Nvidia: Bereit für das Comeback?

(Bildquelle: Pressefoto NVIDIA)

In diesem Jahr litten die Technologiewerte stark unter den gestiegenen Zinsen und der erhöhten Inflation. Nvidia (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040) gehörte zu den besonders tief gefallenen Stars an der Börse. Auch weil zuvor die Erwartungen an den Spezialisten für Grafikprozessoren sehr hoch waren. Trotz der derzeitigen Kursdelle sollte der Konzern mittel- bis langfristig Potenzial mitbringen.

“Corona-Profiteure” unter Druck

Ein Grund für die positiven Aussichten dürfte der Umstand sein, dass sich Nvidia mit vielen verschiedenen Wachstumsgebieten beschäftigt. Dazu gehören zum Beispiel die Datenzentren, das Gaming-Segment, das Metaverse oder die Künstliche Intelligenz. Kurzfristige Belastungsfaktoren müssen allerdings in die aktuelle Analyse mit einfließen.

Dazu gehören die Konjunkturschwäche, der unter Druck geratene PC-Markt oder die kurzfristige Abkühlung im Gaming-Bereich. Ohnehin hat es zuletzt viele Sektoren oder Unternehmen getroffen, die zeitweise als sogenannte “Corona-Profiteure” gegolten haben. Hier muss sich die Nachfrage normalisieren.

Hinzu kommt der Umstand, dass Nvidia gewissermaßen in den Mittelpunkt des Handelsstreits zwischen den USA und China geraten ist. Die US-Regierung will verhindern, dass Chips nach China gehen, die für militärische Zwecke verwendet werden könnten. Dies schadet natürlich dem für Nvidia wichtigen China-Geschäft.

Cathie Wood sorgt für Bewegung

Zusätzliche Aufregung brachten zuletzt die Anteilsverkäufe von Cathie Wood ins Spiel. Mit ihrer Investmentgesellschaft Ark Invest hat sie sich vor allem dem Tech-Sektor verschrieben. Auch Nvidia gehört zu ihren langjährigen Lieblingen. Umso hellhöriger wurden Anleger, als Bloomberg berichtete, dass Woods Flagship ETF Ark Innovation am 4. November 167.914 Nvidia-Anteile verkauft habe, nachdem bereits am 20. Oktober 50.252 Aktien verkauft worden seien. Über den Ark Next Generation Internet ETF wurden wiederum am 3. November 24.423 Nvidia-Anteile verkauft.

Schon einmal in diesem Jahr hatte Woods kurz vor der Bekanntgabe von Quartalsergebnissen Nvidia-Anteile verkauft und dabei in der Annahme richtig gelegen, dass der Konzern negative Schlagzeilen produzieren würde. Die Ergebnisse zum Oktober-Quartal fielen letztlich gemischt aus, während Wood trotz der zwischenzeitlichen Anteilsverkäufe weit davon entfernt ist, Nvidia fallen zu lassen. Die Ark-Fonds hielten laut Bloomberg Ende September mehr als 1,38 Millionen Nvidia-Anteile. Zudem wurden die Positionen im Oktober zeitweise ausgebaut.

Licht und Schatten

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 (Ende 30. Oktober) schlug Nvidia die Erwartungen an den Umsatz, enttäuschte dagegen auf der Ergebnisseite. Die Erlöse fielen im Vorjahresvergleich um 17 Prozent auf 5,9 Mrd. US-Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie fiel sogar um 50 Prozent auf 0,58 US-Dollar. Analysten hatten laut Refinitiv im Schnitt mit einem Umsatz in Höhe von 5,77 Mrd. US-Dollar bei einem EPS von 69 Cents gerechnet.

Allerdings enttäuschte das Management auch mit dem Blick auf die Erlöse im laufenden Schlussquartal des laufenden Geschäftsjahres. Hier wird mit einem Wert von 6,0 Mrd. US-Dollar gerechnet, während sich Marktteilnehmer zuvor eher einen Wert von 6,09 Mrd. US-Dollar vorgestellt hatten. Zu kämpfen hatte der Konzern zuletzt unter anderem mit Lagerbeständen. Diese entstanden unter anderem durch eine geringere Nachfrage in China im Bereich Datenzentren.

Analysten lassen Nvidia nicht fallen

Trotz gemischter Ergebnisse blieb Raymond James-Analystin Melissa Fairbanks bei ihrer “Strong Buy”-Einschätzung im Fall der Nvidia-Aktie. Allerdings wurde das Kursziel von 210 auf 190 US-Dollar gesenkt. Es kämen zwar weitere Herausforderungen auf Nvidia zu – zum Beispiel in Form des Abbaus von weiteren Lagerbeständen. Der Umstand, dass das Datacenter-Geschäft nun fast 2,5 Mal so groß sei wie das Gaming-Geschäft, wird jedoch positiv gesehen.

Christopher Rolland, Analyst bei Susquehanna, glaubt wiederum, dass einige für Januar geplante neue Produktserien für Schwung sorgen sollten. Bei UBS-Analyst Timothy Arcuri waren die jüngsten Zahlen wiederum kein Grund, etwas am “Buy”-Rating für die Nvidia-Aktie oder dem Kursziel von 200 US-Dollar zu ändern.

FAZIT

Wie viele andere Tech-Werte muss auch Nvidia eine schwierige Phase durchstehen. Der Konzern dürfte aufgrund seiner Fokussierung auf Wachstumsmärkte wie Datenzentren, KI oder Metaverse mittel- bis langfristig Potenzial mitbringen. Nicht umsonst hatte Ray Wang, Chefanalyst und Gründer von Constellation Research, einem auf den Tech-Bereich spezialisierten Forschungs- und Beratungsunternehmen mit Sitz im Silicon Valley, gegenüber Yahoo Finance Live gesagt, dass Nvidia seiner Meinung nach an der Schnittstelle zwischen KI, dem Metaversum und der Zukunft des Computing sitzen würde.

 

Nvidia ist auf vielen Zukunftsmärkten vertreten. Darunter auch im Bereich Metaverse. Wer gleich auf einen Korb von Unternehmen setzen möchte, die vom Aufbau des Metaversums profitieren sollten, schaut sich das Indexzertifikat auf den Aktionär Metaverse Index® (WKN: DA0AB9 / ISIN: DE000DA0AB97) an.

Bildquelle: Pressefoto NVIDIA