An der Börse heißt es K wie Konsolidierung

(Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG)

Liebe Leserinnen und Leser,

so eine Woche kann auch ziemlich schnell vorübergehen, zumindest in der subjektiven, individuellen Wahrnehmung. Vielleicht liegt es am (Feier-)Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober), weshalb ich heute das Gefühl habe, gerade erst auf den „Market Mover senden“-Knopf gedrückt zu haben. Dabei fand an den deutschen Börsen am Montag – anders als in den Vorjahren – erstmals ein regulärer Handel statt. (Was mich andererseits ins Grübeln bringt, ob es so etwas wie einen irregulären Handel an Feiertagen gibt, aber das führt jetzt wirklich zu weit, beziehungsweise auf Ab- und Holzwege.) Jedenfalls starteten die Märkte, und damit kommen wir zurück zum Thema, mit einem echten Kursfeuerwerk in den Oktober. Dies- und jenseits des Atlantiks feierten die Aktienindizes einen richtig starken Monatsauftakt, allerdings nur bis einschließlich Dienstag, denn am Mittwoch wurden die vorangegangenen Gewinne erst einmal konsolidiert. Das heißt:

Einmal andersrum

Setzten die Kurse in der Vorwoche nach einen tiefroten Wochenauftakt zur Wochenmitte zu einer Gegenbewegung an, ging es in dieser Woche genau andersherum. DAX & Co drehten wieder nach unten ab und nahmen so einen Teil des vorherigen Kursanstiegs wieder zurück. Im Fall des deutschen Leitindex ging es dabei vom Start bei 11.952 am Montag über das Top vom Dienstag bei 12.673 auf den Schlusskurs am Mittwoch bei 12.517 zurück, inklusive einer 150 Punkte breiten Kurslücke zwischen 12.209 und 12.359, die mit dem Kurssprung am Dienstag in den Chart gesprengt wurde. Damit hat der Index seit dem aktuellen Jahrestief, das am 28. September bei 11.863 markiert wurde, in der Spitze 810 Punkte aufgesattelt. Wie belastbar diese Mini-Rallye allerdings tatsächlich ist, muss sich in den kommenden Sitzungen erst noch herausstellen. Zunächst einmal setzte sich die Konsolidierung am Donnerstag mit weiteren Abgaben bis 12.422 fort (die am heutigen Freitag übrigens direkt schon unterboten wurden), womit die Fragezeichen noch etwas größer wurden. Fix sind dagegen die charttechnischen Rahmenbedingungen:

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Charttechnisch ausgewogen

Auf der Unterseite ist der DAX mit dem aktuellen Tagestief (das bei Redaktionsschluss bei 12.408 zu finden war) punktgenau in der Auffangzone zwischen 12.414 und 12.391 (= das alte Junitief) gelandet; sollte der Index per Tagesschluss unter die Haltezone rutschen, müsste mit einer Ausweitung der Verkäufe bis an das Volumenmaximum (= das Level mit dem meisten Handelsvolumen seit Ende der Finanzkrise 2009) bei 12.375/12.350 gerechnet werden; geht es noch weiter abwärts, wären die nächsten Unterstützungen bei 12.184/12.181 (inklusive Gap-Close bei 12.209), 12.000 und am aktuellen Jahrestief bei 11.863 Punkten zu finden. Im Gegenzug blockiert auf der Oberseite der Bereich um 12.600; gelingt dort der Re-Break, würden die Kurse bei 12.740 auf die Juli-Aufwärtstrendgerade und im Anschluss auf die 12.800er-Barriere treffen. Bevor es anschließend um die 13.000er-Marke gehen könnte, müsste allerdings noch das Zwischenhoch vom 20. September bei 12.937 sowie das offene Gap vom 16. September bei 12.957 geschlossen werden!

Ein Beitrag von Sebastian Affeld von Prime Quants

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Bildquellen: Prime Quants / Pressefotos Deutsche Börse AG