Die Verbraucherpreise steigen, die Inflationsrate erklimmt ungeahnte Höhen und die Energiepreise sorgen für den Rest: Das Leben wird immer teurer! 75 Prozent der Deutschen legen trotz der steigenden Lebenserhaltungskosten Geld beiseite. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage der Postbank. Was an sich positiv klingt, stellt sich leider als Trugschluss heraus. Denn: 44 Prozent der Befragten zahlen ihre Ersparnisse auf ein Sparkonto ein, 36 Prozent behalten das Geld auf dem Girokonto und 17 Prozent verwahren ihr Geld lieber daheim.
Liegt der Gewinn, den eine Geldanlage erzielt, unterhalb der Inflationsrate, verliert das Geld nach und nach an Wert, erklärt Katrin Chrambach von der Postbank. Angesichts der derzeit sehr hohen Inflationsrate ist ein vollständiger Ausgleich schwer möglich. Trotzdem sollten Anleger bestrebt sein, der Geldentwertung entgegenzuwirken.
Unwissenheit kostet Geld
Die Auswirkungen der Inflation auf ihre Ersparnisse sind vielen Deutschen schlicht nicht bekannt. Knapp neun Prozent meinen, dass die Preissteigerungen keinen Einfluss auf den Wert der Rücklagen haben. Sieben Prozent gehen davon aus, dass die Ersparnisse an Wert gewinnen. 16 Prozent dagegen zucken nur mit den Achseln. Besonders bei jungen Menschen scheint dieser Effekt unbekannt zu sein. Nur 52 Prozent der 18- bis 24-Jährigen ist bewusst, dass Rücklagen durch die Inflation an Wert verlieren. Über alle Altersgruppen hinweg wissen dies immerhin 68 Prozent.
Eine Umfrage des Deutschen Bankenverbandes bestätigt diese Zahlen. In der Umfrage wird deutlich: Mehr als 54 Prozent der Befragten weiß nicht, was an der Börse geschieht. Den Begriff Inflationsrate kennen zwar knapp 75 Prozent, aber nur 44 Prozent weiß wie hoch die Inflationsrate im Moment ist. Besonders unter den 16- bis 24-Jährigen ist der Wissenstand erschreckend. 45 Prozent weiß gar nicht was der Begriff „Inflationsrate“ bedeutet. Die ungefähre Höhe der Inflationsrate können nur 23 Prozent der jungen Befragten angeben.
Rund 55 Prozent der Befragten geben an zu wissen, was ein „Investmentfonds“ ist, aber nur 42 Prozent können erklären, um was es sich dabei handelt. Von den 16- bis 24-Jährigen kennt 30 Prozent den Begriff „Investmentfonds“, nur rund 24 Prozent kann ihn aber auch erklären. Nicht besser sieht es beim Begriff „ETF“ aus, 41 Prozent kennen zwar den Begriff, aber nur 17 Prozent können ihn tatsächlich erklären.
Wissen zahlt sich aus
„Der Wertverlust ihrer Ersparnisse wird von einigen Anlegern einfach nicht bemerkt“, stellt die Postbank Expertin fest. Dies könne der Entscheidung im Weg stehen, Geld in einer gewinnbringenden Anlageform anzulegen, zum Beispiel mit einem Sparplan in einem breit gestreuten Fonds.
Katrin Chrambach: „Generell kann mangelndes Finanzwissen zu folgenschwereren Anlagefehlern führen – weil das Risiko einer Geldanlage nicht richtig eingeschätzt wird.“ Ein Beispiel für Letzteres ist die Beliebtheit von Kryptowährungen unter jungen Menschen. Laut der Postbank Umfrage legen 17 Prozent der 25- bis 34-Jährigen und 15 Prozent der 18- bis 24-Jährigen Geld in digitalen Währungen an. Eine sehr spekulative Investition.
Junge Anleger haben in der Regel einen kleinen finanziellen Spielraum, können aber von einem langen Anlagehorizont profitieren. Daher ist es für sie entscheidend, die Weichen für die Geldanlage von Anfang an sinnvoll zu stellen. Dafür ist fundiertes Finanzwissen nötig, meint die Postbank Expertin.
Unser mE-Tipp:
Sich keine Gedanken über die Themen Finanzwissen und Geldanlage zu machen, kostet im wahrsten Sinne des Wortes Geld. Daher ist es für jeden wichtig sich frühzeitig darüber zu informieren, sich Gedanken zu machen und vor allem: Das Geld nicht einfach auf dem Girokonto liegen lassen. Denn dort verliert es auf Dauer (besonders in der aktuellen Situation) nur an Wert. Alles Wichtige rund um das Thema Finanzwissen können Sie bei uns nachlesen.