Der Beginn des Unterganges…

Exklusivinterview mit Iuppiter, römischem Gott im Ruhestand

(Bildquelle: unsplash / Andres Herrera)

Vor wenigen Tagen war Iuppiter, ein römischer Gott im Ruhestand und ewiger Freund meiner Familie, wieder zu Besuch bei mir im Schloß. Ihm war der Sinn nach gutem Wein und erbaulichen Gesprächen auf standesgemäßem Niveau. Onkel Iuppiter – aufgrund der ewigen Freundschaft mit meiner Familie nenne ich ihn immer schon so – ist ein eifriger Leser meiner Kolumnen. Deshalb hat er mir einige Fragen exklusiv für die Leser des marktEINBLICKE Magazins beantwortet.

GR: Onkel Iuppiter, Du bist der ehemals oberste römische Gott und schon sehr lange im Ruhestand. Beobachtest Du das politische Geschehen, das heute auf dem Gebiet des seinerzeitigen römischen Reiches von statten geht?

Iuppiter Optimus Maximus: Natürlich beobachte ich das und es hat eine Zeit auch ganz gut ausgesehen, speziell als deine Vorfahren weite Teile des Gebietes von Gottes Gnaden regiert hatten. Leider sind in den letzten hundert Jahren die Nachrichten immer schlechter geworden. Das ist der Beginn des Unterganges, so hat es damals in Rom auch angefangen…

GR: Wie meinst Du das?

Iuppiter Optimus Maximus: Die meisten Menschen sind bequem geworden, sie suchen nicht mehr die großen Aufgaben, mit denen sich Europa die führende Rolle in der Welt zurückholen kann. Viele dieser verantwortungslosen Staatsbürger begnügen sich mit einfachen Unterhaltungen, in Rom nannte man das „Panem et Circences“, zu Deutsch „Brot und Spiele“.  Der öffentliche Diskurs handelt dann von unwichtigen Themen wie „War das Tanzvideo einer Politikerin ihres Amtes würdig oder nicht“ anstatt von der Politik wichtige Themen zu fordern, wie zum Beispiel eine sofortige Erdöl- und Erdgas-Förder- und Fracking-Pflicht für alle Provinzen… ähm… Staaten der Europäischen Union. Die Bevölkerung muss wieder Realeinkommenszuwächse verbuchen können, nur dann wird Europa zusammenwachsen und in der weltpolitischen Bedeutung dem römischen Reich nachfolgen können.

GR: Ich verstehe, Du bist überzeugt, dass der Friede innerhalb der europäischen Union nur aufrechterhalten werden kann, wenn das alte Wohlstandsversprechen gilt, das besagt, dass es der nächsten Generation materiell besser gehen wird als der vorigen. Wie kann das langfristig erreicht werden?

Iuppiter Optimus Maximus: Das römische Reich war die führende Militärmacht der damaligen Zeit. Die Europäische Union muss zur führenden Militärmacht der Gegenwart aufsteigen um die europäische Kultur und Lebensweise sowie die demokratische Tradition bewahren zu können.  Europa muss sich wieder Einflusssphären auf anderen Kontinenten schaffen, früher nannte man das Kolonien, heute würde man es wirtschaftlich abhängige Regionen nennen. Wenn diese abhängigen Regionen dann sehr kostengünstig liefern sichert das den Wohlstand und somit den Frieden in Europa. Wenn sie nicht kostengünstig liefern, kann man ja beiläufig auf die Stärke der Armee hinweisen, das hat fast jeder römische Kaiser so gemacht…

GR: …außer Mark Aurel, der war Stoiker, der hat nicht gedroht, sondern gleich Fakten gesetzt…

Iuppiter Optimus Maximus: Wenn Du von Mark Aurel sprichst bekomme ich sofort Hunger. Wir schnappen uns jetzt einen deiner Maseratis und bewegen das mächtige Banner Neptuns nach Carnuntum, dort lade ich Dich auf eine römische Bratwurst ein…

GR: Das ist ein Wort! Danke, Onkel Iuppiter…

Eine Kolumne von Gregor Rosinger

Er ist Generaldirektor der österreichischen Rosinger Group und entstammt einer alten Börsianer- und Investorendynastie, deren Wurzeln bis ins Mittelalter zurückreichen. Er selbst ist seit 1985 als Investor erfolgreich aktiv und hat bisher weltweit 68 Unternehmen an die Börse geführt. Das von Gregor Rosinger und seiner Gattin Yvette 1993 entwickelte Vorgehensmodell „RMS Regionale Mittelstands Sicherung“ ist mittlerweile State of the Art des Investmentbankings für den gehobenen Mittelstand. Der von der Wiener Börse täglich berechnete und veröffentlichte „Rosinger Global Investments Index“ (ROSGIX) untermauert eindrucksvoll die Kompetenz Rosingers. www.rosingerfinance.com

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