Halloween – das Fest der Geister

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Am 31. Oktober ist es wieder Zeit zum Gruseln, denn in der Nacht zu Allerheiligen ist das Fest der Geister und der Toten: Halloween. Dann stehen beleuchtete Kürbisfratzen vor dem Haus, ziehen verkleidete Kinder durch die Straßen, sammeln Süßigkeiten oder machen Streiche, ganz nach dem Motto „Süßes oder Saures“. Ein Fest für den Kürbis oder die Kostümindustrie – oder was steckt sonst noch dahinter?

Was es mit dem Brauch von Halloween auf sich hat

Halloween hat seinen Ursprung nicht wie angenommen in den USA, sondern geht auf ein keltisches Fest in Irland zurück. Das keltische Neujahrsfest Samhain, was so viel bedeutet wie „das Ende des Sommers“, wurde schon vor 2000 Jahren regelmäßig am 31. Oktober gefeiert und leitete den Beginn des Winters ein. Die Kelten feierten damit das Ende der Ernte und begrüßten die kalte Jahreszeit und den Start ins neue Kalenderjahr.

Nach dem irischen Brauch wurden in dieser Nacht die Tore zur Unterwelt geöffnet und die Toten, die einen Besuch auf der Erde abstatteten, mit Süßigkeiten und Lichtern begrüßt. Im 19. Jahrhundert brachten die irischen Einwanderer diesen Brauch mit in die USA, wo er bis heute durch das Aufstellen von Lichtern in ausgehöhlten Kürbissen und das Sammeln von Süßigkeiten fortgesetzt wird.

In der Nacht vor Allerheiligen besuchen die Geister der Toten die Erde. Bildquelle: Pixabay / StockSnap

Wie es zum Namen Halloween kam

Der Name Halloween ist vom Kalenderdatum des Ereignisses abgeleitet, denn das Fest zu Ehren der Heiligen, Allerheiligen, das die Christen schon seit über 1000 Jahren feiern, findet am 1. November statt. Am Abend vor Allerheiligen „All Hallows Eve“, was „Der Abend vor Allerheiligen“ bedeutet, wird Halloween gefeiert. Zu Allerheiligen kam später noch Allerseelen hinzu, ein katholischer Feiertag, der einen Tag nach Allerheiligen stattfindet und seit dem 14. Jahrhundert offiziell durch den Vatikan anerkannt wurde.

Wann Halloween nach Deutschland kam

Offiziell soll Halloween seit 1991 in Deutschland gefeiert werden, denn während des Irak-Krieges fiel der Karneval hierzulande aus, da es für unpassend empfunden wurde, hier zu feiern, während woanders gekämpft wurde. Geschäftsleute in der Kostümindustrie suchten also nach einer anderen Gelegenheit, sich mit Kostümen zu verkleiden und einzudecken und schufen mit Halloween ein neues Verkleidungsfest, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut und inzwischen ein Highlight für Gruselfans ist.

Warum an Halloween Kürbisgesichter aufgestellt werden

Der Kürbis ist ein Herbstgemüse und wird sowohl zum Erntedankfest verzehrt, das im Oktober gefeiert wird, um der Ernte und der Nahrung zu danken, als auch für die Wintersaison als Wintervorrat angelegt. In der Zeit rund um Halloween werden oft Gerichte mit Kürbis zubereitet, wie Kürbissuppen oder andere leckere Kürbisgerichte. Da die Schale nicht verwendet wird, hat sich der Brauch entwickelt, den ausgehöhlten Kürbis nicht in den Abfall zu werfen, sondern anderweitig zu verwenden.

Der exakte Grund, der hinter dieser Tradition steht, ein Kürbisgesicht aufzustellen, kann allerdings nicht bewiesen werden, es gibt aber zwei Theorien: Bei der ersten sollen den Geistern der Toten, die an Halloween auf die Erde kommen, die Wege mit Laternen erleuchtet werden. Bei der zweiten Theorie dienten die Kürbisgesichter eher der Abschreckung, damit ihnen die Geister nicht zu nah kamen.

Gruselige Kürbis-Gesichter werden an Halloween aufgestellt. Bildquelle: unsplash / David Menidrey

Warum an Halloween Süßes oder Saures gesammelt wird

In den USA streifen die Kinder an Halloween schon einige Jahre durch die Straßen und sammeln Süßigkeiten in der Nachbarschaft. Mit ihrem Spruch „Trick or Treat“ (Streich oder Leckerei) verlangen sie Süßigkeiten, sonst gibt’s Ärger. In Deutschland wurde der Brauch in den letzten Jahren übernommen und ist gerade bei Kindern richtig beliebt:

Sie verkleiden sich in gruselige Gestalten und gehen mit dem Spruch „Süßes, sonst gibt’s Saures“, in der Kurzform „Süßes oder Saures“, auf die Jagd nach Süßigkeiten. Doch der beliebte Brauch hatte ursprünglich nichts von Fasching, sondern diente dem Zusammenhalt in der Gemeinde. In der walisischen Tradition „Cennad y Meirw“ gingen bereits vor über 5000 Jahren arme Leute von Tür zu Tür, um Lebensmittel für ihre verstorbenen Vorfahren zu sammeln und diese zu ehren.

Verkleidet waren sie mit Masken, um nicht von bösen Geistern erkannt zu werden. Bekamen sie keine Lebensmittel an der Türe, beschädigten sie das Eigentum der Besitzer.

Neben Karneval ist Halloween ein guter Tag, um sich zu verkleiden. Bildquelle: unsplash / Paige Cody

Das sind die besten Halloween-Sprüche

Süßes, sonst gibt’s Saures.

Was Süßes raus, sonst spukt’s im Haus.

Gespenster durch die Straßen zieh’n, heute Nacht ist Halloween.

Das Grauen schleicht von Haus zu Haus und klingelt alle Leute raus.

Geister schreien, Hexen lachen, gebt uns Kindern süße Sachen.

Spinnenfuß und Krötenbein, wir sind kleine Geisterlein.

Wir haben leere Taschen und wollen was zu naschen.

 

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