HelloFresh: Ein kurzes Vergnügen

Bildquelle: Pressefoto HelloFresh

HelloFresh (WKN: A16140 / ISIN: DE000A161408) gehörte am Montag zu Top-Performern im MDAX. Zeitweise zumindest. Auf Jahressicht sieht die Performance auch nicht rosig aus. Zudem musste der Kochboxenversender aus dem deutschen Leitindex DAX absteigen.

HelloFresh-Aktie auf Talfahrt

Zu Beginn der neuen Woche keimte bei Investoren rund um HelloFresh wieder so etwas wie ein Hoffnungsschimmer auf. Die Aktie hatte am Montag zeitweise ein Kursplus von knapp 6 Prozent verbucht. Allerdings konnte das MDAX-Papier diese Zugewinne nicht lange verteidigen. Am Nachmittag ging es schließlich um rund 2 Prozent in die Verlustzone.

Seit Anfang 2022 liegt das Kursminus damit bei rund 65 Prozent. Im September hatte dies schließlich dazu geführt, dass der zur Deutsche Börse-Gruppe gehörende Indexanbieter STOXX Ltd. HelloFresh im DAX durch Siemens Energy ersetzen musste. Die deutlichen Kursverluste bedeuten aber auch, dass die Aktie nun als Schnäppchen zu haben ist.

HelloFresh: Attraktives Niveau

Rob Joyce, Analyst bei Goldman Sachs, nahm die deutlich zurückgegangenen Notierungen zum Anlass, im Fall der HelloFresh-Aktie von einem “höchst attraktiven” Verhältnis zwischen Chancen und Risiken auf dem aktuellen Niveau zu sprechen. Es wurde ein Kursziel von 44,00 Euro ausgegeben, während die Einschätzung “Buy” lautet.

Damit hätte die HelloFresh-Aktie derzeit ein Kurspotenzial von etwas mehr als 85 Prozent. Joyce hebt jedoch nicht nur die Chancen auf dem niedrigen Kursniveau hervor, er verwiest zudem darauf, dass HelloFresh durchaus profitabel arbeiten könne. Die Bilanz sei ebenfalls “stark”. Wir dürfen gespannt sein, ob HelloFresh sich nun aus dem Kurstief herauskämpft.

Licht und Schatten in den HelloFresh-Ergebnissen

HelloFresh hat derzeit unter anderem damit zu kämpfen, dass alles und jeder, der eine Zeit lang als sogenannter Corona-Profiteur galt, nun auf den Boden der Tatsachen zurückkommt. Insbesondere im Online-Bereich ist der Kater zu spüren. Außerdem ist die hohe Inflation schädlich für das E-Commerce-Geschäft. Im Fall von HelloFresh bedeutet dies zum Beispiel, dass wieder mehr Marketing vonnöten ist und die Kunden nicht wie selbstverständlich in Scharen die individuellen Kochboxen des Berliner Unternehmens bestellen.

HelloFresh trifft mit seiner grammgenauen Lieferung der Zutaten den Zeitgeist. (Bildquelle: Pressefoto HelloFresh)

Beim Umsatz lief es dagegen gut. Im dritten Quartal lag das Plus im Vorjahresvergleich bei 31,4 Prozent auf 1,86 Mrd. Euro. Zudem stieg die Zahl der Kunden gegenüber dem Vorjahr um 8,2 Prozent auf 7,51 Millionen. Enttäuschend verlief dagegen die Ergebnisentwicklung im Beriech International, also ohne die USA. Dort konnte man auch ergebnisseitig überzeugen.

Mittel- bis langfristig hat HelloFresh Potenzial. Schließlich trifft man mit seiner grammgenauen Lieferung der Zutaten den Zeitgeist. Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem unserer Zeit. HelloFresh will wiederum helfen, diese so gering wie möglich zu halten. Allerdings hat auch das Unternehmen selbst mit höheren Inputkosten infolge steigender Preise für Rohstoffe oder den Transport zu kämpfen.

Anleger, die daher kurzfristig von einem anhaltenden Abwärtstrend bei der HelloFresh-Aktie überzeugt sind, können mit einem Short-Zertifikat (WKN: MD7ABL / ISIN: DE000MD7ABL0) gehebelt von Kursverlusten profitieren.

Bildquelle: Pressefoto HelloFresh