Unser mE-Städte -Tipp: Valletta

Bildquelle: pixabay / MarcinCzerniawski

Unser mE-Städte-Tipp führt uns dieses mal nach Malta. Genauer gesagt nach Valletta, die kleinste Hauptstadt Europas. Die gesamte Stadt erstreckt sich über eine Fläche von nur 0,55 Quadratkilometern. Sie versteckt sich hinter hoch aufragenden Bastionsmauern auf einer felsigen Insel im Mittelmeer. Schlendern Sie durch die honigfarbenen Kalksteinstraßen unter den bemalten Holzbalkonen und den barocken Säulen und Schnörkeln. 

Valletta wurde von dem Malteser-Orden erbaut, nachdem sie Malta bei der großen Belagerung von 1565 fast an die osmanischen Türken verloren hatten.  Nach dem damaligen  Großmeister Fra’ Jean de la Vallette ist die Stadt übrigens benannt. Sie war zunächst eine uneinnehmbare, hochmoderne Zitadellenstadt. Als der Geschmack der Ritter jedoch höfischer wurde, wurde die schlichte Eleganz dieser Stadt reichlich verschönert und zu dem charmanten barocken Schmuckstück, die sie heute ist. Nicht umsonst bezeichnet die UNESCO Valletta als “eine der am stärksten konzentrierten historischen Gegenden der Welt”.

Anreise

Da die Malta eine Insel ist, reisen die meisten Touristen mit dem Flugzeug an. Der Flughafen von Malta liegt knapp 8 Kilometer vom Zentrum Vallettas entfernt und bietet gute gut Busverbindungen in die Hauptstadt. Für diejenigen, die mit dem eigenen Auto anreisen möchten, bietet sich alternativ die Fähre an. Allerdings gilt zu beachten: auch wenn Malta klein ist, mit dem Auto steht muss auf Grund von Staus mehr Zeit einplanen. Die Beste Möglichkeit sich in Valletta fortzubewegen bieten die öffentlichen Verkehrsmittel.

Republic Street

Blick auf den Triton Brunnen, im Hintergrund ist zudem das Parlament Gebäude zu sehen. Bildquelle: pixabay

Die Republic Street (auf maltesisch  „Triq Ir-Repubblika“ genannt) ist die belebteste Straße in Valletta, sie beginnt am Stadttor und dem Triton Brunnen, zieht sich über die ganze Halbinsel und hat eine gesamt Länge von ca. 900 Metern. Folgt man der Straße kommt man automatisch an den wichtigsten Plätzen Valettas vorbei.

Als nächstes kommt man an den Überresten des Königlichen Opernhauses (It-Teatru Rjal) vorbei, das 1866 errichtet wurde. Es galt als eines der schönsten und symbolträchtigsten Gebäude in Valletta. Aber während des Zweiten Weltkriegs wurde das Theater 1942 von Luftangriffen direkt getroffen. Mehrere Pläne zum Wiederaufbau scheiterten und so wurden die Ruinen vom italienischen Architekten Renzo Piano neu gestaltet, und seit 2013 dient das Theater wieder als Konzertsaal unter freiem Himmel (Pjazza Teatru Rjal).

Highlight Architektur

Die grünen Holzbalkone des Palazzo Ferreira) Bildquelle: pixabay / GregMontani

 

Folgt man der der Republic Street weiter sieht man den Palazzo Ferreria (Palazzo Ferreria, der offizielle Name von Palazzo Buttiġieġ-Francia), der Ende des 19. Jahrhunderts von dem Architekten Giuseppe Bonavia erbaut wurde. Er war das erste Gebäude, das die Mode der berühmten Holzbalkone an den Fassaden der Häuser auf den Inseln von Malta einführte. Der Palast ist ein Nationaldenkmal der 1. Klasse.

 

 

Die Statue von Königin Victoria vor dem Casa der Commun Tesoro. Bildquelle: Pexel / spexels-joe-ambrogio

Im weiteren Verlauf kommt der Platz der Republik auf dem unter anderem die Nationalbibliothek von Malta, in deren Nähe sich die Statue von Königin Victoria und Cafés unter freiem Himmel befinden und das Haus der Nationalen Schatzkammer (Casa del Commun Tesoro). Dieses diente ursprünglich zur Aufbewahrung der Schätze des Malteserordens errichtet wurde. Ein Teil des Gebäudes beherbergte das erste Postamt Maltas und wurde viele Jahre lang als Regierungsbüro, Hotel und Kino genutzt. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts befindet sich hier ein Herrenclub, das so genannte maltesische Casino (Casino Maltese).

Weitere Sehenswürdigkeiten

Der St.-Georges-Platz, auf dem sich der Palast der Großmeister befindet. Offiziell wird dieser  einfach als Palast (Il-Palazz tal-Granmastru) bezeichnet. Er wurde zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert als Palast des Großmeisters des Malteserordens erbaut. Heute beherbergt das Gebäude das Büro des Präsidenten von Malta. Ein Teil des Gebäudes, nämlich die Palasträume und die Waffenkammer, sind als Museum für Besucher zugänglich.

La Borsa, auch bekannt als das Börsengebäude – ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, in dem die Handels-, Unternehmens- und Industriekammer von Malta untergebracht ist. Auf dem Place La Borsa befand sich ursprünglich ein Haus, das dem Kloster von Kastilien gehörte. Im Jahr 1853 wurde das Haus an die 1848 gegründete Handelskammer von Malta übertragen. Es wurde abgerissen, um Platz für die neuen Räumlichkeiten zu schaffen, die von dem maltesischen Architekten Giuseppe Bonavia im neoklassischen Baustil entworfen wurden. Das neue Gebäude wurde im März 1857 eingeweiht.

Blick auf ein Kreuzfahrtschiff im Grand Harbour. Bildquelle: unsplash / jana doro

Immer einen Besuch wert sind auch die beiden natürlichen Häfen Marsamxett und Grand Harbour. Im größeren Grand Harbour legen die Kreuzfahrtschiffe. Einen ganz besondern Blick auf die beiden Häfen erhält man von den Upper Barraka Garden.

Kulinarische Erlebnisse

Auch kulinarisch bietet Valletta einige Spezialitäten. Unbedingt probiert werden sollte Pastizzi, eine gebackene Blätterteigtaschen, traditionell gefüllt mit Ricotta oder Erbsen. Pastizzi sind wahrscheinlich das berühmteste maltesische Gericht. In den Jahren wurden unterschiedliche Variationen entwickelt. Füllungen mit Spinat oder Hähnchen wurden berühmt.

Ansonsten ist die maltesische Küche eher Fisch und Gemüse orientiert.  Im Sommer und Herbst zur Fangzeit der Goldmakrele, findet man auf Malta diesen dort Lampuki genannten Fisch auf vielen Speisekarten. Die beliebtesten Fleischgerichte der Inseln werden aus Kaninchen zubereitet. Man merkt der maltesischen Küche ihr multikulturelles Erbe an, während sie ganz klar mediterran geprägt ist, werden auch bevorzugt afrikanische Gewürze genutzt.

mE-Tipps:

  • Eine Hafenrundfahrt bei Nacht bietet ein fantastisches Lichterspiel mit Blick auf die historische Außenfassade der Stadt.
  • Für Kultur-Begeisterte lohnt sich ein Besuch in den vielen Kirchen und Kathedralen.
  • Nutzen die Möglichkeiten der Hopp On und -Off Busse.

Bildquelle: pixabay / MarcinCzerniawski