Wachstumsmarkt Heimtierbedarf

Bildquelle: markteinblicke.de

Der Markt für Heimtierbedarf wächst, auch weil immer mehr Menschen ihre tierischen Lieblinge vermenschlichen und daher nicht nur Geld für Tierfutter ausgeben, sondern auch für allerhand Accessoires. Zudem ist das Internet ein wichtiger Treiber der Umsätze, während wichtige demografische Trends sowie auch die menschliche Natur dafür sorgen, dass der Markt für Heimtierbedarf Potenzial mitbringt.

Katzen geben den Ton an

Die Deutschen lieben Katzen. Das sagen zumindest die Statistiken zu den in Deutschland gehaltenen Heimtieren des Industrieverbandes Heimtierbedarf (IVH) e.V. Dieser zählte 2021 etwa 16,7 Millionen Katzen und 10,3 Millionen Hunde. Verständlich. Schließlich sind Katzen kleiner als Hunde, sodass es einfacher ist gleich mehrere von ihnen im selben Haushalt zu halten. Wenn es jedoch um die Ausgaben für Tierfutter geht, kommen Hunde fast an die Katzen heran. Auch dies dürfte nicht sehr verwunderlich sein. Schließlich kann der „beste Freund des Menschen“ aufgrund seiner Größe nun einmal in der Regel deutlich mehr fressen als eine Katze. Insgesamt lässt sich sagen, dass der Heimtiermarkt hierzulande weiterwächst.

Laut IVH überquerten die Umsätze auf dem Heimtiermarkt im vergangenen Jahr die Marke von 6 Mrd. Euro. 4,786 Mrd. Euro entfielen dabei laut Verbandsangaben auf den stationären Fach- und Lebensmitteleinzelhandel, was ein Umsatzplus von 6 Prozent im Vorjahresvergleich bedeutete. 1,055 Mrd. Euro trug der Online-Handel bei, während der Bereich Wildvogelfutter für rund 162 Mio. Euro der Erlöse verantwortlich war. Im Fach- und Lebensmitteleinzelhandel gaben die Tierliebhaber ihr Geld vor allem für Futter aus. Im Bereich „Heimtier-Fertignahrung“ wurde im Vorjahresvergleich ein Umsatzzuwachs um 6,5 Prozent auf 3,685 Mrd. Euro erzielt. Allerdings wollen die tierischen Lieblinge nicht nur ordentlich gefüttert werden.

In den vergangenen Jahren war immer mehr ein Trend zur Vermenschlichung vieler Haustiere zu beobachten. Dies bedeutet, dass Haustiere heutzutage auch mit verschiedenen Accessoires ausgestattet werden müssen. Das Segment „Bedarfsartikel und Zubehör“ legte laut IVH ebenfalls merklich zu und verzeichnete mit einem Umsatz von 1,101 Mrd. Euro ein Plus von 4,6 Prozent. Bei einem Blick auf die einzelnen Tierarten dominierten die Katzen im Segment Futter eindeutig. Der Gesamtumsatz mit Katzenfutter legte um 6,4 Prozent auf 1,787 Mrd. Euro zu, während der Markt für Hundefutter 2021 ebenfalls weiterwuchs und im stationären Handel mit 1,677 Mrd. Euro ein Umsatzplus von 7 Prozent erzielte.

Wesentlicher Charakterzug der menschlichen Natur

Ähnlich wie in vielen anderen Bereichen hat auch beim Thema Heimtierbedarf die Corona-Pandemie für neue Entwicklungen gesorgt und einige Trends verstärkt. Da die Menschen häufiger und länger zu Hause bleiben mussten, kauften sie immer häufiger im Internet ein. Entsprechend hat sich laut IVH die zunehmende Bedeutung des Internets für den Kauf von Heimtierprodukten auch im Corona-Jahr 2021 nochmals spürbar gezeigt.

Katzen zählen zu den beliebtesten Haustieren. (Bildquelle: unsplash / Liona Toussaint)

Das geschätzte Umsatzvolumen betrug demnach 2021 circa 1,055 Mrd. Euro – ein Plus von 233 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr und eine Steigerung von über 28 Prozent. Auch aus einem anderen Grund hat COVID-19 den Trend zum Halten von Haustieren sowie die Umsätze beim Heimtierbedarf angekurbelt. „In Zeiten von Homeoffice und eingeschränkten Kontakten haben die Menschen viel Zeit mit ihren Heimtieren verbracht. Darüber hinaus sind viele neue Tiere in die Haushalte eingezogen, was sich besonders an der steigenden Anzahl an Katzen bemerkbar macht“, stellt Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF), fest.

Allerdings war der Trend zu mehr Heimtieren bereits vor Corona zu beobachten. Bei Rize ETF verweist man auf das Buch „The Animals Among Us: How Pets make us Human“ (Die Tiere unter uns: Wie uns Haustiere menschlich machen). Dort erörtert der Anthrozoologe John Bradshaw die These, dass die Haltung von Haustieren sogar ein wesentlicher Charakterzug der menschlichen Natur ist. Der ETF-Anbieter hat daraus eine Investmentmöglichkeit abgeleitet und den Rize Pet Care UCITS ETF aufgelegt.

Wichtige Trends

Der börsengehandelte Indexfonds möchte Anleger an verschiedenen Branchentrends teilhaben lassen. Dabei wird vonseiten von Rize ETF eine zunehmende Premiumisierung von Heimtierbedarf und -diensten, mehr Nachhaltigkeit bei der Beschaffung von Proteinen sowie Aromastoffen beobachtet. Außerdem sehen sie vermehrt Haustierbesitzer unter der mit digitalen Medien aufgewachsenen jungen Generation, den sogenannten Digital Natives, die Online-Abonnements bevorzugen würde. Ferner habe der Wunsch der Menschen, eine Beziehung zu einem Haustier zu haben, zugenommen.

Mit dem Rückzug der Kleinfamilie würden sich viele Single-Haushalte sowie unverheiratete und kinderlose Familien Haustiere zulegen. Es wird auch auf die zunehmende Zahl älterer Menschen und nachfamiliärer Haushalte verweisen. Dies habe ebenfalls zur Folge, dass immer mehr pelzige Gefährten unsere Heime erobern. Vor diesem Hintergrund werden die Aussichten für die Heimtierbranche optimistisch gesehen. Ergebnis war letztlich Europas erster Indexfonds für Heimtierbedarf.

Dieser investiert in Unternehmen innerhalb der vier Teilsektoren Haustierversicherung, Tiernahrung & Konsumgüter, Haustiergesundheit und Haustierhandel. Speziell geht es darum, Geschäftsaktivitäten zu identifizieren, die von wichtigen Trends profitieren sollten. Dazu werden die steigende Zahl der Haustierbesitzer und die Vermenschlichung von Heimtieren, die Einführung von frischem und gesundem Futter und Diäten für Haustiere, der wachsende Nachfrage an Produkten und Dienstleistungen im Bereich der Haustiergesundheit und der Veterinärmedizin sowie der wertvolle Beitrag von Haustieren zu unserem allgemeinen psychischen Wohlbefinden gezählt.

mE-FAZIT

Die Corona-Pandemie hat einige Wachstumstrends im Bereich der Heimtierbranche verstärkt. Mit Europas erstem Indexfonds für Heimtierbedarf steht Anlegern nun auch eine interessante Möglichkeit zur Verfügung, von diesen Trends zu profitieren.

 

red. mE _ Bildquelle: markteinblicke.de