Warum Munich Re das Geschäft nicht ausgeht

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Die Aktie von Munich Re (WKN: 843002 / ISIN: DE0008430026) gehörte in den vergangenen Monaten zu den klaren Outperformern im DAX. Zeitweise ging es für den Kurs im September auf ein Sieben-Monats-Hoch nach oben. Grund für den Kursaufschwung ist neben der starken operativen Entwicklung auch ein sehr positiver Ausblick.

Inflation und steigende Zinsen spielen Munich Re in die Karten

Trotz der zahlreichen Herausforderungen für die Versicherungswirtschaft sieht sich der Rückversicherer eigener Aussage nach auf einem guten Weg, was auch der guten Preisentwicklung zu verdanken sei. „Die bisherigen Erneuerungsrunden 2022 haben unsere vorsichtigen Inflationserwartungen angemessen berücksichtigt, und die steigenden Zinsen wirken sich mittelfristig positiv auf unsere Kapitalanlagerendite aus“, erklärte der für das Rückversicherungsgeschäft zuständige Vorstand Torsten Jeworrek anlässlich des jährlichen Branchentreffens Mitte September in Monte Carlo. „Insgesamt steuern wir konsequent auf die Ziele der Strategie Ambition 2025 zu.“

Unser Prämienvolumen wird wachsen, allein schon wegen der Inflation. (Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek)

Der Konzern nannte als Herausforderungen für die Versicherungsbranche die extreme Inflation, steigende Zinsen und Kursrutsche bei Kapitalanlagen sowie Belastungen, die aus dem Ukraine-Krieg resultieren. Laut Munich Re leiden die europäischen Versicherer außerdem unter dem starken US-Dollar. Nichtsdestotrotz soll die Rückversicherungsnachfrage weiter zunehmen.

Immer mehr Unwetter belasten nicht nur die Polizei und Rettungskräfte. (Bildquelle: pixabay / FreddyGreve)

Gute Wachstumsaussichten für den Rückversicherungsmarkt

Schätzungen von Munich Re zufolge wird der Rückversicherungsmarkt bis zum Jahr 2024 global inflationsbereinigt jährlich um zwei bis drei Prozent wachsen. Dabei wird das stärkste Wachstum mit vier bis fünf jährlich in Lateinamerika erwartet. In den größten Märkten Europa und Nordamerika wird mit einem Anstieg um ein bis zwei beziehungsweise zwei bis drei Prozent p.a. gerechnet. Das Wachstum wird insgesamt auf dem Niveau des Erstversicherungsmarktes gesehen.

Profiteur des klimaneutralen Umbaus der Wirtschaft

Munich Re verspricht sich auch von einem klimaneutralen Umbau der Wirtschaft erhebliches Geschäftspotenzial. Der Konzern will Herstellern und Betreibern von Anlagen für grünen Wasserstoff Leistungsgarantien anbieten, die es beispielsweise auch schon in ähnlicher Form für Hersteller von Solaranlagen gibt.

Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek erklärte beim Branchentreffen in Monte Carlo mit Blick auf die Vertragsabschlüsse für 2023 außerdem, dass die wachsenden Risiken durch den Klimawandel auf ein geschrumpftes Angebot an Rückversicherungsschutz treffen, was ebenfalls für höhere Prämien spricht.

Hier liegen die nächsten Kursziele

An der Börse gehört Munich Re (Dividendenrendite: 4,2 Prozent) derzeit zu den aussichtsreichsten Titeln im DAX. Nach einem kurzfristigen Rückschlag im März 2022 auf 205 Euro konnte sich der Kurs bis Mitte September zeitweise in den Bereich der 260er-Marke nach oben arbeiten. Setzt sich der Aufschwung fort, könnte in Kürze das Mehrjahreshoch vom Februar 2020 bei 284 Euro in Angriff genommen werden. Oberhalb würde dann die 300er-Marke in den Fokus rücken.

Die Konzernzentrale in München (Bildquelle: Pressefoto © Munich Re).

Goldman Sachs rät zum Kauf

Die Analysten sprechen für die Munich-Re-Aktie derzeit mehrheitlich die Empfehlungen „kaufen“ und „aufstocken“ aus. Zu den Optimisten gehört beispielsweise Goldman Sachs. Die US-Investment-Bank hatte Mitte September ihre bisherige Kaufempfehlung („Buy“) und das Kursziel von 300 Euro bestätigt.

Laut dem Goldman-Analysten Alan Devlin sollten sich die starken Preiserhöhungen der Rückversicherer bei der Erneuerungsrunde im kommenden Jahr fortsetzen. „Der Sektor profitiere von einer wachsenden Nachfrage unter anderem wegen Absicherungen gegen Folgen des Klimawandels und steigenden Unsicherheiten bei der IT-Sicherheit. Munich Re sei dabei als Weltmarktführer mit solider Bilanz der Hauptprofiteur“, erklärte der Analyst in der entsprechenden Branchenstudie.

Wer nicht nur auf Munich Re, sondern gleich auf 25 Aktien setzen möchten, bei denen sich künftig erhebliches Gewinnpotenzial eröffnen dürfte, kann sich das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0AB5 / ISIN: DE000DA0AB55) auf den Vision 25 Index anschauen. In diesem Index sind neben Munich Re beispielsweise auch Microsoft, Amazon, Sixt und 3M enthalten.

Marc O. Schmidt / Bildquelle: pixabay / 12019