Unser mE-Städte-Tipp: Riga

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Riga liegt im mittleren Teil von Lettland, direkt am Südufer der Bucht von Riga. Auch der größte Fluss Lettlands, die Daugava beziehungsweise die Düna, mündet in Riga in die Ostsee und so lässt es sich in dieser Stadt neben einer Stadtbesichtigung sogar ausgiebig am Strand entspannen. Nicht weit entfernt befinden sich auch die schönen Strände von Jurmala. Riga ist aber nicht nur die Hauptstadt von Lettland, sondern wurde von der UNSESCO zum Weltkulturerbe sowie im Jahr 2014 als europäische Kulturhauptstadt ernannt. Eindrucksvolle Architektur, zahlreiche Sehenswürdigkeiten im Jugendstil und eine wundervolle Altstadt lassen Riga wie ein riesiges begehbares Freiluftmuseum wirken.

Die Stadtbesichtigung Rigas wird am besten direkt in der Altstadt auf dem großen Marktplatz mit einem Kaffee begonnen, die von den Einheimischen Vecrīga, das alte Riga, genannt wird. Tatsächlich ist dieser Teil der älteste der ganzen Stadt und so stehen die meisten historischen Gebäude unter Denkmalschutz. Vertreten sind dabei die verschiedensten architektonischen Strömungen, wie Romantik, Gotik, Barock, Klassizismus und Moderne. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten sind nicht weit davon entfernt und fußläufig zu erreichen. Wir stellen Ihnen ein paar Must-Sees vor:

Die Kathedrale von Riga

Im Dom von Riga befindet sich eine der größten Orgeln Europas. (Bildquelle: Pixabay / snichiporenko)

Der Dom von Riga ist das größte Gotteshaus des Baltikums mit den Maßen 187 x 43 m und zwei Meter dicken Wänden. Im Dom steht eine der größten Orgeln Europas mit 6.718 Pfeifen. Zu ihrer Zeit war sie ein solches Wunderwerk, dass Franz Liszt ihr zu Ehren ein Musikstück komponierte. Der Abstieg vom Domplatz (Doma laukums) zum Sockel der Kirche zeigt, wie sehr sich die Stadt in den acht Jahrhunderten seit ihrer Gründung auf dem Gelände eines livländischen Fischerdorfes im Jahr 1211 erhoben hat. Die Glocke des Rigaer Doms wurde in Deutschland angefertigt. Sie wiegt 8,5 Tonnen, hat einen Durchmesser von 2,50 Metern und hat einen ganz besonderen Klang.

Freiheitsdenkmal

Das Freiheitsdenkmal wird liebevoll “Milda” genannt. (Bildquelle: pixabay / Germanslat)

Das 42 Meter hohe Freiheitsdenkmal wird von den Einheimischen liebevoll „Milda” genannt. Zwischen 1910 und 1915 stand ein Reiterstandbild von Peter dem Großen an dieser Stelle. Dieses wurde zu Zeiten der ersten lettischen Unabhängigkeit in den Jahren von 1931 bis 1935 durch „Milda” ersetzt. Das Freiheitsdenkmal befindet sich auf dem Freiheitsboulevard (lettisch Brīvības bulvāris, bis 1919 Alexander-Boulevard). Dieser führt als Magistrale von der Altstadt durch die Neustadt nach Osten. Finanziert wurde der Bau durch Spenden aus der lettischen Bevölkerung.

Das Freiheitsdenkmal wurde von dem Architekten Ernests Štālbergs nach genauen Angaben des damals sehr angesehenen Bildhauers Kārlis Zāle realisiert. Auf der Friese um den Sockel der Skulptur sind singende, arbeitende und für ihre Freiheit kämpfende Letten dargestellt. Die drei Sterne in den Händen der Jungfrau die die drei historischen Regionen des Landes repräsentieren: Kurzeme, Vidzeme und Latgale. Von den Einheimischen werden immer wieder Blumen am Sockel des Denkmals niedergelegt. Ein Akt der an die Zeit erinnern soll, als zu Sowjetzeiten immer wieder Menschen nach Sibirien deportiert wurden.

 

 

Schwarzhäupterhaus

Im Schwarzhäupterhaus sollen früher auch Könige gefeiert haben. (Bildquelle: Pixabay / Makalu)

Das Schwarzhäupterhaus ist einer der architektonischen Schätze Rigas. Es wurde 1344 erbaut, aber im 16., 17. und 19. Jahrhundert erweitert. 1941 wurde es zerstört und seine Ruinen wurden 1948 von den Sowjets vollständig abgerissen. Ende der 1990er Jahre erhob es sich schließlich aus der Asche, getreu dem mittelalterlichen Spruch über seinem Eingang, der besagt: “Wenn ich falle, baue mich wieder auf”. Das auffällige gotische Gebäude mit der Fassade im Stil der niederländischen Renaissance diente als Unterkunft für alleinstehende Mitglieder der Kaufmannsgilde, die zu ihrer Zeit auch berüchtigte Nachtschwärmer waren. Es wird sogar gemunkelt, dass bei ihren Partys und Festen oft verkleidete europäische Könige zugegen waren. Heute befindet es sich auf dem Rathausplatz.

Übernachtungsmöglichkeiten im Zentrum

Am besten wählen Sie ein Hotel in der Nähe des Zentrums von Riga. Wir empfehlen ihnen das Grand Poet Hotel. Ein Hotel mit wunderschöner Fassade im Jugendstil und einer Inneneinrichtung die von einem preisgekrönten schwedischen Designbüro entworfen wurde. Der Blick auf das Panorama der Altstadt von Riga auf der anderen Seite des Kanals ist atemberaubend.

Kulinarische Vielfalt

Wer es deftig mag, findet zahlreiche Gerichte mit Speck, Bohnen und Sauerkraut auf den Speisekarten der Rigaer Restaurants. Dabei wird nahezu jede Mahlzeit mit saurer Sahne serviert. Ketchup und Mayonnaise sind dagegen verpönt.  Eine Spezialität ist Pelmeni, eine Art Teigtasche, mit Sauerrahm. Ansonsten gibt es viel Fisch in jeglicher Variation. Eine andere osteuropäische Delikatesse sind kleine “Riga-Sprotten”, geräucherter in Rapsöl eingelegter Fisch, die zu vielen Brotmahlzeiten einfach dazugehören. Beliebt sind zudem englische Pubs, von denen es sehr viele in der lettischen Hauptstadt gibt.

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