Bislang verlief das laufende Jahr für Sixt (WKN: 723132 / ISIN: DE0007231326) an der Börse schwach. Die Aktie des Autovermieters gehörte in den vergangenen Monaten zu den größten Verlierern im MDAX und notiert Mitte Oktober zeitweise rund 50 Prozent unter dem jüngsten Rekordhoch vom November 2021 bei 170 Euro.
Die Sixt-Aktie ist damit charttechnisch angeschlagen, dürfte perspektivisch aber aussichtsreich bleiben – denn geschäftlich läuft es für den Mobilitätsdienstleister nach wie vor rund. Dank der starken Nachfrage in Europa und in den USA und dem hohen Mietpreisniveau hat der Sixt-Vorstand Mitte September die bisherige Prognose für das Gesamtjahr 2022 deutlich nach oben angepasst.
Sixt hebt die 2022er-Prognose deutlich an
Erwartet werden nun Erlöse zwischen 2,8 und 3,1 Mrd. Euro und ein Vorsteuergewinn (EBT) zwischen 500 und 550 Mio. Euro. Zuvor ging das Unternehmen noch von einem Umsatz deutlich oberhalb von 2,28 Mrd. Euro und einem EBT am oberen Ende der Spanne zwischen 380 und 480 Mio. Euro aus. Ein weiterer Grund für die angehobene Prognose ist auch der schwache Euro, denn die Vereinigten Staaten entwickeln sich für Sixt zum wichtigsten Markt, in dem im vergangenen Jahr rund 1 Mrd. US-Dollar Umsatz erzielt worden sind.
Die USA sind der Kernmarkt der Zukunft für uns. (Kai Andrejewski, Finanzvorstand)
Auch ergebnisseitig werden die USA für Sixt immer bedeutender. In der ersten Jahreshälfte 2022 entfiel auf diesen Markt ein bereinigter Betriebsgewinn (EBITDA) in Höhe von 99 Mio. Euro. Damit liegen die USA hier ebenfalls bereits deutlich vor dem Heimatmarkt Deutschland mit einem bereinigten EBITDA von 65 Mio. Euro.
Sixt hat ehrgeizige Elektrifizierungs-Ziele
In Sachen Elektromobilität gab es bei Sixt zuletzt spannende Nachrichten. Der Konzern will bis 2030 mindestens 70 Prozent seiner Fahrzeugflotte mit Hybriden und reinen Elektroautos bestücken. Bis Ende nächsten Jahres soll der Anteil bei weltweit zwölf bis 15 Prozent liegen. Per Ende Juni 2022 lag der Anteil bei rund zehn Prozent.
Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, will Sixt in den kommenden Jahren über 100.000 Elektroautos vom chinesischen Hersteller BYD (WKN: A0M4W9 / ISIN: CNE100000296) erwerben. Wie Sixt Anfang Oktober bekanntgab, soll eine erste Bestellung mehrere Tausend Fahrzeuge umfassen, wobei die ersten Autos noch im laufenden Jahr Teil der Fahrzeugflotte werden.
Die E-Autos werden zunächst in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien angeboten. Rund 100.000 weitere Elektrofahrzeuge sollen sukzessive bis 2028 gekauft werden.
Analysten mehrheitlich optimistisch
An der Börse brach die im MDAX notierte Sixt-Stammaktie Anfang Oktober auf ein 23-Monats-Tief bei 80 Euro ein und ging dann in einen Seitwärtslauf über. Sollte sich hier ein tragfähiger Kursboden ausbilden, könnten sich neue, günstige Einstiegschancen eröffnen.
Die Analysten sind mehrheitlich optimistisch gestimmt, was die weiteren Kursaussichten anbelangt. Während aktuell nur ein Branchenexperte die Empfehlung „reduzieren“ gibt und zwei zum „halten“ raten, lautet die Empfehlung ein Mal „aufstocken“, und fünf Analysten sprechen eine Kaufempfehlung aus.
Berenberg sieht kräftiges Aufholpotenzial
Zu den Optimisten zählt dabei auch Berenberg. Die Privatbank hat Anfang Oktober ihre bisherige Kaufempfehlung („Buy“) für die Sixt-Stammaktien und das Kursziel von 140 Euro bestätigt. Laut der Berenberg-Analystin Yasmin Steilen hat sich der Sixt-Finanzvorstand Kai Andrejewski in der „Börsen-Zeitung“ trotz des sich eintrübenden Konjunkturumfelds ermutigend zum derzeitigen Geschäftsverlauf geäußert. Der Analystin zufolge sollte Sixt dank des gesunkenen Anteils von Firmenkunden und des US-Geschäfts widerstandsfähiger als in der Vergangenheit sein.
Wer nicht nur auf Sixt, sondern gleich auf 25 Aktien setzen möchten, bei denen sich künftig erhebliches Gewinnpotenzial eröffnen dürfte, kann sich das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0AB5 / ISIN: DE000DA0AB55) auf den Vision 25 Index anschauen. In diesem Index sind neben Sixt beispielsweise auch Microsoft, Amazon, LVMH, Munich Re und Biontech enthalten.
Marc O. Schmidt / Bildquelle: Pressefoto Sixt