Verbio: Das steckt hinter dem Gewinnsprung

Bildquelle: Pressefoto Verbio

Im Nebenwertebereich steht unter anderem der Bioenergieproduzent Verbio Vereinigte Bioenergie (WKN: A0JL9W / ISIN: DE000A0JL9W6) derzeit unter besonderer Beobachtung der Anleger. Denn das im SDAX und im TecDAX notierte Unternehmen ist einer der großen Profiteure der laufenden Energiewende, wie die jüngsten Geschäftszahlen wieder einmal eindrucksvoll belegen.

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/2023 (per Ende September 2022) legte der Umsatz im Jahresvergleich um 69 Prozent auf 592 Mio. Euro zu. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde von 33 auf knapp 112 Mio. Euro ausgebaut. Unter dem Strich wurde ein Gewinn von 77 Mio. Euro eingefahren, nach einem Überschuss von knapp 23 Mio. Euro im ersten Geschäftsquartal des Vorjahres.

Verbio profitiert von höheren Biodiesel-Margen

Laut Verbio trugen zu den starken Ergebnissen maßgeblich die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum signifikant höher liegenden Margen im Segment Biodiesel mit bei. Damit konnte an die positive Entwicklung im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2021/2022 angeknüpft werden. Verbio zufolge lagen die Margen in der Sparte Bioethanol dagegen zwar über denen des ersten Vorjahresgeschäftsquartals, allerdings, bei in etwa konstanten Rohstoffkosten, klar unter denen zum Schluss des abgelaufenen Geschäftsjahres.

Die Nachfrage nach den Biokraftstoffen von Verbio nimmt immer weiter zu, wie die neuesten Geschäftszahlen belegen. Im ersten Geschäftsquartal 2022/2023 wurde ein Umsatzplus von 69 Prozent erzielt. (Bildquelle: Pressefoto Verbio)

 

Verbio erklärte, dass die Produktionsanlagen in beiden Segmenten bezogen auf Biodiesel und Bioethanol gut ausgelastet waren. Demnach betrug die zwischen Juli und September 2022 produzierte Menge an Biodiesel und Bioethanol 216.514 Tonnen nach 209.066 Tonnen im Vorjahreszeitraum. Außerdem wurden im ersten Geschäftsquartal 2022/2023 rund 261 Gigawattstunden Biomethan produziert (Q1 2021/2022: 200 GWh).

Laut Verbio standen mit den neuen Anlagen in den USA und Indien im Vergleich zum Vorjahr neue Kapazitäten zur Verfügung, die ihre volle Nutzung noch nicht erreichen. Aus diesem Grund liege die Auslastung der Biomethananlagen im ersten Geschäftsquartal insgesamt unter der entsprechenden Vorjahresauslastung.

Hohe Investitionen drücken den Betriebsgewinn

Wegen der anhaltend starken Geschäftsentwicklung wird an der Ende September veröffentlichten Ergebnisprognose festgehalten. Der Vorstand rechnet damit, im Geschäftsjahr 2022/2023 einen Betriebsgewinn (EBITDA) in der Größenordnung von 300 Mio. Euro zu erzielen (Vorjahr: 503 Mio. Euro). Geplant ist, im laufenden Geschäftsjahr hohe Investitionen in Kapazitätserweiterungen, Produktdiversifikation und Internationalisierung zu tätigen, was zu einer entsprechenden Ergebnisbelastung führt.

Bei der Verbio-Aktie steht jetzt wieder das Rekordhoch bei 88 Euro im Fokus. Ein dauerhafter Ausbruch nach oben würde ein massives, charttechnisches Kaufsignal bedeuten.

Verbio-Aktie vor neuen Rekordhochs

An der Börse ging es für Verbio in den vergangenen Jahren steil nach oben. Zwischen März 2020 (Tief: 5,91 Euro) und April 2022 hatte sich der Kurs verfünfzehnfacht, womit ein neues Rekordhoch bei 88 Euro markiert wurde. Nach einem Rückschlag bis zum Juni auf 39 Euro konnte sich der Kurs zeitweise wieder bis auf 85 Euro nach oben arbeiten. Gelingt der Ausbruch über das jüngste Allzeithoch, stellen sich die nächsten Kursziele auf 90 und 100 Euro.

Wer gleich auf zehn Aktien setzen möchte, die im Bereich der erneuerbaren Energien engagiert sind, kann sich das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0ABG / ISIN: DE000DA0ABG9) auf den Energiewende Index anschauen. Neben Verbio sind in diesem Barometer beispielsweise auch noch Encavis, Vestas Wind und Ørsted enthalten.

Marc O. Schmidt / Bildquelle: Pressefoto Verbio