Merck: Trendwende bei Medikamenten-Zulassung soll 2017 eingeleitet werden

Bildquelle: Pressefoto Merck KGaA

Durch Übernahmen wie beispielsweise die des Laborausrüsters Sigma-Aldrich konnte der Pharmakonzern Merck (WKN: 659990 / ISIN: DE0006599905) aus dem südhessischen Darmstadt seinen Umsatz mit 17 Prozent Wachstum erstmals über EUR 15 Mrd. steigern.

Der operative Gewinn (EBITDA) stieg um 31 Prozent auf EUR 4,414 Mrd., weiterhin wuchs der Netto-Gewinn um 46 Prozent auf EUR 1,628 Mrd. Die Verschuldung konnte um fast 10 Prozent auf EUR 11,5 Mrd. gesenkt werden.

Bedeutende Zulassung für Krebsmittel in den USA

Einen wichtigen Erfolg konnte das Unternehmen in dieser Woche für das Medikament „Avelumab” zur Behandlung von aggressiven und seltenen Hautkrebs (Merkelzellkarzinom) verbuchen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA erteilte in dieser Woche dem Mittel die Zulassung und Freigabe zum Verkauf in den Vereinigten Staaten.

Der FDA zur Folge, ist dies die erste genehmigte Zulassung eines Medikamentes dieser Art. Entwickelt wurde das Präparat zusammen mit dem US-Pharmakonzern Pfizer und soll fortan unter dem Namen „Bavencio” vermarktet werden. Weiterhin wurde die Zulassung in Europa und Japan beantragt. Merck plant bis zum Jahr 2022 mit neuen Produkten einen Umsatz in Höhe von EUR 4 Mrd. zu erzielen, wobei die Hälfte davon auf die Pharmasparte entfallen soll.

Vor dem Hintergrund einer möglichen Politik des Protektionismus in den USA, wurde weiterhin verkündet, dass durch die Übernahme Investitionen in den Vereinigten Staaten im Wert von USD 8,00 Mrd. getätigt würden und neben dem Erhalt der 9.000 Arbeitsplätze von Monsanto weiterhin 3.000 Stellen neu geschaffen werden sollen.

Trendwende bei Medikamenten-Zulassung soll 2017 eingeleitet werden

Wie maßgeblich diese Zulassung für Merck sein könnte, verdeutlicht die relativ geringe Zahl der Neuzulassungen in der jüngeren Vergangenheit. In den letzten 14 Jahren wurde zwei neue Medikamente auf den Markt gebracht, welche insgesamt einen Umsatz von weniger als EUR 100 Mio. generieren konnten. Ab dem 2017 soll, nach Planung des Unternehmens, jährlich je ein neues Medikament oder eine neue Indikation zur Zulassung erfolgen.

Vor diesem Hintergrund sollen die Investitionen für die Erforschung neuer Immuntherapien gegen die Krebskrankheit gesteigert werden, was sich auf die jährlichen Unternehmensergebnisse auswirken könnte. So soll das EBITDA im Jahr 2017 in etwa stabil zum Vorjahr bleiben und es wird ein leichtes bis organisches Wachstum erwartet…

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Bildquelle: Pressefoto Merck KGaA