Unser mE-Drink der Woche: Pina Colada

(Bildquelle: unsplash.com / Kike Salazar N)

Mit einer Pina Colada fühlt man sich sofort auf ein karibisches Inselparadies versetzt. Auch der Pina Colada Song von Rupert Holmes trug zur Popularität dieses Drinks bei, der seit den 1970er Jahren in keiner Strandbar der Welt fehlen darf!

Wie bei jedem Cocktail-Klassiker gibt es unterschiedliche Entstehungs-Mythen. Die Pina Colada hat im Gegensatz zu vielen anderen bekannten Cocktails allerdings nur zwei Versionen. In beiden wird Puerto Rico als Ursprungsland genannt.

Blick auf San Juan, Hauptstadt von Puerto Rico. Vermutlich das Ursprungsland des Pina Colada. (Bildquelle: unsplash.com / Zetong Li)

Allerdings genießt der Rum aus Puerto Rico keinen besonders guten Ruf. Wayne Curtis schrieb in seinem Buch „and a bottle of rum“: Ananas und Cocos fungieren in diesem Drink gewissermaßen als sehr wirksame „Abwehrspieler“, um den oft scharfen Geschmack des Rums zu übertönen. Besonders bei den Rums aus Puerto Rico, die oftmals „eher versteckt als angepriesen werden sollten“, ist dies auch bitter nötig!

Piraten und Rum gehören zusammen!

Spätestens seit der Verfilmung von „Fluch der Piraten“, dürfte jedem klar sein. Piraten und Rum gehören einfach zusammen. Möglicherweise ist ein Pirat der ursprüngliche Erfinder des Pina Colada. Der berühmt-berüchtigte Pirat Roberto Cofresi y Ramirez de Arellano (1791 – 1825), auch bekannt als „El Pirata Cofresi“, trieb vor den Küsten vor Puerto Rico sein Unwesen. Von ihm wird erzählt, dass er seine Mannschaften mit einem Mischgetränk aus Kokos, Ananas und weißem Rum in Stimmung brachte. Damit war das bis heute gültige Originalrezept im Prinzip schon vorgezeichnet.

Ein Piratenschiff fährt im Sonnenuntergang. (Bildquelle: unsplash.com / alonso reyes)

Nach dessen Hinrichtung ist dieses Getränk allerdings in Vergessenheit geraten. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts taucht das Getränk wieder auf. Zunächst als „pina fria“ in Kuba und auf Jamaica, wofür frische Ananasstücke mit Zucker und Wasser vermischt und dann als Erfrischung gereicht wurden, vorerst ohne Alkohol.

Erstmals in seiner heutigen Form beschrieben taucht die Pina Colada in einer Ausgabe des Travel Magazine vom Dezember 1922 auf, gemixt auf Eis aus frischem Ananassaft, Zucker, Limettensaft und Bacardi Rum:

„But best of all is a pina colada, the juice of a perfectly ripe pineapple – a delicious drink in itself – rapidly shake up with ice, sugar, lime and Bacardi rum in delicate proportions. What could be more luscious, more mellowand more fragrant?“

Als solcher geistert dieser Drink dann einige Jahrzehnte durch die Presse, ohne wirklich beachtet zu werden. Selbst der Urheber der Tiki-Bewegung, „Trader“ Vic Bergeron, erwähnt das Rezept in der 1947 erschienenen ersten Auflage seines „Bartender’s Guide“ mit keinem Wort! Erst 1972 findet die Pina Colada in der Neuauflage dieses Werkes ihren Platz unter der Bezeichnung „Pina Colada Pina Fria Style“ allerdings noch ohne die Zugabe von Kokos.

Was hätten Sie denn gerne gemixt bekommen? Schreiben Sie uns! (Bildquelle: Pixabay / Pexels)

Pina Colada – kein Liebling der Bartender

Übrigens haben besonders Bartender oftmals ein etwas ambivalente Verhältnis zum Pina Colada. Er genießt nicht unbedingt den besten Ruf, was Qualität und Geschmack angeht! Stattdessen wird er oft als mehr oder weniger missglücktes Gepanschte aus billigsten Zutaten angesehen, gerade gut genug, um die Masse der Urlauber abzufüllen…!

Die Zutaten des Pina Colada:

1 Teil weißer Rum
1 Teil Kokosnusscreme
3 Teile Ananassaft
(Sahne)
Eiswürfel

Die Zubereitung des Pina Colada:

Weißen Rum, Ananassaft, Kokosnusscreme, Sahne und Eiswürfel in einen Shaker geben und gut shaken. Anschließend alles in ein Glas abseihen. Nach Belieben mit Ananasscheibe, Cocktailkirsche und/oder Ananasblättchen verzieren.

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Und was alles in die eigene Hausbar gehört, finden Sie hier.


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