Dividende: Großer Anteil an der Gesamtrendite

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Gerade in der aktuellen von Unsicherheiten, der hohen Inflation und deutlichen Kursverlusten geprägten Börsenphase können Dividendenwerte Anlegern bei der Aufbesserung der Performance in ihren Portfolios helfen.

Beeindruckende Serie

Als Dividendenwerte bekannte Unternehmen haben ein besonders großes Interesse daran, ihren guten Ruf zu verteidigen. Aus diesem Grund versuchen viele von ihnen, die Gewinnausschüttungen selbst in wirtschaftlich turbulenten Zeiten weiter zu erhöhen oder zumindest konstant zu halten. Entsprechend hat sich über die Jahre die Gruppe der Dividendenaristokraten herausgebildet. Zu diesem erlesenen Kreis werden Unternehmen gezählt, die es geschafft haben, ihre jährlichen Gewinnausschüttungen an die Anteilseigner mindestens 25 Jahre in Serie anzuheben.

Insbesondere in den USA gibt es eine ganze Reihe von börsennotierten Unternehmen, die diese Vorgabe locker erfüllen. Einige Firmen erhöhen bereits seit mehr als 50 oder 60 Jahren die Ausschüttungen ohne Unterbrechung. Zu diesen Firmen gehört beispielsweise der für Marken wie Post-it bekannte Mischkonzern 3M (WKN: 851745 / ISIN: US88579Y1010) . Dieser kommt derzeit auf eine Serie von 64 aufeinanderfolgende Erhöhungen bei den Ausschüttungen. Zu den weiteren herausragenden Dividendenaristokraten gehören Coca-Cola (60 Dividendenerhöhungen in Serie), Colgate-Palmolive (60), PepsiCo (49), Johnson & Johnson (60) oder Procter & Gamble (65).

Krisenauswirkungen abfedern

In Europa warten derzeit unter anderem der deutsche Gesundheitskonzern Fresenius (29), der Industriegase-Spezialist Linde (29) sowie die Schweizer Pharmaunternehmen Roche (35) und Novartis (25) mit den beeindruckendsten Serien an Dividendenerhöhungen auf. Es wird zudem darauf geschaut, dass die Dividendenhistorie möglichst lange zurückreicht. Dabei geht es nicht nur um Erhöhungen, sondern auch um den Umstand, dass Dividenden ununterbrochen gezahlt werden. Eine interessante Schallmauer liegt bei 100 Jahren. In diese Kategorie fällt beispielsweise der US-Konsumgüterkonzern Church & Dwight.

Dieser nimmt seit 1901 ununterbrochen Ausschüttungen an seine Anteilseigner vor. Colgate-Palmolive tut dies sogar seit 1895. In dieser Zeit mussten diese Unternehmen einige schwierige Marktphasen durchstehen, konnten aber weiterhin an ihre Aktionäre denken und sie an den Gewinnen teilhaben lassen. Mit der hohen Inflation, dem Krieg in der Ukraine, der hierzulande drohenden Energieversorgungskrise sowie der möglicherweise unausweichlichen Rezession erleben wir erneut eine schwierige Lage, in der Dividenden Anlegern bei der Abfederung der Risiken helfen können.

Ein Volk von Aktionären?

Die Dividende trägt einen großen Teil zu der insgesamt am Aktienmarkt erzielbaren Rendite bei. Allerdings hat sich dies bis heute noch nicht bis zu sämtlichen Anlegern herumgesprochen. Auch weil im Zuge der Corona-Krise viele neue Aktionäre hinzugekommen sind. Umso wichtiger ist ein genauerer Blick auf die Ausschüttungen. Laut J.P. Morgan Asset Management hat im Zuge der Corona-Krise ein Mangel an Ausgabemöglichkeiten für viel eingespartes Geld gesorgt, während sich die Aktienkurse nach ihren COVID-19-Tiefs schnell erholt hatten. Dies hat für ein steigendes Interesse an Aktieninvestments gesorgt.

Das “Finanzbarometer 2022” zeigt, dass derzeit 31 Prozent der Deutschen Aktien besitzen. Genauso viele haben angegeben, Investmentfonds und/oder ETFs zu nutzen – jeweils ein Anstieg von 7 Prozentpunkten gegenüber den im “Finanzbarometer 2021” erhobenen Zahlen. Dass das Potenzial für eine noch größere Verbreitung der Aktienanlage groß ist, zeigt laut den Verantwortlichen für die Studie der Informationsbedarf rund um das Thema Dividende:

Demnach sind sich viele Anlegerinnen und Anleger der Kraft der Dividende als Renditebaustein nicht bewusst. J.P. Morgan Asset Management gibt an, dass mit 35 Prozent rund ein Drittel der befragten Deutschen nicht weiß, dass Dividenden unabhängig von Börsenschwankungen ausgezahlt werden. Diese stellen also auch in Zeiten stürmischer Marktbewegungen wie in diesem Jahr eine kontinuierliche Renditequelle dar.

Die (unterschätzte) Kraft der Dividende

Wie groß die „Kraft der Dividende“ ist, unterschätzen sogar 9 von 10 der Befragten: 87 Prozent der Deutschen verkennen laut “Finanzbarometer 2022” den beachtlichen Anteil der Dividende am Gesamtertrag. Nur knapp 9 Prozent der befragten Deutschen haben korrekt geantwortet, dass der Anteil der Dividende am langfristigen Gesamtertrag der Aktie bei 40 Prozent liegt. Mit 46 Prozent der Befragten tippte die große Mehrheit auf einen Anteil von nur 10 Prozent, weitere 24 Prozent vermuteten einen Anteil von 20 Prozent.

Neben der Frage der Höhe der Gesamtrendite, darf im Fall von Dividenden nicht unterschätzt werden, welch großen stabilisierenden Faktor sie in Zeiten schwieriger wirtschaftliche Bedingungen und stark schwankender Aktienkurse darstellen. Wenn es um konkrete Anlagealternativen geht, stellt in diesem Bereich der DWS Top Dividende (WKN: 984811 / ISIN: DE0009848119) einen echten Fondsklassiker dar.

Das Management investiert weltweit in Aktien, vorrangig hochkapitalisierte Werte, die eine höhere Dividendenrendite als der Marktdurchschnitt erwarten lassen. Zu den am stärksten vertretenen Sektoren gehörten zuletzt die Bereiche Gesundheitswesen, Energie und der Finanzsektor, während US-Aktien mit einem Depotanteil von knapp 40 Prozent im Fond dominierten. Deutsche Aktien folgten Kanada auf Platz drei mit einem Anteil von knapp 7 Prozent.

mE-FAZIT

Unter den besonders erfolgreichen Dividendenaristokraten sind viele Werte aus den sogenannten defensiven Branchen wie Gesundheit, Nahrungs- und Lebensmittel oder Konsumgüter zu finden. Diese gelten nicht ohne Grund als defensiv. Ihnen wird nachgesagt, sich in schwierigen Marktphasen robust präsentieren zu können.

red

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