Anleger haben TeamViewer wieder lieb

Bildquelle: Pressefoto Teamviewer

Neben dem Blick auf die vielen Marktunsicherheiten rund um die Inflation, die Energieversorgung, den Krieg in der Ukraine oder die sich eintrübenden wirtschaftlichen Aussichten, müssen Anleger auch ihre Einstellung zu den vielen sogenannten Corona-Profiteuren überdenken. Zu diesen gehört TeamViewer (WKN: A2YN90 / ISIN: DE000A2YN900).

“Stay-At-Home”-Darling auf Richtungssuche

Das auf Fernwartungssoftware spezialisierte Technologieunternehmen gehörte eine Zeit lang hierzulande zu den absoluten Anlegerlieblingen. Im Zuge der Corona-Pandemie, auf dem Höhepunkt des Lockdowns und Homeoffice-Trends, waren die “Stay-At-Home”-Trades an der Börse sehr beliebt. Seit einiger Zeit herrscht jedoch Ernüchterung. Die Homeoffice-Revolution geht häufig doch etwas langsamer vonstatten als man sich dies mancherorts gewünscht hatte.

Auch wenn COVID-19 die Tür für mehr Homeoffice in Unternehmen geöffnet haben dürfte, wollen viele Firmen ihre Mitarbeiter weiterhin gerne in den Zentralen sehen, während Mitarbeiter selbst den Austausch mit ihren Kollegen in Zeiten der Corona-Pandemie vermisst haben dürften. Im Fall von TeamViewer ist es jedoch nicht so, dass das Unternehmen lediglich unter einem gewissen Kater nach dem Corona-bedingten Nachfragehoch gelitten hätte. Einiges war auch selbstverschuldet.

Die Sache mit Manchester United

Was Anleger dem Management zeitweise sehr übel genommen hatten, war die Ausgabenwut, insbesondere im Marketingbereich. Stellvertretend dafür steht das Trikotsponsoring beim englischen Fußballclub Manchester United. Dieses soll nun doch nach Auslaufen des Vertrages im Jahr 2026 nicht fortgeführt werden. Investoren dürften es dem Management danken.

Ähnlich wie sie ihm für die erfreulich aufgenommenen Zahlen zum dritten Quartal 2022 dankten. Am Mittwoch schoss die TeamViewer-Aktie zweistellig in die Höhe. Zuvor hatte die schwäbische IT-Firma von einer starker Profitabilität und gutem Wachstum berichtet. Zudem wurde die Jahresprognose bestätigt.

“Sehr widerstandsfähig”

Bei den Billings wurde im dritten Quartal ein Wachstum von 15 Prozent erzielt, während die bereinigte EBITDA-Marge einen Wert von 42 Prozent erreichen konnte. Die Schulden wurden weiter abgebaut, während die Jahresziele bestätigt wurden.

Die Billings werden von Managementseite bei 630 Mio. Euro gesehen, was bei den Umsätzen für einen Wert zwischen 565 und 580 Mio. Euro sorgen soll. Auch der Ausblick auf die bereinigte EBITDA-Marge in einer Bandbreite von 45 bis 47 Prozent für 2022 wird bestätigt.

“Nach neun soliden Monaten sind wir auf gutem Weg, trotz makroökonomischer Herausforderungen unsere Jahresprognose zu erreichen. TeamViewer zeigt sich in diesem Umfeld weiterhin sehr widerstandsfähig, da unsere Lösungen den Kunden dabei helfen, Effizienzsteigerungen zu realisieren”, kommentierte CEO Oliver Steil die Zahlen und die Prognose.

Reichlich Aufholpotenzial

Warburg Research-Analyst Andreas Wolf stellte heraus, dass TeamViewer die Erwartungen des Marktes erfüllen konnte. Dies reichte dafür, das “Buy”-Rating und das Kursziel von 14,50 Euro für die Aktie zu bestätigen. Bei Goldman Sachs-Mann Mohammed Moawalla reichte es jedoch trotz des Hinweises auf übertroffene Erwartungen nur zu einer “Neutral”-Einschätzung und einem Kursziel von 10,00 Euro.

Analystin Sherri Malek, von RBC, brachte zudem den Ausblick des Unternehmens ins Spiel. Dabei würde das bestätigte Wachstumsziel für in Rechnung gestellte Umsätze (Billings) über dem Marktkonsens liegen. Im Ergebnis bringt dies der TeamViewer-Aktie ein ein “Outperform”-Rating bei einem Kursziel von 19,00 Euro ein. Dies würde derzeit einem Kurspotenzial von mehr als 70 Prozent entsprechen.

 

Anleger, die auf eine Erholung bei der TeamViewer-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MD9YC3 / ISIN: DE000MD9YC37) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.

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