Nach dem Austritt Großbritanniens ist Frankreich zur zweitgrößten Volkswirtschaft innerhalb der EU nach Deutschland aufgestiegen. Entsprechend interessant bleiben auch französische Unternehmen für Investoren. Zumal sie mit einigen Besonderheiten aufwarten können. Die 40 größten von ihnen, die in Paris gelistet sind, werden im Aktienindex CAC 40 zusammengefasst.
Luxus und Konsumgüter geben den Ton an
Die Abkürzung CAC steht für „Cotation Assistée en Continu“, was so viel wie „fortlaufende Notierung“ bedeutet. Im Gegensatz zum deutschen Leitindex DAX 40 handelt es sich beim CAC 40 um einen sogenannten Kursindex. Dividenden bleiben bei der Kursberechnung also außen vor. Dies ist auch die international weitaus gängigere Praxis.
Aktuell weist der Luxusgüterkonzern LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton die mit Abstand größte Marktkapitalisierung im CAC 40 auf. Diese liegt bei rund 350 Mrd. Euro. Dahinter folgen die Konsumgüter- und Luxuswarenanbieter L’Oreal und Hermès. Erst auf Platz vier steht der Energieriese TotalEnergies, während der Pharmakonzern Sanofi Platz fünf einnimmt und damit der letzte CAC 40-Konzern ist, der derzeit einen Börsenwert von mehr als 100 Mrd. Euro vorzuweisen hat.
Die Zusammensetzung des Index wird quartalsweise von einem Komitee überprüft. Dabei blickt man auch gleich auf die Indexgewichtung. Hierbei ist eine Obergrenze bei 15 Prozent vorgesehen. Bei der Gewichtung spielen vor allem die Marktkapitalisierung und der jeweilige Streubesitz eine entscheidende Rolle. Angefangen hatte alles wiederum am 31. Dezember 1987 bei einer Indexbasis von 1.000 Punkten.
Ein spannender Index
Ähnlich wie im Fall der meisten Aktienindizes erlebte auch der CAC 40 in den vergangenen Jahren eine regelrechte Achterbahnfahrt. Mitte März 2020 rutschte das Börsenbarometer auf ein Corona-Tief bei etwa 3.600 Punkten, nur um bis Anfang dieses Jahres auf knapp 7.400 Punkten anzusteigen. Die hohe Inflation, höhere Zinsen, die unsichere Energieversorgung, die eingetrübten Konjunkturaussichten sowie der Krieg in der Ukraine brachten die Notierungen wieder unter Druck.
Bis Ende September 2022 ging es bis auf etwas mehr als 5.600 Zähler nach unten. Nun ist jedoch eine erneute Erholung, auf zuletzt mehr als 6.500 Punkte, angelaufen. Dabei hoffen Anleger, dass sich der Druck auf der Inflations- und Zinsseite allmählich verringert. Mit einigen Konsumgüterkonzernen und Vertretern der Luxusgüterindustrie sowie Energie- oder Pharmaunternehmen sind im CAC 40 aber auch genügend Unternehmen vertreten, die auch in Zeiten einer erhöhten Inflation eine gute Figur abgeben könnten. Anleger können in verschiedenen Fonds und ETFs von der Kursentwicklung des CAC40 profitieren.