Traumhaus überrascht die Anleger

Bildquelle: Pressefoto Traumhaus AG

Hohe Rohstoff- und Energiekosten, Lieferkettenprobleme sowie steigende Zinsen setzen im laufenden Jahr auch die deutsche Bauindustrie zunehmend unter Druck. Doch trotz der zahlreichen Belastungsfaktoren laufen die Geschäfte bei der Traumhaus AG (WKN: A2NB7S / ISIN: DE000A2NB7S2) weiterhin ganz nach Plan, wie die neuesten Geschäftszahlen zeigen.

Der Immobilienentwickler veröffentlichte Mitte Oktober die Geschäftszahlen zum ersten Halbjahr 2022, die zeigen, dass der bisherige Wachstumskurs ungebrochen ist. Laut Traumhaus lagen die Erlöse im Zeitraum Januar bis Juni mit 18,8 Mio. Euro zwar unter dem Vorjahreswert (27,3 Mio. Euro). Die Gesamtleistung konnte aber auf Jahressicht von 29,5 auf 45,9 Mio. Euro gesteigert werden.

Trotz der geopolitischen Lage, die auch starke wirtschaftliche Auswirkungen auf Deutschland hat, blickt die Traumhaus AG weiter vorsichtig optimistisch in die betriebliche Zukunft. (Otfried Sinner, Vorstandsvorsitzender)

Ankaufsvolumen kräftig ausgebaut

Traumhaus zufolge konnten in der ersten Hälfte des laufenden Jahres 68 Grundstücke (Vorjahr: 46) und 32 Häuser (Vorjahr: 86) übergeben werden. Im Grundstückseinkauf verbuchte das Unternehmen zur Jahreshälfte Beurkundungen im Volumen von 23,8 Mio. Euro und damit fast 10 Mio. Euro mehr als im ersten Halbjahr 2021 (14 Mio. Euro).

Die Traumhaus AG verwies darauf, dass die Halbjahreszahlen keine Rückschlüsse auf die Umsatzerlöse des Gesamtjahres zulassen. Demnach sei es für Projektentwickler, die nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) bilanzieren, üblich, dass das Schlussquartal für den Geschäftsverlauf und die Erlöse das entscheidende Jahresquartal sei.

Der Rohstoffmangel beschäftigt die Baubranche auch im ersten Halbjahr 2022. Angespannte Lieferketten und steigende Rohstoffpreise betreffen auch die Traumhaus, können jedoch weitestgehend eingepreist werden. (Otfried Sinner)

Wegen den Folgen des Ukraine-Kriegs, hohen Rohstoffkosten und Lieferengpässen steht auch die Bauindustrie unter Druck. Die Traumhaus AG bleibt trotz der schwierigen Rahmenbedingungen auf dem Wachstumskurs, wie die Geschäftszahlen zum ersten Halbjahr 2022 zeigen. (Bildquelle: Pressefoto Traumhaus AG)

Neues Konzept setzt auf nachhaltige Energie

Auch zum Thema Energieabhängigkeit wurde bei der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen Stellung bezogen. Die Gesellschaft erklärte, dass auch schon vor der massiven europäischen Energiekrise Lösungen entwickelt worden sind, um von fossilen Brennstoffen unabhängig zu werden.

Laut Traumhaus werden bereits an drei Standorten weitgehend autonome E-Häuser gebaut, wobei das im laufenden Jahr erstmals umgesetzte neue Konzept auf dem Einbau von Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern basiere.

Die in Wiesbaden ansässige Traumhaus AG wurde 1993 gegründet und bietet innovative Siedlungskonzepte sowie serielles Bauen in Massivbauweise an. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt, vom Grundstückskauf über die Projektentwicklung zum Bau und der Vermarktung der Immobilien bis hin zur folgenden Betreuung der Immobilien.

Laut eigenen Angaben hat Traumhaus inzwischen über 1.700 Reihenhäuser und mehr als 500 Wohnungen projektiert und gehört damit zu den zehn führenden Herstellern von Reihenhäusern. Rund 600 Immobilieneinheiten befinden sich aktuell im Bau und zeitweise 60 Projekte in der Entwicklung.

Ein Blick in die Historie: Wegen des gewaltigen Anstiegs der Nachfrage nach den Häusern und Wohnungen der Traumhaus AG ging das Unternehmen im Jahr 2018 an die Börse. Seit dem August 2018 ist die Aktie in m:access, einem eigenständigen Marktsegment der Börse München, und im Freiverkehr der Börse Frankfurt notiert. Seit dem Mai 2019 werden die Papiere außerdem in Xetra gehandelt.

An der Börse verzeichnete die Traumhaus-Aktie in den vergangenen Jahren eine Berg-und-Tal-Fahrt. Nach einem Tief im April 2020 bei 10,90 Euro konnte sich der Kurs in den folgenden zwölf Monaten mehr als verdoppeln, wobei im April 2021 das bisherige Allzeithoch bei 22,60 Euro markiert wurde.

Aktie aktuell im Abwärtstrend

Nach einem anschließenden, sehr volatilen Seitwärtslauf ging die Traumhaus-Aktie im Juli 2021 in den Sinkflug über, der bis heute anhält. Dabei brachen die Notierungen bis Mitte Oktober dieses Jahres zeitweise bis knapp unter die 9-Euro-Marke ein. Charttechnisch zeigen die Trendpfeile damit derzeit klar abwärts.

Gut möglich ist, dass es hier zunächst weiter in Richtung 8-Euro-Marke nach unten geht. Im Fall einer nachhaltigen Kurserholung würde sich die Lage erst wieder aufhellen, wenn die Rückeroberung der 200-Tage-Linie (13 Euro) gelingt, wonach es derzeit aber nicht aussieht. Vorerst sollten nicht investierte Anleger die weitere Kursentwicklung also besser nur von der Seitenlinie aus beobachten.

Flo | Bildquelle: Pressefoto Traumhaus AG