KAP Beteiligungs-AG: Zahlt sich der Strategieschwenk jetzt langsam aus?

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Vor knapp einem halben Jahr habe ich die KAP Beteiligungs-AG (WKN: 620840 / ISIN: DE0006208408) vorgestellt, nachdem sich Grundlegendes geändert und damit das Unternehmen (für mich) wieder interessant gemacht hat. Denn als neuer Groß- und Mehrheitsaktionär war der US-Finanzinvestor The Carlyle Group eingestiegen mit der Absicht, die KAP Beteiligungs-AG zu seinem Trüffelschwein für den Deutschen Mittelstand zu machen. Und diese Geschichte nimmt nun Fahrt auf…

Zunächst gab es einen entscheidenden Wechsel im Vorstand, wo aller vorherigen Bekundungen zum Trotz der langjährige Chef Dr. Stefan Geyler verabschiedet wurde. Im August folgte ihm Guido Decker nach und forciert seitdem die Neuausrichtung. Dafür stehen ihm inzwischen auch die nötigen Mittel zur Verfügung, denn bereits zum Jahresanfang hatte man das bestehende Wertpapierportfolio vollständig aufgelöst, woraus sich zu Jahresbeginn ein weiterer Ertrag von 10,9 Mio. Euro erzielen ließ. Das war allerdings erst der Anfang, denn die KAP Beteiligungs-AG verfolgt unter Carlyle nun eine klare Wachstumsstrategie mit der Fokussierung auf einige Kernbereiche. Dem zufolge stehen auch bisherige Beteiligungen bzw. Tochter- und Enkelunternehmen auf der Überprüfungsliste, wo man über Verkäufe ggf. stille Reserven heben kann.

KAP-Beteiligungs-AG-Chart: boerse-frankfurt.de

Altes muss raus…
Ein solcher Verkauf erfolgte nun kürzlich, als man seine indirekte 74-Protent-Beteiligung an der Kirson Industrial Reinforcements GmbH verkauft hat. Die Mehler AG, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der KAP Beteiligungs-AG, hat mit dem Verkauf an einen großen internationalen Industriekonzern einen Verkaufspreis sowie einen Buchgewinn im unteren zweistelligen Millionenbereich erzielt. Krison gehörte immerhin seit 1993 zu Mehler und der hohe erzielte Buchgewinn zeigt, welch enorme stille Reserven in der KAP-Bilanz schlummern. Dank des Verkaufs hat sich die bereits zum Jahreswechsel um 4% auf üppige 49,7% erhöhte Eigenkapitalquote nochmals verbessert.

Zu den nicht mehr fortzuführenden Bereichen zählt auch der Immobilienbestand. So sollen alle nicht betriebsnotwendigen Immobilien verwertet werden und auch das Projekt “Design-Hotel im alten Kesselhaus” soll bis Jahresende veräußert sein…

Auf www.intelligent-investieren.net geht es weiter…

Kissig Ein Beitrag von Michael C. Kissig

Er studierte nach Abschluss seiner Bankausbildung Volks- und Rechtswissenschaften und ist heute als Unternehmensberater und Investor tätig. Neben seinem Value-Investing-Blog “iNTELLiGENT iNVESTiEREN” verfasst Michael C. Kissig regelmäßig eine Kolumne für das “Aktien Magazin”.

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