Die Macht der großen Zahlen

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Liebe Leserinnen und Leser,

die Berichtssaison nimmt allmählich Fahrt auf, und so verwundert es auch kaum, dass die jeweiligen Quartalszahlen in dieser Woche das Kursgeschehen an den Märkten dominierten. Während es für die einen dabei besser als erwartet lief – so konnte Netflix beispielsweise die Abonnentenzahlen endlich wieder steigern – präsentierten andere (zum Beispiel der E-Autobauer Tesla) uneinheitliche Ergebnisse.

Einer deutlichen Steigerung (+100% im Vergleich zum Vorjahresquartal) standen verfehlte Erwartungen beim Umsatz gegenüber, was die Aktie am Donnerstag mit Abschlägen von rund 6,6% unter Druck (und auf ein neues Jahrestief) setzte. Diese Formulierung ist für die Sartorius-Vorzugsaktie beinahe noch zu schwach, denn für den einstigen Überflieger aus dem DAX geriet die Vorlage des Zahlenwerks am Mittwoch geradezu desaströs. Im Detail:

Gut ist nicht gut genug

Während der Labor- und Pharmaausrüster sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn im dritten Quartal zulegen konnte, hat sich das Wachstumstempo im dritten Jahr seit Ausbruch der Corona-Pandemie unter dem Strich verlangsamt. Folgerichtig passte Konzernchef Kreuzburg das Umsatzziel für 2022 an – erwartet wird nun ein Ergebnis in der unteren Hälfte der Spanne zwischen 15 bis 19 Prozent, plus, versteht sich.

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Bei den Anlegern kam diese Korrektur gar nicht gut an, mit einem Verlust von 18,5% (und einem 27,40 Euro breiten Abwärts-Gap im Chart) fielen die Papiere ans Ende des DAX-Tableaus – und zudem in Richtung der 300er-Marke zurück. Dabei hatten die Notierungen noch am Vortag mit dem Tageshoch bei 393,70 Euro die langfristige 200-Tage-Linie überkreuzt, zumindest im Intraday-Verlauf. Zum Wochen-Ende kommt nun ein weiterer Blue Chip und Ex-Anlegerliebling unter die Räder:

Kursfantasie Mangelware

Nach einer neuerlichen Gewinnwarnung stürzte die Aktie des Sportartikelherstellers adidas gut 8% (Stand zum Redaktionsschluss um 10.00 Uhr) auf ein neues Jahrestief (und gleichzeitig den niedrigsten Stand seit dem 21. April 2016) bei 105,00 Euro ab. Und auch der DAX – der am Dienstag immerhin auf ein neues Monatshoch bei 12.932 Zählern gestiegen war, legt aktuell wieder den Rückwärtsgang ein. Dabei ging es zunächst unter die Juli-Aufwärtstrendgerade zurück, die mit der 12.800er-Marke unverändert einen Doppelwiderstand bildet und deshalb auf der Oberseite als erste Hürde zu nennen wäre.

Im nächsten Schritt müsste der Index über das Top vom Dienstag und das Verlaufshoch vom 20. September bei 12.937 klettern, um danach das Gap vom 16. September bei 12.957 schließen zu können. Darüber würde dann die 13.000er-Hürde in den Fokus rücken, die mittlerweile zusammen mit der 100-Tage-Linie einen Bremsbereich bildet. In der Gegenrichtung geht der Blick dagegen direkt zur 12.600er-Marke; fällt der Index unter diese Haltelinie, würde die Auffangzone bei 12.414/12.391 als Unterstützung nachrücken. Die nächsten Haltestellen wären im Anschluss am Volumenmaximum bei 12.375/12.350 und an der 12.000er-Marke zu finden.

Ein Beitrag von Sebastian Affeld von Prime Quants

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