KWS Saat schwimmt gegen den Strom

Bildquelle: Pressefoto KWS SAAT

Während die Ergebnisse vieler Unternehmen im laufenden Jahr durch Lieferkettenprobleme sowie hohe Rohstoff- und Energiekosten stark belastet und reihenweise Prognosesenkungen verkündet werden, gibt es hier und da auch immer mal wieder ein paar positive Überraschungen. Mit einer solchen konnte beispielsweise KWS Saat SE & Co. KGaA (WKN: 707400 / ISIN: DE0007074007) Ende September auftrumpfen.

KWS Saat ist immer für eine Überraschung gut

Der im Nebenwerte-Index SDAX notierte Saatguthersteller blickt ungeachtet der derzeitigen Herausforderungen jetzt noch optimistischer nach vorne. Konkret wird ein weiteres Wachstum und steigende Profitabilität erwartet. Laut der neuesten Prognose dürften die Erlöse im laufenden Geschäftsjahr 2022/2023 (per Ende Juni 2023) auf vergleichbarer Basis (ohne Währungs- und Portfolio-Effekte) um sieben bis neun Prozent steigen.

Jetzt erstmals Gewinnprognose

Damit präzisierte KWS Saat die bisherige Erlösprognose, bei der ein Wachstum ohne genaue Angaben angekündigt wurde. Außerdem traut sich der Konzern erstmals eine Gewinnprognose zu. Demnach wird für das Geschäftsjahr 2022/2023 eine EBIT-Marge zwischen zehn und elf Prozent angepeilt (Vorjahr: 10,1 Prozent).

Die weltweite Nachfrage nach Saatgut nimmt immer weiter zu. Von diesem Trend profitiert der SDAX-Konzern KWS Saat. (Bildquelle: Pressefoto KWS SAAT)

KWS Saat bestätigt Eckdaten

Zudem bestätigte KWS Saat die im August vorgelegten vorläufigen Eckdaten für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2021/2022 (per Ende Juni 2022). Laut dem Unternehmen legte der Umsatz im Jahresvergleich um 17,5 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro zu. Die EBIT-Marge verringerte sich leicht um 0,4 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent. Der Gewinn lag bei knapp 108 Mio. Euro und damit 2,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Laut KWS Saat soll die Dividende mit 0,80 Euro je Aktie stabil bleiben, was eine Dividendenrendite von aktuell 1,4 Prozent bedeutet.

„Unser starkes Wachstum im zurückliegenden Geschäftsjahr unterstreicht einmal mehr die Attraktivität und Resilienz unseres Geschäftsmodells als innovatives Saatgutunternehmen“, erklärte Eva Kienle, Finanzvorstand von KWS.

„Trotz erheblicher Belastungen durch inflationsbedingte Kostensteigerungen konnten wir beim operativen Ergebnis deutlich zulegen. Im neuen Geschäftsjahr wollen wir weiter wachsen und gleichzeitig auf hohem Niveau in Forschung und Entwicklung als Treiber einer nachhaltigen Innovationskraft investieren. Mit Blick auf die bestehenden geopolitischen Risiken, zunehmende Wetterextreme sowie stark inflationäre Entwicklungen gehen wir aber von anhaltend herausfordernden Rahmenbedingungen für KWS aus.“

KWS Saat ist auch für schwierige Zeiten gut gerüstet

Die neusten Geschäftszahlen und der positive Ausblick zeigen, dass sich die starke Marktpositionierung und Internationalisierung gerade in schwierigen Wirtschaftsphasen bezahlt machen. So zählt KWS Saat zu den führenden Pflanzenzüchtungskonzernen der Welt, der mit seinen über 5.700 Mitarbeitern und 87 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in mehr als 70 Ländern aktiv ist.

Die Geschäftsschwerpunkte sind dabei die Pflanzenzüchtung und die Produktion sowie der Vertrieb von Mais-, Zuckerrüben-, Getreide-, Gemüse-, Raps- und Sonnenblumensaatgut. Außerdem baut das in Einbeck, Niedersachsen, ansässige Unternehmen ein neues Segment für Gemüsesaatgut auf und übernahm dazu im Geschäftsjahr 2018/2019 den Gemüsesaatguthersteller Pop Vriend Seeds. Das niederländische Unternehmen produziert Saatgut für Spinat, Bohnen, Mangold und Rote Beete.

Stabilisierung bei der KWS-Saat-Aktie

An der Börse kletterte die im Nebenwerte-Index SDAX notierte Aktie von KWS Saat im Mai vergangenen Jahres auf ein Rekordhoch bei 80,90 Euro, woraufhin ein mehrmonatiger Seitwärtslauf und ein anschließender Rückschlag bis zum Juli dieses Jahres auf 53,50 Euro folgten. Zuletzt konnte sich der Kurs zeitweise im Bereich der 58er-Marke stabilisieren.

Hier liegen die nächsten Kursziele

Im Fall einer neuen Aufwärtsbewegung gilt es, die bei 64 Euro verlaufende 200-Tage-Linie zurückzuerobern, um in den übergeordneten Aufwärtstrend zurück zu wechseln. Das nächste Kursziel wäre dann wieder das Mai-2021-Allzeithoch (80,90 Euro).

Flo / Bildquelle: Pressefoto KWS SAAT