Sneakers: Mit Michael Jordan Geld verdienen

Wie wird aus einem einfachen Paar Sneaker ein profitabler Investment-Coup? Die Antwort liegt in der richtigen Strategie, einer Portion Insiderwissen – und einer Prise Glück.

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Adidas Yeezy Boost, Nike Air Mag, Air Jordan 1 – allein diese Namen lassen die Herzen sogenannter „Sneakerheads“ höherschlagen. So werden Menschen bezeichnet, die Sneaker leidenschaftlich sammeln. Einige dieser Modelle zählen zu den begehrtesten der Welt und erzielen bei Online-Auktionen Preise im fünfstelligen Bereich.

Die Wertsteigerung solcher Schuhe kann enorm sein: Für manche Sneaker-Enthusiasten hat sich die Leidenschaft sogar zu einem lukrativen Geschäft entwickelt.

Ein eindrucksvolles Beispiel liefert der US-Amerikaner Benjamin Kapelushnik. Er schaffte es, durch den Handel mit Sneakern im Alter von nur 16 Jahren Millionär zu werden.

Von künstlicher Verknappung und lukrativen Kooperationen

Die Nike Dunk Low Jackie Robinson wurden dem ersten Afroamerikanischen Baseballspieler in der Major League gewidmet. Bildquelle: Nike / Pressebilder

Am begehrtesten sind Sneaker-Modelle namhafter Marken wie Adidas, Nike oder limitierte Kooperationen mit Luxuslabels wie Louis Vuitton. Diese Schuhe werden oft in stark begrenzten Stückzahlen auf den Markt gebracht – ein Konzept, das in der Wirtschaftstheorie als „künstliche Knappheit“ bekannt ist. Der Gedanke dahinter: Je seltener und exklusiver ein Schuh ist, desto größer wird sein Reiz für Konsumenten.

Ein Blick auf die Liste der teuersten Sneaker-Modelle zeigt außerdem, dass vor allem Schuhe, die in Zusammenarbeit mit prominenten Persönlichkeiten entworfen wurden, besonders gefragt sind.

Auch Film- und Serienproduktionen haben einen großen Einfluss auf den Sneaker-Markt. Ein berühmtes Beispiel sind Michael Jordans „Air Jordan 11“-Sneaker aus dem Film Space Jam (1996). Solche Phänomene gibt es auch in der heutigen Zeit: Die weißen Slip-on-Sneaker von Vans, die durch die Netflix-Serie Squid Game große Aufmerksamkeit erhielten, lösten zwar einen Hype aus, konnten jedoch aufgrund der hohen Produktionsmenge keine nennenswerte Wertsteigerung verzeichnen.

Kooperation mit Sportlern sind besonders beliebt, hier die Nike LeBron XX. Bildquelle: Nike / Pressebilder

Wie Sie mit Sneakers Geld verdienen können

Wer mit Sneakern Geld verdienen möchte, hat zwei Möglichkeiten: Entweder man betreibt sogenanntes „Reselling“, also den sofortigen Weiterverkauf der begehrten Stücke, oder man bewahrt die Schuhe über einen längeren Zeitraum auf, bis ihr Wert steigt.

Besonders bei der zweiten Methode spielt die Wahl des richtigen Sneaker-Modells eine entscheidende Rolle.

Nicht nur limitierte Auflagen, sondern auch Retro-Modelle haben das Potenzial, im Wert zu steigen. Kollektionen, die in Zusammenarbeit mit bekannten Persönlichkeiten wie Eminem oder Pharrell Williams entstanden sind, verzeichnen dabei regelmäßig beachtliche Wertzuwächse.

Informationen sind alles!

Wer darüber nachdenkt, in Sneaker zu investieren, sollte die Marktentwicklungen genau beobachten und sich ein solides Hintergrundwissen über das Produkt aneignen.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Plattformen, die sich umfassend mit dem Thema Sneaker beschäftigen und wertvolle Informationen bieten.

Zu den bekanntesten News-Tools gehören Portale wie heat-mvmnt.de oder snkraddicted.com. Auf diesen Websites finden Interessierte stets die neuesten Nachrichten rund um Sneaker sowie Analysen zur Preisentwicklung.

Besonders die Möglichkeit, den Marktwert verkaufter Sneaker zu verfolgen, ist ein wichtiges Hilfsmittel für potenzielle Investoren.

Ein zentraler Aspekt bei der Preisentwicklung sind sogenannte „Restocks“, also Neuauflagen beliebter Modelle. Solche Wiederveröffentlichungen können den Markt nachhaltig beeinflussen:

Sie führen oft zu einem Preisverfall bei älteren Versionen derselben Schuhe. Wer in Sneaker investiert, sollte diese Entwicklungen im Blick behalten, um rechtzeitig reagieren zu können.

stockx – die „Börse“ für Sneakers

Auf der Plattform stockx.com werden Lifestyle-Produkte wie Uhren, Handtaschen oder Sneaker ähnlich wie an einer Börse gehandelt.

Die Preise richten sich nach Angebot und Nachfrage, was diese Plattform zu einem beliebten Marktplatz für Sammler und Investoren macht.

Ein bemerkenswertes Beispiel für die astronomischen Preise, die dort erzielt werden können, ist der Jordan 4 Retro Eminem Encore (2017), der für über 40.000 Euro angeboten wurde.

Ein weiteres legendäres Modell ist der selbstschnürende Nike Mag „Back to the Future“ aus dem Jahr 2016. Dieses besondere Modell, von dem weltweit nur 89 Paare existieren, wurde auf StockX für stolze 52.000 US-Dollar gehandelt.

Die teuersten Sneakers am Markt

Auf der Plattform stockx.com werden Lifestyle-Produkte wie Uhren, Handtaschen oder Sneaker ähnlich wie an einer Börse gehandelt. Die Preise richten sich nach Angebot und Nachfrage, was diese Plattform zu einem beliebten Marktplatz für Sammler und Investoren macht.

Ein Nike Air Yeezy, den Kanye West bei den Grammy Awards 2008 trug, wurde bei einem privaten Verkauf bei Sotheby’s für 1,8 Millionen US-Dollar verkauft und stellte damit den neuen Rekord auf.

Zu den teuersten Sportschuhen gehörten auch schon immer Nike Air Jordans: Ein Paar wurde im Jahr 1985 exklusiv für den Basketballprofi Michael Jordan angefertigt und von ihm in mehreren Spielen getragen und signiert. Sie wurden für 1,5 Millionen Dollar (ca. 1,3 Millionen Euro) versteigert.

Die Seltenheit dieses Paares besteht darin, dass es sich um Mid-Cut-Schuhe handelt und nicht um High-Tops oder Low-Tops, die Michael Jordan zwar zum Spielen trug, die aber nie an die breite Öffentlichkeit verkauft wurden.

Gewinne sind auch im kleineren Rahmen möglich

Die Preisentwicklung von „Hornets“-Version Jordan 1 Mid (Bildquelle: https://stockx.com/air-jordan-1-mid-hornets , Stand 30.11.2022)

Die „Hornets“-Version des Jordan 1 Mid ist von Ende Oktober bis Ende November 2020 im Wert von 190 auf 612 US-Dollar gestiegen, hat sich dort ein paar Tage gehalten und pendelt mittlerweile wieder zwischen 300 und 450 US-Dollar.

Zu beachten ist, dass die 600-Dollar-Spitze bei diesem Schuh aus dem bisherigen Kursverlauf als außergewöhnliches Ereignis zu erkennen ist. So ist selbst bei einem schwankungsfreudigen Schuh ein sicheres Investment zu einem ableitbaren Mittelpreis möglich.

Markt unterliegt starken Preisschwankungen

Die Preisentwicklung von Louis Vuitton Nike Air Force 1 Low, (Bildquelle: https://stockx.com/de-de/louis-vuitton-nike-air-force-1-low-by-virgil-abloh-white , Stand 30.11.2022)

Am Beispiel der Louis Vuitton Nike Air Force 1 Low ist gut erkennbar, dass die Preisentwicklung starken Schwankungen unterliegt. Der Ladenpreis für die Sneaker lag bei umgerechnet bei knapp 5.300 Euro.

Innerhalb von zehn Tagen verdoppelte sich der Preis auf umgerechnet über 11.000 Euro, knapp vier Monate später liegt der aktuelle Preis umgerechnet bei 6.700 Euro.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Sneaker sind mehr als nur Schuhe – sie sind ein Lifestyle-Statement. Und wenn man damit auch noch Geld verdienen kann, wird die Verbindung von alternativer Geldanlage und Lebensart perfekt.

Doch trotz aller Begeisterung für Sneaker-Investments verdient ein Anleger an der „normalen“ Börse deutlich ruhiger und mit weniger Aufwand seine Rendite.

Alt-Börsianer André Kostolany brachte das Wesen der Börse einst mit einem berühmten Satz auf den Punkt: „Zwei mal zwei ist an der Börse niemals vier, sondern fünf minus eins.“

Sein Rat: „Man muss nur die Nerven haben, das minus eins auszuhalten.“ Dieses Prinzip lässt sich auch auf Sneaker-Investments übertragen – hier wie dort braucht es Geduld und starke Nerven, um Schwankungen auszuhalten und am Ende erfolgreich zu sein.

Weitere Alternative Investments finden sie hier.

(Bildquelle: unsplash / wengang-zhai)