Rio Tinto schwenkt auf Sparkurs um

Bildquelle: Pressefoto Rio Tinto Copyright © 2009 Rio Tinto.

Der Bergbauriese Rio Tinto (WKN 852147) musste eine unrühmliche Premiere feiern, denn erstmals seit der Zusammenlegung der australischen und britischen Aktivitäten im Jahr 1995 schrieb der Bergbaukonzern rote Zahlen. Für den ausgewiesenen Nettoverlust von 2,99 Mrd. US-Dollar waren insbesondere hohe Abschreibungen auf das Kohlegeschäft in Mosambik und das Aluminiumgeschäft verantwortlich.

Im Jahr zuvor verbuchte der Konzern noch einen Gewinn von 5,83 Mrd. US-Dollar. Erst im Januar musste CEO Tom Albanese wegen der Wertberichtigungen in Höhe von 14 Mrd. US-Dollar seinen Hut nehmen. Trotz des Milliardenverlustes gab sich der neue Chef Sam Walsh aber kämpferisch: „Unter meiner Führung wird Rio Tinto nicht nachlassen, mehr Wert für die Aktionäre zu schaffen. Diese Verpflichtung beweisen wir durch Kosteneinsparungen und bessere Ergebnisse quer durch unser Geschäft.“ Der Konzern will bis Ende 2014 rund 5 Mrd. US-Dollar einsparen und somit aus der Krise herauskommen. Gleichzeitig sollen unrentable Unternehmensbereiche abgestoßen werden. Gleichzeitig sollen die Aktionäre kurzfristig mit einer Erhöhung der Dividende um 15 Prozent auf 1,67 US-Dollar je Aktie beschwichtigt werden.

Rio Tinto war 2007 mit dem Kauf von Alcan für 38 Mrd. US-Dollar ganz groß in das Aluminiumgeschäft eingestiegen. Allerdings sorgte die folgende Wirtschafts- und Finanzkrise für einen Einbruch bei der Nachfrage nach dem Metall. Rio Tinto ist nicht das einzige Unternehmen, das den Sparstift ansetzt. Die gesamte Branche ist mit steigenden Produktionskosten konfrontiert. Hinzu kommt der politische Aspekt. „Interessanterweise befinden sich viele neue Projekte in Ländern mit einer relativ unsicheren politischen Situation. Arbeitsaufstände, hohe Abgaben oder mögliche Verstaatlichungen in Afrika und Lateinamerika erschweren teilweise das Geschäft und lassen Investitionen unattraktiver erscheinen“, erläutert Eugen Weinberg, Rohstoffanalyst bei der Commerzbank, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „pressetext“.

Quelle: finanzen.net

Sollte Walsh den Konzernumbau bewältigen, könnte auch der zuletzt eingeschlagene Aufwärtstrend bei Aktie des Unternehmens neue Nahrung erhalten. Das Papier legt seit Sommer 2012 in London fast 40 Prozent an Wert zu. Trotzdem kann die Aktie mit einer attraktiven Bewertung punkten. Das 2013er-KGV liegt bei 10, während die Dividendenrendite 3 Prozent beträgt. Dabei könnte der heutige Kurssturz der Aktie um etwas mehr als 1 Prozent möglicherweise als Einstiegschance genutzt werden.

P.S. Kurzfristtrader, die vor allem auf schnelle Kursgewinne aus sind, sollten auch immer mal ihre Broker-Anbindung hinterfragen – am besten mal bei brokerdeal.de* vorbeischauen und sich die aktuellen Angebote ansehen.

*Partnerlink

Bildquelle: Pressefoto Rio Tinto Copyright © 2009 Rio Tinto.