Warum klare Ziele helfen, erfolgreicher anzulegen

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Die individuelle finanzielle Vorsorge stellt für zahlreiche Anleger:innen eine große Herausforderung dar. Dabei schieben viele Menschen oft den Grund vor, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht voraussagen können, wie ihr Leben in zehn, 20 oder 40 Jahren aussehen wird. Doch gerade mit einer langfristig orientierten Geldanlage, lässt sich Planbarkeit, etwa für einen komfortablen Ruhestand, schaffen.

Auf die Frage nach der stärksten Kraft des Universums soll Albert Einstein einmal geantwortet haben: „der Zinseszins“. Denn mit der Zeit verdienen Anleger:innen nicht nur mit dem eingesetzten Kapital, sondern auch mit reinvestierten Gewinnen weitere Erträge. Je länger das Geld arbeiten kann, desto stärker kann sich dieser Effekt bemerkbar machen.

Deswegen ist es essenziell, lieber heute als morgen mit der Geldanlage anzufangen und eine Strategie zu entwickeln, auch wenn diese im Laufe der Zeit Anpassungen bedarf.

Grundlagen für einen soliden Plan

Zwei Fragen sind Basis für jeden Anlageplan: Für welchen Zweck lege ich Geld an und wie viel Zeit habe ich, um dieses Ziel zu erreichen?

Darüber hinaus gilt es festzulegen, welche einmaligen und regelmäßigen Beträge in die Geldanlage fließen sollen. So sollte jeder Mensch über Rücklagen verfügen, um die Lebenshaltungskosten von sechs Monaten zu decken, und erst darüber hinaus am Markt investieren. Damit trägt jeder dafür Sorge, dass im Fall von Einkommensausfällen oder einem kurzfristigen Bedarf aus anderen Gründen nicht gleich unplanmäßig Wertpapiere verkauft werden müssen.

Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Risikoakzeptanz. Denn je größer die Schwankungsbreite oder das Risiko einer Anlage, desto größer sind in der Regel die Renditechancen. Unabhängig von den Renditewünschen und Anlagezielen sollten Anleger:innen aber nur die Risiken eingehen, mit denen sie sich wohl fühlen.

Pläne anzupassen ist leichter als die Geldanlage gänzlich neu zu planen

Verändern sich die Umstände oder Anlageziele, sind bereits existierende Pläne und Strategien noch lange nicht hinfällig. Vielmehr macht ein solider Plan es deutlich leichter, mit unerwarteten Ereignissen umzugehen und einzuschätzen, was sie für die eigene Zukunftsplanung bedeuten.

Wer zum Beispiel eine Erbschaft erhält, kann auf Basis eines bestehenden Plans neu kalkulieren, ob nun auch niedrigere monatliche Anlagebeträge ans Ziel führen könnten – oder wie bisher weiter anlegen und das Anlageziel erhöhen. Wer eine berufliche Auszeit plant, kann die ausfallenden Sparbeträge auf andere Monate umlegen. Entwickelt sich der Markt langfristig anders als erwartet, erlaubt es ein klarer Plan, Stellschrauben wie Sparrate, Risiko-Rendite-Profil und Anlageziel so lange zu justieren, bis das Ziel wieder erreichbar ist.

Ein durchdachter Plan kann Anleger:innen nicht nur helfen, auf realistische Ziele hinzuarbeiten, sondern auch so manchen Fehler zu vermeiden. So kommen viele Menschen in die Versuchung, Gefühlen wie Euphorie und Angst nachzugeben, in Boom-Phasen Wertpapiere zu kaufen und in Krisen zu verkaufen. Dabei hinken Anleger:innen der Marktentwicklung oft hinterher – sie kaufen unter Umständen teuer und verkaufen, wenn die Kurse längst gefallen sind. Bessere Anlageergebnisse lassen sich oft erzielen, wenn man in turbulenten Marktphasen einfach abwartet.

Eine frühzeitige Geldanlage mit klaren Zielen und entsprechenden Plänen bietet Perspektive. Warum Dinge dem Zufall überlassen, wenn man selbst die Planung in die Hand nehmen kann?

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Ein Beitrag von Jesper Wahrendorf

Er ist Head of Vanguard Invest, der digitalen Anlageplattform von Vanguard.

 

 

 

 

 

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