Mehr Rechte für künftige Generationen

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

„Kinder sind unsere Zukunft“. Es existieren verschiedene, ähnlich plakative Redensarten, die Ausdrücken sollen, wie wichtig doch Kinder für die Zukunft der Menschheit sind. Allerdings werden ihre Rechte nicht immer ihrer Bedeutung entsprechend respektiert. UNICEF versucht dies zu ändern, während einige Fondsmanager daraus einen Investmentansatz gestrickt haben.

Blick auf die Nachwelt

In der Schweiz wird für jede Landessprache ein Wort des Jahres gewählt. Im Jahr 2019 gewann in der Kategorie Deutsch das Wort „Klimajugend“. Dieser Begriff entstand in den vergangenen Jahren im Zuge der „Fridays-for-Future“-Proteste. Diese Schulstreiks für das Klima waren von der schwedischen Klimaaktivistin und Schülerin Greta Thunberg ausgegangen und breiteten sich später über den gesamten Globus aus. Jeden Freitag gingen Schüler während der Schulzeit auf die Straßen und demonstrierten für ein entschiedeneres Vorgehen von Politik und Wirtschaft bei der Bekämpfung der Klimakrise und der Senkung der CO2-Emissionen.

Dass es ausgerechnet der Jugend ein besonderes Anliegen ist, eine Klimakatastrophe zu verhindern, für weniger Umweltbelastungen zu sorgen und der Nachwelt einen lebenswerteren Planeten zu hinterlassen ist verständlich. Schließlich ist es die Jugend, die noch sehr viel Zeit auf diesem Planeten verbringen wird. Die Entscheidungsträger in Unternehmen, in der Politik oder anderen Teilen der Gesellschaft haben dagegen eher ein fortgeschrittenes Alter vorzuweisen. Daher dürften sie trotz der zuletzt gestiegenen Lebenserwartung in vielen Fällen die Auswirkungen einer Klimakatastrophe gar nicht mehr erleben.

Die Jugend bleibt von vielen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen und findet häufig aufgrund einer angenommenen Unreife kaum Gehör. Dies drückt sich beispielsweise darin aus, dass Menschen in vielen Ländern dieser Erde erst ab 18 Jahren ihre politischen Vertreter wählen dürfen. Dabei betreffen sie die Entscheidungen dieser Politiker unabhängig davon, ob sie diese gewählt haben oder nicht. Zudem besteht die Wahrscheinlichkeit, dass ältere Politiker auch Politik für Ältere machen, da ihnen ihre Probleme bedeutender erscheinen, da sie als gleichaltrige mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind.

Kinder gehen uns alle an

In der Weltpolitik findet allmählich ein Umdenken statt. „Children are everyone’s business“ (Kinder gehen uns alle an) – das ist das Motto des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF bei der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Es gilt seit Einführung der Grundsätze für die Rechte von Kindern und Unternehmen im Jahr 2012. Kinder werden sowohl heute als auch morgen als wichtige Stakeholder angesehen. Außerdem handelt es sich bei ihnen um zukünftige Arbeitskräfte, Verbraucher und Gemeindemitglieder. Als solche können Geschäftspraktiken laut UNICEF nicht nachhaltig sein, wenn sie sich nicht mit ihren Auswirkungen auf Kinder befassen.

Aus diesem Grund wurden verschiedene Richtlinien und Orientierungshilfen für Investoren entwickelt. Mit ihnen können diese die Rechte von Kindern weit über die Vermeidung von Kinderarbeit hinaus in ihre Investmententscheidungen einfließen lassen. Ergänzt wurden diese Richtlinien und Orientierungshilfen zuletzt mit dem Bereich „Environment, Social, Governance (ESG)“, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, der in der Finanzwelt jüngst immer mehr an Bedeutung gewonnen hat.

Laut UNICEF gibt es wichtige Gründe, warum das Thema Nachhaltigkeit speziell mit Blick auf die Rechte von Kindern aufgearbeitet werden musste. Demnach seien Rechte von Kindern ein Teil und oft der Schlüssel zur Behandlung anderer Nachhaltigkeitsthemen wie Menschenrechte, menschenwürdige Arbeit, Vielfalt, Gender und Diversity. Ohne eine spezielle Konzentration auf Kinderrechte in Zusammenhang mit den Thema Nachhaltigkeit würden viele Aspekte, die Kinder im Speziellen betreffen, übersehen. Auch Anlegern werden entsprechende Richtlinien und Orientierungshilfen zugänglich gemacht.

Positiver Impact und gesunde finanzielle Erträge

Ab sofort haben auch Privatanleger in Deutschland Zugriff auf den Triodos Future Generations Fund, nachdem der Fonds seit Anfang April 2022 bereits für institutionelle Investoren handelbar war. Das Besondere an dem Fonds: Er zielt, inspiriert von UNICEF, darauf ab, das Wohlergehen und die Rechte von Kindern weltweit zu stärken. Mit seinem Fokus bietet der Fonds einen einzigartigen sozialen Anlageschwerpunkt. Er setzt laut der Fondsmanager die Hebelwirkung des Geldes für die Zukunftschancen von Kindern ein. Dafür investiert er in Unternehmen, die unter anderem dazu beitragen, die Grundbedürfnisse von Kindern auf der ganzen Welt zu verbessern und ihre gesunde Entwicklung zu fördern.

Im Fokus stehen der positive Impact und gesunde finanzielle Erträge, indem Investitionen in ein konzentriertes Portfolio weltweit tätiger börsennotierter Small- und Midcap-Unternehmen erfolgen, die in einem der fünf Themenbereiche des Fonds tätig sind: Gesundheit & Wohlergehen, Bildung, Chancengleichheit, Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen und Sicherheit. „Wir wählen Unternehmen aus, die einen Beitrag zum Wohlergehen von Kindern leisten, aber auch über solide finanzielle Grundlagen verfügen“, erklärt Sjoerd Rozing, der Fondsmanager des Triodos Future Generations Fund.

Der Fonds orientiert sich nicht nur an fünf Zielbereichen, die in den strategischen Plänen von UNICEF festgelegt wurden, um die Rechte von Kindern zu stärken und ihr Wohlergehen zu fördern. Zusätzlich spendet Triodos IM jährlich einen Betrag in Höhe von 0,10 Prozent des Fondsvermögens an UNICEF zur Unterstützung des Projekts „Bausteine für die Zukunft“. Diese freiwillige Zuwendung hat keine Auswirkung auf die Performance des Fonds, da sie von Triodos IM geleistet und nicht dem Fondsvermögen entnommen wird.

mE-FAZIT

Die Rechte von Kindern wurden bisher beim Thema Nachhaltigkeit vernachlässigt. Dies möchten die Vereinten Nationen ändern. Der Triodos Future Generations Fund gibt Anlegern wiederum die Chance, diesen speziellen Aspekt bei ihren Investmententscheidungen zu berücksichtigen und umzusetzen.

red

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG