Der österreichische Anlagenbauer Andritz (WKN: 632305 / ISIN: AT0000730007) sorgte zuletzt trotz schwieriger Marktbedingungen für positive Schlagzeilen.
Andritz trotzt negativem Gesamtmarktumfeld
Seit Anfang 2022 hat der österreichische Leitindex ATX eine Performance von etwa minus 17 Prozent vorzuweisen. Allerdings konnten einige Blue Chips aus Österreich dem schwachen Gesamtmarktumfeld trotzen. Neben dem Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (WKN: 907391 / ISIN: AT0000946652) gehörte vor allem Andritz zu dieser Kategorie.
Die Andritz-Aktie hat für 2022 nicht nur kein Minus vorzuweisen. Das Papier liegt aktuell für das laufende Börsenjahr mit rund 16 Prozent in der Gewinnzone. Keine Allzu schlechte Leistung, wenn man das schwierige Marktumfeld sowie einen etwas holprigen Jahresauftakt bedenkt, als das Papier zunächst ebenfalls den Rückwärtsgang eingelegt hatte.
Rekordauftragsbestand bei Andritz
Der Anlagenbauer profitierte zuletzt von einer starken Nachfrage und sieht sich auch für die Zukunft sehr gut aufgestellt. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Joachim Schönbeck verweist dazu beispielsweise auf den Umstand, dass Andritz in all seinen vier Geschäftsbereichen eine Vielzahl an nachhaltigen Produkten und Lösungen bieten würde, die aktuelle Megatrends wie Dekarbonisierung, E-Mobilität, Energiewende und Kreislaufwirtschaft bedienen würden.
„Dies spiegelt sich in der sehr erfreulichen Entwicklung unseres Auftragseingangs wider. Trotz kurzfristiger Rezessionssorgen sehen wir mittel- und langfristig einen wachsenden Bedarf an unseren Produkten und Lösungen“, so Schönbeck. Entsprechend konnte Andritz im dritten Quartal 2022 zum vierten Mal in Folge in einem Dreimonatszeitraum einen Auftragseingang von mehr als 2 Mrd. Euro verbuchen. Der Auftragsbestand erreichte mit knapp 11 Mrd. Euro eine neuen Rekordwert.
Andritz bestätigt Prognose
Auch auf der Ergebnisseite konnte Andritz Erfolge einfahren. In Q3 lag das EBITA bei 152,6 Mio. Euro, nach 127,3 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Die entsprechende Marge erreichte damit einen Wert in höhe von 8,2 Prozent.
Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 100,8 Mio. Euro übrig. Rund 32 Prozent mehr als im Vorjahr. Darüber hinaus wurde die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Demnach sollen Umsatz, EBITA und Konzernergebnis 2022 im Vorjahresvergleich zulegen.
Es dürfte diesen Kennzahlen geschuldet sein, dass die Analysten bei der Erste Group zuletzt im Fall der Andritz-Aktie das Kursziel von 61,00 auf 64,00 Euro angehoben haben. Die Empfehlung lautet „Kaufen“. Das angehobene Kursziel würde auf dem aktuellen Kursniveau einem Potenzial von rund 20 Prozent entsprechen.
mE-FAZIT
In Zukunft könnte einige mehr an Kurspotenzial hinzukommen, sollte sich die erfreuliche Geschäftsentwicklung bei Andritz fortsetzen. Ausgeschlossen ist dies nicht, zumal sich die Österreicher weiter mit interessanten Themen wie Dekarbonisierung, E-Mobilität, Energiewende und Kreislaufwirtschaft beschäftigen dürften.
Bildquelle: Pressefoto Andritz