entpuppen. Nachdem der DAX zeitweise die Marke von 13.900 Punkten geknackt hatte und sogar die psychologisch wichtige Hürde bei 14.000 Zählern in Angriff genommen werden sollte, musste das Barometer den Rückwärtsgang einlegen. Stattdessen sorgen derzeit vor allem die Unsicherheiten über die Höhe der weiteren Leitzinserhöhungen vonseiten der US-Notenbank Fed für schlechte Stimmung am Markt. Insbesondere rund um das Notenbank-Symposium in Jackson Hole.

Walmart

In Zeiten hoher Inflationsraten achten Konsumenten in besonderer Weise darauf, was sie sich leisten können und möchten. Walmart (WKN: 860853 / ISIN: US9311421039) zeigte zuletzt, dass sich der Einzelhandelsriese in einer solchen Situation nicht nur gut behaupten, sondern gewissermaßen von der hohen Inflation profitieren kann.

Walmart-Chart: Börse Stuttgart

Das Walmart-Angebot ist gerade für preissensitive Kunden ausgelegt. Gegenüber CNBC sagte Walmart-CEO Doug McMillon sogar, dass es nicht nur untere Einkommensklassen seien, die darauf achten würden, Geld zu sparen. Auch reichere Familien würden versuchen, die Belastungen, für die höhere Lebensmittelpreise sorgen, abzufedern. „Die Menschen sind jetzt wirklich preisorientiert, unabhängig vom Einkommensniveau“, sagt McMillon.

Für Walmart bedeutete dies im zweiten Quartal einen Umsatzanstieg im Vorjahresvergleich um 8,4 Prozent auf 152,9 Mrd. US-Dollar. Dabei profitierte der Konzern laut McMillon auch von neuen Kunden und häufigeren Besuchen von Menschen aus Haushalten mit einem jährlichen Einkommen von 100.000 US-Dollar oder mehr.

HelloFresh

Die deutschen Lieferdienste Delivery Hero und der Kochboxenversender HelloFresh (WKN: A16140 / ISIN: DE000A161408) standen in den vergangenen Tagen im Fokus, nachdem Branchenkonkurrent Just Eat Takeaway.com den Verkauf seines Anteils von ca. 33 Prozent am Joint Venture iFood an die Beteiligungsgesellschaft Prosus für bis zu 1,8 Mrd. Euro gemeldet hatte.

HelloFresh-Chart: Börse Stuttgart

Allerdings hatte sich HelloFresh selbst mit seinen Halbjahreszahlen ins Gespräch gebracht. Das DAX-Unternehmen, das seinen Kunden grammgenaue Zutaten sowie die passenden Rezepte mit Zubereitungsanweisungen liefert, profitierte zuletzt vor allem von guten Geschäften in den USA.

Im Juni-Quartal legte dort die Zahl der Bestellungen im Vorjahresvergleich um 9,7 Prozent auf 129,9 Millionen Mahlzeiten zu, während der durchschnittliche Wert pro Bestellung sogar um 29,2 Prozent auf umgerechnet 70,30 Euro gesteigert werden konnte.

In diesem Fall dürfte sich die Inflation bemerkbar gemacht haben. Die Zahl der aktiven Kunden ging im Vorjahresvergleich um 4,1 Prozent nach oben, war aber gegenüber dem Auftaktquartal 2022 rückläufig.

Fresenius

Unter Konzernchef Ulf Schneider gehörte Fresenius (WKN: 578560 / ISIN: DE0005785604) zu den Anlegerlieblingen am deutschen Aktienmarkt. Der Gesundheitskonzern wuchs stark. Zudem lief es auf der Ergebnisseite gut. Die im Leitindex DAX gelistete Aktie konnte ebenfalls überzeugen. Allerdings wechselte Schneider vor Jahren zu Nestlé. Danach lief es nicht mehr ganz so rund. Dafür hatte nicht nur die Corona-Pandemie gesorgt.

Fresenius-Chart: Börse Stuttgart

Dem Management hatte auch die Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) Kopfschmerzen bereitet. Mit diesen Problemen wird nun ein neuer Chef fertig werden müssen. Zum 1. Oktober 2022 wird Michael Sen den Vorstandsvorsitz von Stephan Sturm übernehmen. Stephan Sturm wird das Unternehmen laut Konzernangaben zum 30. September 2022 im guten Einvernehmen verlassen.

Sen wird wiederum die Aufgabe zukommen, die zuletzt angestoßenen Sparmaßnahmen zur Ankurbelung der Rentabilität zu überwachen und das Wachstum wieder in Schwung zu bringen. Die ersten Reaktionen an der Börse auf den Personalwechsel fielen positiv aus.

Sixt

Im Zuge der Corona-Krise hatten Autovermieter wie Sixt (WKN: 723132 / ISIN: DE0007231326) mit erheblichen Geschäftseinbrüchen zu kämpfen. Schließlich sorgten Lockdowns und Reisebeschränkungen dafür, dass der Tourismus stark getroffen wurde. Entsprechend wurde das Angebot an Fahrzeugen verringert, um Kosten einzusparen.

Sixt-Chart: Börse Stuttgart

Nun, da die Wiedereröffnung der Wirtschaft anläuft, fehlen viele dieser Fahrzeuge, sodass das knappe Angebot für hohe Preise und gute Geschäfte bei Sixt & Co sorgte. Inzwischen stellt sich aber auch die Frage, ob Sixt & Co weiteres Potenzial mitbringen. Zumal das Angebot an Mietwagen allmählich wieder steigt.

Außerdem besteht die Hoffnung, dass die Automobilkonzerne ihre Lieferkettenprobleme in den Griff bekommen und sich auch das Angebot von Neuwagen erholen kann. Allerdings wird der Erfolg von Sixt auch durch andere Faktoren bestimmt. Schließlich ist der MDAX-Konzern dabei, sich zu einem Mobilitätsdienstleister, mit Angeboten in den Bereichen Autovermietung, Carsharing, Fahrdienste/Ridehailing und Auto Abos, zu entwickeln.

Sartorius

Der Pharma- und Labor-Zulieferer Sartorius (WKN: 716563 / ISIN: DE0007165631) gehörte zu den sogenannten Corona-Profiteuren. Letztlich schaffte es der Konzern auf diese Weise sogar in die erste deutsche Börsenliga. Angesichts der Wiedereröffnung der Wirtschaft flachte die Euphorie bei vielen Anlegern rund um die Corona-Profiteure ab.

Sartorius-Chart: Börse Stuttgart

Dies sorgte dafür, dass die im DAX gelistete Sartorius-Vorzugsaktie von ihrem Hoch bei etwas mehr als 631 Euro Ende November 2021 bis auf 293,30 Euro Ende Juni 2022 abrutschte. Inzwischen läuft jedoch die Gegenbewegung. Im Zuge derer führte das Papier sogar die DAX-Erholung der vergangenen Wochen an. In den letzten drei Monaten gehörte die Aktie zu den Spitzenreitern in der ersten deutschen Börsenliga.

Ein Grund dafür dürfte das anhaltende Wachstum im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 gewesen sein. Auch nach Corona sollte Sartorius Erfolge einfahren können. Dies glaubt beispielsweise UBS-Analyst Michael Leuchten. Er hatte nach der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen seine Gewinnprognosen für 2023 und 2024 erhöht.

Bildquelle: Pressefoto HelloFresh