Rohöl: IEA warnt vor Öl-Engpass ab 2020

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Die Ölpreise bleiben in ihren mehrwöchigen Handelsspannen gefangen. Die Nordseesorte Brent handelt seit Anfang Dezember 2016 in der Bandbreite zwischen 53 und 57 US-Dollar je Barrel. Bei der US-Leichtölsorte WTI liegt die Spanne etwas darunter bei 51 bis 54 US-Dollar je Barrel.

Das Datum von Anfang Dezember ist ein markantes. Die OPEC einigte sich zu diesem Zeitpunkt im vergangenen Jahr gemeinsam mit 13 weiteren, nicht im Ölkartell organisierten Förderländern auf eine Produktionsbeschränkung. Die verbal angekündigte und in diesem Jahr auch zu großen Teilen umgesetzte Angebotsverknappung bewirkte kurzerhand, dass die Ölnotierungen deutlich anzogen. Doch für einen Ausbruch aus der erwähnten Handelsspanne nach oben reichte es bislang nicht. Dies liegt freilich auch an der zuletzt stetig steigenden Ölförderung in den USA. Dort ist die aufwendige Produktion von Schieferöl sinnigerweise wegen der gestiegenen Rohölnotierungen nun wieder profitabel.

Brent-Chart: finanztreff.de

Innerhalb der OPEC knirscht es. Hauptträger der Förderkürzungen ist Saudi-Arabien. Das Land hat sein Soll übererfüllt, während andere Länder, wie etwa der Irak, weit hinter den Vereinbarungen zurückbleiben. Das Land hat aktuellen Umfragen von Reuters und Bloomberg zufolge erst rund die Hälfte der von ihm zugesagten Kürzungen umgesetzt. Die jüngste Aussage des irakischen Ölministers, dass sein Land die Kürzung bereits voll umgesetzt habe, steht dazu im direkten Widerspruch. Die Analysten der Commerzbank sehen die aktuell hohe Umsetzung der OPEC-Produktionskürzungen dank Saudi-Arabien deshalb als »brüchig« an.

Auf lange Sicht dürfte das Ölangebot unabhängig von der jüngst beschlossenen Angebotsverknappung knapp werden. Dies geht aus der jüngsten Fünfjahresprognose der Internationalen Energieagentur IEA zum globalen Ölmarkt hervor. Laut der IEA-Analyse waren die jährlichen Einnahmen der OPEC-Länder wegen des Ölpreisverfalls zwischen 2012 und 2016 von 1,2 Bio. US-Dollar auf 450 Mrd. US-Dollar zurückgegangen. Die Folge: Die Förderfirmen zogen die Gürtel enger. Die Investitionen gingen 2015 und 2016 um jeweils etwa 25 Prozent zurück. Schon in wenigen Jahren könnte es deshalb an Nachschub fehlen, so die IEA: »In den kommenden drei Jahren wird das Ölangebot noch komfortabel sein, doch danach deutlich zurückfallen«, heißt es in der Prognose: »Der Trend spricht für einen knappen Ölmarkt 2022, wenn die freien Förderkapazitäten auf den tiefsten Stand der vergangenen 14 Jahre fallen werden.« Keine Zweifel lässt die Agentur an einer weiter anziehenden weltweiten Ölnachfrage.

Discount Zertifikate auf Brent Crude Oil Future
WKN CAP in US-Dollar Discount max. Rendite Laufzeit Aktueller Briefpreis
VN57CF 48,00 11,77% 4,23% 26.07.17 42,63 €
VN5XBA 50,00 9,22% 5,52% 26.07.17 43,86 €
VN57CG 52,00 7,03% 7,15% 26.07.17 44,92 €
VN57CH 55,00 4,46% 10,30% 26.07.17 46,16 €

 

Discount Zertifikate auf WTI Light Sweet Crude Oil
WKN CAP in US-Dollar Discount max. Rendite Laufzeit Aktueller Briefpreis
VN560A 45,00 14,11% 4,97% 17.08.17 39,69 €
VN560B 48,00 10,12% 6,99% 17.08.17 41,53 €
VN5XBB 50,00 7,87% 8,72% 17.08.17 42,57 €
VN560C 52,00 5,94% 10,75% 17.08.17 43,45 €

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Stand am 29.03.2017

Quelle: Vontobel mehrwert März/April 2017

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