Schoeller-Bleckmann: Der ATX-Überflieger

Bildquelle: Pressefoto Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipement

Die Aktie von Schoeller-Bleckmann (WKN: 907391 / ISIN: AT0000946652) konnte ihren Wert im bisherigen Jahresverlauf in etwa verdoppeln. Aktuell notiert das Papier des österreichischen Ölfeldausrüsters im Bereich der 60 Euro-Marke. Wie geht die Entwicklung weiter?

SBO als ATX-Top-Performer

Mit dieser Performance ist Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment (SBO) der klare Spitzenreiter im österreichischen Leitindex ATX für das Jahr 2022. Zum Vergleich: Der Index als Ganzes hat seit Jahresbeginn in etwa 16 Prozent an Wert verloren, während der Abstand zur Nummer zwei in Sachen Performance sehr groß ist. Dieser Platz fällt Do&Co (WKN: 915210 / ISIN: AT0000818802) mit einem Kursplus von rund 18 Prozent zu.

Dass es ausgerechnet ein Wert aus dem Bereich Ölfeldausrüstung ist, der in diesem Jahr im ATX in besonderer Weise überzeugen konnte, kommt nicht überraschend. Schließlich sorgte die Inflation schon vor dem Krieg in der Ukraine für steigende Energiepreise. Die Weltwirtschaft hatte sich nach der Corona-Pandemie schnell erholt und für einen rasanten Anstieg der Ölnachfrage gesorgt. Zuletzt war die Bewegungsrichtung für die Ölnotierungen jedoch nicht mehr ganz eindeutig.

Schoeller-Bleckmann-Chart: Börse Stuttgart

Turbulenzen an den Ölmärkten

Die Rezessionssorgen begleiten Marktteilnehmer schon seit einer ganzen Weile. Die schwächeren wirtschaftlichen Aussichten infolge steigender Zinsen, der hohen Inflation des Krieges in der Ukraine und COVID-19-Lockdowns in China sind auch ein Grund, warum die OPEC+ zwischenzeitlich ihre Fördermenge gesenkt hatte. Aktuell wird aber auch über eine Anhebung diskutiert.

Die Unsicherheiten an den Ölmärkten sorgten dafür, dass die SBO-Aktie ihren Höhenflug zuletzt unterbrechen musste. Die gute Nachricht ist jedoch, dass die hohen Preise bereits einige Investitionen angekurbelt haben dürften. Zumal angesichts der Frage der Energieversorgung selbst in Ländern wie Deutschland über eine größere Zahl an Explorationsprojekten für Erdgas nachgedacht wird.

Beim ATX-Überflieger Schoeller-Bleckmann wird gehofft, dass die starke Umsatz- und Ergebnisentwicklung eine Fortsetzung findet. (Bildquelle: Pressefoto Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipement)

SBO hat Zukunft im Blick

Diese Investitionstätigkeit sorgte dafür, dass SBO im ersten Halbjahr 2022 Umsatz und Ergebnis deutlich steigern konnte. Der Auftragseingang wurde gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres auf 271,5 Mio. Euro verdoppelt, während der Umsatz um mehr als zwei Drittel auf 222,7 Mio. Euro verbessert werden konnte. Das EBIT hat sich sogar auf 44,8 Mio. Euro verfünffacht

Trotz der guten Geschäfte weiß man bei SBO aber offenbar auch, dass die Energiewende unaufhaltsam ist. Im Zuge der „Strategie 2030“ soll daher ein neues Segment in den Bereichen Energy Transition und Green Tech entstehen. Hierfür will man mit dem Fraunhofer Institut kooperieren. Dies bedeutet jedoch nicht, dass das Kerngeschäft vernachlässigt werden soll.

mE-FAZIT

Angesichts der erwarteten Konjunktureintrübung könnte es für einen Einstieg in die Aktie von Schoeller-Bleckmann schon etwas spät sein. Die Frage der Energiesicherheit dürfte jedoch auch einige neue Investitionsprojekte ankurbeln.

 

Bildquelle: Pressefoto Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipement