Neue Verkaufssignale?

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Liebe Leserinnen und Leser,

als Volkswirt (und auch sonst) bin ich ja eher Rea- denn Royalist, und dennoch wirkten die Bilder, die am Montag aus London um die Welt gingen, an der ein oder anderen Stelle beeindruckend. Jahrhundertealte Uniformen und Traditionen ließen für einen Moment eine längst untergegangene Epoche wiederauferstehen.

Apropos „wiederauferstehen“, und damit kommen wir direkt zum eigentlichen Thema dieser Market Mover-Ausgabe – das gilt auch für die Zins- und Rezessionsängste, denn die waren zur Wochenmitte auch alle ganz plötzlich wieder da.

Nachdem die Fed den Leitzins (wie erwartet) um weitere 75 Basispunkte erhöht und dabei auch gleich die Wachstumsprognose für das US-BIP im laufenden Jahr (nur noch 0,2% statt der im Juni prognostizierten 1,7%) kassiert hatte, drehten die Aktienmärkte nach unten ab. Im Detail:

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Neue Tiefpunkte

Für die US-Indizes ging es im Gleichschritt auf neue September-Tiefs und unter wichtige Unterstützungen zurück.

Der DAX konnte sich einen Tag später mit dem Tagestief bei 12.526 gerade so über dem bisherigen Monatstief (das am Mittwoch bei 12.521 Punkten markiert worden war) behaupten, fiel dafür aber am Freitag unter beide Haltelinien zurück und markierte den nächsten Tiefstand, der bei Redaktionsschluss um 10.00 Uhr bei 12.450 Zählern lag.

Damit drehte sich das Kursgeschehen in dieser Woche mehrheitlich um die Unterseite, weshalb wir den charttechnischen Fokus auch direkt auf dieselbe legen:

Neue Möglichkeiten

Setzt sich die aktuelle Abwärtsbewegung fort, kann der nächste Halt am bisherigen Jahrestief bei 12.391 festgemacht werden, das zusammen mit dem berühmten Volumenmaximum (= das Level mit dem meisten Handelsvolumen seit Ende der Finanzkrise 2009) knapp darunter (konkret bei 12.375/ 12.350) eine massive Auffangzone bildet. Heißt im Umkehrschluss – sollte der DAX an dieser Unterstützung abrutschen, müsste mit einer Ausweitung der Verkäufe bis in den Bereich um 12.000 Zähler gerechnet werden. Mindestens.

Auf der Oberseite sind die Hürden dafür mehr einmal neu sortiert worden; die erste Eindämmungslinie ist jetzt bei 12.521, der erste Bremsbereich bei 12.600/12.604 zu finden. Darüber würde der Widerstand bei 12.800/12.818 warten, bevor das offene Gap aus der Vorwoche bei 12.957 vollständig geschlossen werden müsste, um einen Vorstoß an die 13.000er-Barriere überhaupt erst möglich machen zu können.

Ein Beitrag von Sebastian Affeld von Prime Quants

Der obige Text/Beitrag spiegelt die Meinung des oder der jeweiligen Autoren wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: Prime Quants / Pressefotos Deutsche Börse AG