Endet die Aktienmarktrallye vorzeitig?

(Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG)

Die US-Notenbank Fed dürfte heute Abend mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut die Leitzinsen um 75 Basispunkte auf 3,75 bis 4,00 Prozent p.a. anheben, nachdem in der letzten Woche auch die Kernrate des PCE-Preisindex einen anhaltend hohen Inflationsdruck in den USA signalisierte.

Weiterer Schub für die Inflation

Im Gegensatz zu EZB-Präsidentin Lagarde hat Fed-Chef Powell keinen Anlass auf eine bereits stärkere Abkühlung der Konjunktur hinzuweisen. Trotz deutlich nachgebender Hauspreise und einer schwächeren globalen Konjunkturdynamik zeigt sich die US-Volkswirtschaft weiterhin sehr robust. So signalisieren die Einkaufsmanagerindizes zwar einen gewissen Bremseffekt, allerdings ist vor allem der Arbeitsmarkt nach wie vor nahezu voll ausgelastet.

Die Anzahl offener Stellen ist sogar wieder deutlicher über die Marke von 10 Millionen gestiegen. Auch die wöchentlich vermeldeten Erst- sowie Folgeanträge auf Arbeitslosenunterstützung blieben bisher auf niedrigen Niveaus. Entsprechend dürfte auch der Arbeitsmarktbericht am Freitag positiv ausfallen.

Die Arbeitslosenquote wird nur leicht höher bei 3,6 Prozent erwartet. Arbeitnehmende haben somit die Möglichkeit, größere Lohnsteigerungen durchzusetzen, wodurch die Inflation einen weiteren Anschub erhält. Damit besteht für die Aktienmärkte Enttäuschungspotenzial. Zuletzt stiegen die Kurse vor allem aufgrund der Hoffnung auf einen zeitnah weniger restriktiven geldpolitischen Kurs.

Ein Kommentar von Carsten Mumm
Er ist Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. Das Traditionshaus mit Sitz in Hamburg und München setzt auf qualifizierte und umfassende Beratung für vermögende Privatkunden, Unternehmer, Immobilienkunden und institutionelle Kunden.

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