Aktuelle Hot Stocks – LVMH, Palo Alto, Encavis, Linde

Bildquelle: Pressefoto The Linde Group

Die Stimmung der Anleger wird immer wieder durch neue Negativnachrichten belastet. Vergangenen Freitag hatte der russische Staatskonzern Gazprom erklärt, dass die Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 nach einer angeblichen Wartungspause entgegen der vorherigen Ankündigungen doch nicht wieder aufgenommen werden. Bei Volkswirten und Anlegern nehmen dementsprechend die Sorgen vor einem konjunkturellen Einbruch zu, was auch auf die Börsen durchschlägt. Doch selbst in Krisenzeiten gibt es immer Gewinner, wobei die folgenden Hot Stocks derzeit besonders aussichtsreich sind.

LVMH

Gerade in Zeiten mit sehr hoher Inflation bieten sich Aktien von Unternehmen an, die über Preissetzungsmacht verfügen. Also Konzerne, die beispielsweise höhere Rohstoffkosten über Preiserhöhungen an die Kunden weiterreichen können.

LVMH-Chart: Börse Stuttgart

Dazu gehört natürlich auch LVMH (WKN: 853292 / ISIN: FR0000121014), denn dank der enormen Markenstärke (u.a. Louis Vuitton, Christian Dior, Tiffany) finden die Luxusartikel des Konzerns auch zu höheren Preisen reißenden Absatz, wie die jüngsten Geschäftszahlen zeigen. Die Franzosen erzielten im ersten Halbjahr 2022 einen Umsatz von rund 37 Mrd. Euro, was auf Jahressicht ein Plus von 28 Prozent bedeutet. Der operative Gewinn legte dabei um 34 Prozent auf knapp über 10 Mrd. Euro zu.

Die anhaltend starken Geschäfte schlagen sich auch in der langfristigen Kurshistorie nieder. Auf Zehnjahressicht ging es für den Aktienkurs im Schnitt um 17 Prozent jährlich nach oben. Für die LVMH-Aktie spricht auch eine vergleichsweise moderate Bewertung. Das für 2023 geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei aktuell 22 und damit unter der Peer Group (KGV: 25). Beim Luxus-Weltmarktführer wäre eigentlich sogar ein Bewertungsaufschlag angemessen.

Palo Alto Networks

Der anhaltende Trend zur Digitalisierung sorgt beim US-Spezialisten für Cyber-Sicherheit Palo Alto Networks (WKN: A1JZ0Q / ISIN: US6974351057) für glänzende Geschäfte. Im abgeschlossenen vierten Quartal des Geschäftsjahres 2021/2022 (per Ende Juli) ging es für die Erlöse im Jahresvergleich um 27 Prozent auf 1,6 Mrd. US-Dollar nach oben.

Palo Alto Networks-Chart: Börse Stuttgart

Dabei wurde ein Nettogewinn von 3,3 Mio. US-Dollar eingefahren, nachdem im Vorjahreszeitraum aufgrund hoher Wachstumsinvestitionen noch ein Verlust von 119 Mio. US-Dollar zu Buche stand. Auch der weitere Ausblick fällt sehr positiv aus. Für das laufende Geschäftsjahr 2022/2023 erwartet der Konzern einen Umsatz in der Spanne zwischen 6,85 und 6,90 Mrd. US-Dollar, womit sich auf Jahressicht ein Wachstum von rund 25 Prozent errechnen würde.

Die Palo-Alto-Aktie dürfte den langfristigen Aufwärtstrend deshalb fortsetzen, wobei sich das nächste Kursziel auf das Rekordhoch vom April 2022 bei knapp 641 US-Dollar stellt. Für zusätzlichen Kursauftrieb könnte auch der geplante Aktien-Split im Verhältnis eins zu drei (14. September 2022) und das bekanntgegebene Aktienrückkauf-Programm sorgen.

Encavis

Beim Solarpark- und Windkraftanlagen-Betreiber Encavis (WKN: 609500 / ISIN: DE0006095003) laufen die Geschäfte auf Hochtouren, weshalb die Firmenprognose für das laufende Gesamtjahr 2022 jüngst nach oben angehoben worden ist. Erwartet wird nun ein Umsatz von über 420 Mio. Euro (2021: 333 Mio. Euro) und ein bereinigtes EBITDA von rund 310 Mio. Euro (2021: 256 Mio. Euro). Für 2025 avisiert der Vorstand Erlöse von 440 Mio. Euro und ein bereinigtes EBITDA von 330 Mio. Euro.

Encavis-Chart: Börse Stuttgart

Einige Branchenexperten rechnen damit, dass auch diese Mittelfristprognose noch einmal aufgestockt werden könnte. Dafür spricht auch, dass Encavis das Portfolio derzeit massiv ausbaut. Zuletzt wurden drei Solarparks mit einer Kapazität von insgesamt 48 Megawatt in den Niederlanden gekauft.

Außerdem hat das MDAX-Unternehmen einen Solarpark in Großbritannien (26 Megawatt) übernommen. Die Chancen stehen dementsprechend gut, dass die Encavis-Aktie die im Februar dieses Jahres gestartete Aufwärtsbewegung fortsetzt. Die nächsten Kursziele sind die Tops vom August 2022 (24,78 Euro) und vom Januar 2021 (25,55 Euro).

Linde

Die Aktie von Linde plc (WKN: A3D7VW / ISIN: IE000S9YS762)  gehörte in den vergangenen Monaten zu den vergleichsweise kursrobusteren Werten im DAX. Nach einem Zwischentief im Februar 2022 bei 244 Euro konnte sich der Kurs bis Anfang September zeitweise bis in den Bereich der 280er-Marke nach oben arbeiten. Gut möglich ist, dass schon bald das Allzeithoch vom Juni 2022 bei 315 Euro angesteuert wird.

Linde-Chart: Börse Stuttgart

Für steigende Kurse spricht auch die starke geschäftliche Entwicklung. Der weltweit führende Industriegase-Konzern hat nach einem Gewinnplus im zweiten Quartal erneut die Prognose angehoben. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll im laufenden Gesamtjahr 2022 auf 11,73 bis 11,93 Euro ansteigen.

Das würde auf Jahressicht einen Zuwachs von bis zu zwölf Prozent bedeuten. Zuvor ging der Vorstand noch von einem Gewinn pro Aktie von 11,65 bis 11,90 Euro aus. Die Analysten raten bei der Linde-Aktie derzeit mehrheitlich zum Kauf. Dabei wird im Schnitt ein Kursgewinnpotenzial von 29 Prozent gesehen.

Bildquelle: Pressefoto The Linde Group