KWS Saat: Mit hohem Tempo ins neue Jahr

Bildquelle: Pressefoto KWS SAAT

Während die Ergebnisse vieler Unternehmen im laufenden Jahr durch Lieferkettenprobleme sowie hohe Rohstoff- und Energiekosten stark belastet und reihenweise Prognosesenkungen verkündet werden, gibt es hier und da auch immer mal wieder ein paar positive Überraschungen. Mit einer solchen konnte beispielsweise zuletzt KWS Saat SE & Co. KGaA (WKN: 707400 / ISIN: DE0007074007) auftrumpfen.

KWS Saat schafft 21-prozentiges Umsatzplus

Der im Nebenwerte-Index SDAX notierte Saatguthersteller hat starke Quartalszahlen vermeldet und blickt ungeachtet der derzeitigen Herausforderungen jetzt noch optimistischer nach vorne. Der Umsatz legte im ersten Geschäftsquartal 2022/2023 auf Jahressicht um 21 Prozent auf 266 Mio. Euro zu. Laut KWS Saat resultierte der Anstieg insbesondere aus der deutlichen Ausweitung des Getreidegeschäfts in Europa.

KWS ist aufgrund eines starken Getreide- und Rapsgeschäfts mit hohem Tempo ins neue Geschäftsjahr gestartet. (Eva Kienle, Finanzvorstand)

KWS Saat zufolge sind die operativen Ergebniszahlen im ersten Geschäftsquartal turnusgemäß negativ, verbesserten sich jedoch gegenüber dem Vorjahr. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug -33 Mio. Euro, nach -42 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Dabei sollen einem deutlich gestiegenen Bruttoergebnis geplante, höhere Kosten für Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung gegenübergestanden haben. Das Ergebnis nach Steuern lag bei -46 Mio. Euro (Vorjahr: -43 Mio. Euro).

Die weltweite Nachfrage nach Saatgut nimmt immer weiter zu. Von diesem Trend profitiert der SDAX-Konzern KWS Saat. (Bildquelle: Pressefoto KWS SAAT)

„Die Nachfrage nach landwirtschaftlichem Saatgut entwickelt sich angesichts vorteilhafter Marktpreise für Agrarrohstoffe weiterhin sehr positiv. Wir erwarten, dass dieser Trend anhält und gehen daher für das laufende Geschäftsjahr von mehr Wachstum als ursprünglich prognostiziert aus. Gleichzeitig sehen wir im aktuellen Inflationsumfeld weiterhin spürbare Kostensteigerungen, denen in Teilen höhere Verkaufspreise gegenüberstehen“, erklärte Eva Kienle, Finanzvorstand von KWS.

KWS Saat hebt die Umsatzprognose an

Wegen der starken Geschäftsentwicklung im ersten Geschäftsquartal geht der Vorstand für das Geschäftsjahr 2022/2023 nun von einem Umsatzwachstum (auf vergleichbarer Basis, ohne Währungs- und Portfolioeffekte) von zehn bis 12 Prozent aus, nachdem bisher sieben bis neun Prozent angepeilt worden sind. Bei der EBIT-Marge wird weiterhin eine Spanne zwischen zehn und elf Prozent erwartet.

Geht es nach der Einschätzung von Branchenexperten, dürfte sich der positive Umsatz- und Gewinntrend bei KWS Saat in den kommenden Geschäftsjahren fortsetzen.

Die neusten Geschäftszahlen und der positive Ausblick zeigen, dass sich die starke Marktpositionierung und Internationalisierung gerade in schwierigen Wirtschaftsphasen bezahlt machen. So zählt KWS Saat zu den führenden Pflanzenzüchtungskonzernen der Welt, der mit seinen über 5.700 Mitarbeitern und 87 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in mehr als 70 Ländern aktiv ist.

Die Geschäftsschwerpunkte sind dabei die Pflanzenzüchtung und die Produktion sowie der Vertrieb von Mais-, Zuckerrüben-, Getreide-, Gemüse-, Raps- und Sonnenblumensaatgut. Außerdem baut das in Einbeck, Niedersachsen, ansässige Unternehmen ein neues Segment für Gemüsesaatgut auf und übernahm dazu im Geschäftsjahr 2018/2019 den Gemüsesaatguthersteller Pop Vriend Seeds. Das niederländische Unternehmen produziert Saatgut für Spinat, Bohnen, Mangold und Rote Beete.

Im Zuge des jüngsten Kursaufschwungs notiert die Aktie von KWS Saat wieder über der bei 61,70 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie. Damit zeigen die Trendpfeile klar nach oben.

KWS-Saat-Aktie auf Erholungskurs

An der Börse kletterte die im Nebenwerte-Index SDAX notierte Aktie von KWS Saat im Mai vergangenen Jahres auf ein Rekordhoch bei 80,90 Euro, woraufhin ein mehrmonatiger Seitwärtslauf und ein anschließender Rückschlag bis zum Juli dieses Jahres auf 53,50 Euro folgten. Zuletzt konnte der Kurs aber wieder zeitweise in den Bereich der 66er-Marke zulegen.
Damit wurde jüngst die bei 61,70 Euro verlaufende 200-Tage-Linie zurückerobert, womit die KWS-Saat-Aktie im übergeordneten Aufwärtstrend notiert. Das nächste Kursziel stellt sich auf das Mai-2021-Allzeithoch (80,90 Euro).

Wer an der Börse in eine aussichtsreiche Auswahl von Aktien aus den Bereichen Agrar, Lebensmittel und Getränke investieren will, kann sich zum Beispiel das folgende Indexzertifikat (WKN: DA0ABQ / ISIN: DE000DA0ABQ8) auf den Agrar und Nahrung Index näher ansehen. In diesem Index sind 20 Aktien enthalten. Die Aktienauswahl umfasst neben KWS Saat beispielsweise auch Kellogg, Unilever, Nestlé, Baywa und den US-Landtechnikkonzern Deere & Company.

Marc O. Schmidt / Bildquelle: Pressefoto KWS SAAT