Coloplast punktet mit defensivem Charakter

Bildquelle: Pressefoto Coloplast

Als Anbieter von Medizinprodukten wird Coloplast (WKN: A1KAGC / ISIN: DK0060448595) an der Börse zu den defensiven Werten gezählt. Den Dänen wird sogar zugetraut, noch in 100 Jahren mit seinen Produkten am Markt erfolgreich zu sein.

Starkes Dänemark

Dänemark ist Teil der EU, jedoch wollten die Dänen den Euro nicht einführen. Stattdessen halten sie an der Dänischen Krone (DKK) fest. Wenn es um den dänischen Aktienmarkt geht, steht dieser hierzulande nicht sehr häufig im Anlegerfokus.

Dass dies vielleicht anders sein sollte und, wie stark die dänische Wirtschaft tatsächlich ist, zeigt ein Blick auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf. 2021 lag dieses laut Statista bei 68.200 US-Dollar. Damit kam Dänemark auf Platz 9 weltweit und landete weit vor Deutschland.

Zu dieser wirtschaftlichen Stärke tragen einige auch auf den internationalen Märkten sehr stark agierende Unternehmen bei. Zu ihnen gehört auch Coloplast aus Humlebaek.

Coloplast ist weltweit tätig

Coloplast wurde 1957 gegründet und konzentriert sich heutzutage auf Bereiche wie die Stomaversorgung, Kontinenzversorgung, Wund- und Hautversorgung, Interventionelle Urologie sowie Stimm- und Atemwegspflege. Das Unternehmen ist weltweit tätig und beschäftigt rund 14.000 Mitarbeiter.

Als Unternehmen aus dem Bereich Gesundheit und Medizinprodukte wird Coloplast von Investoren als ein sogenannter defensiver Wert geschätzt.

Diesen wird nachgesagt, dass sie sich in wirtschaftlich turbulenten Zeiten relativ gut behaupten. Schließlich bleibt die medizinische Versorgung wichtig, auch wenn der Geldbeutel wegen Inflation oder einer Konjunkturabkühlung nicht allzu groß ist.

Höhere Kosten bei Coloplast

Wie die Geschäfte liefen, zeigte sich in den Zahlen zum vierten Quartal und dem am 30. September beendeten Geschäftsjahr 2021/22. Auf Gesamtjahressicht lieferte Coloplast ein organisches Umsatzwachstum in Höhe von 6 Prozent ab. Die berichteten Erlöse kletterten sogar um 16 Prozent auf 22,6 Mrd. DKK (umgerechnet 3,0 Mrd. Euro). Das stärkste Wachstum wurde im Bereich Interventionelle Urologie verbucht (+9 Prozent).

Das um Einmaleffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde um 9 Prozent auf 6,9 Mrd. DKK verbessert. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Management ein währungsbereinigtes organisches Umsatzwachstum von 7 bis 8 Prozent.

Das berichtete Wachstum soll stärker ausfallen. Hierzu soll die Übernahme von Atos Medical beitragen. Mit dieser stärkt Coloplast den Bereich „Chronische Erkrankungen“. Die berichtete EBIT-Marge soll bei 28 bis 30 Prozent liegen, nach 29 Prozent im Vorjahr. Dafür, dass keine bessere Profitabilität an den Tag gelegt werden kann, soll höheren Inputkosten, insbesondere Rohstoff- und Stromkosten, geschuldet sein.

FAZIT

Die Coloplast-Aktie konnte sich der jüngsten Marktschwäche nicht völlig entziehen. Allerdings hat das Unternehmen Produkte im Angebot, die “immer wieder” gekauft werden müssen. Zudem spielen für den Gesundheits- und Medizinproduktesektor Trends wie alternde Gesellschaften eine wichtige Rolle. So fand die Coloplast-Aktie Eingang in den “Börse Online Aktien für die Ewigkeit Index”. Dieser widmet sich Unternehmen, die “wegen ihrer herausragenden Geschäftsmodelle mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch in mehr als 100 Jahren noch erfolgreich am Markt agieren werden.” Anleger handeln den Index beispielsweise mithilfe des Morgan Stanley Indexzertifikats (WKN: DA0ABN / ISIN: DE000DA0ABN5).

Bildquelle: Pressefoto Coloplast