Unser mE-Städte-Tipp: Marrakesch

(Bildquelle: unsplash / Paul Macallan)

Zwischen Tradition und Moderne gilt Marrakesch als ein Versprechen für unvergleichliche Erfahrungen. Egal ob beim Schlendern über den Platz Jemaa El-Fna oder die Souks mit ihren schillernden Farben und orientalischen Gerüchen, die rote Stadt beantwortet Ihren Wunsch nach einem Tapetenwechsel. 

Die bequemste Anreise ist mit dem Flugzeug, schließlich ist die im südwestlichen Zentrum Marokkos gelegene Stadt je nach Startpunkt etwa 3.000 Kilometer entfernt. Direktflüge von Deutschland dauern in der Regel knapp vier bis fünf Stunden. Der Transfer vom Flughafen Marrakesch-Menara in Richtung Zentrum dauert meist nur eine Viertelstunde. Als Fortbewegungsmittel in Marrakesch empfehlen wir für längere Strecken das Taxi und für kürzere Strecken den Bus.

Wer in die Kultur der Stadt eintauchen möchte, der braucht sich in Marrakesch nur einmal umsehen – die folgenden Sehenswürdigkeiten solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen:

Zentrum der Stadt: Djemaa el Fna

Der Djemaa el Fna ist auch bei Nacht gefüllt und immer einen Besuch wert. Bildquelle: Pixabay / A_Different_Perspective

Der Start einer jeden Sightseeingtour durch Marrakesch sollte auf dem Djemaa el Fna (übersetzt etwa: Versammlung der Toten) beginnen, dem zentralen Platz in Marrakesch. Zudem ist dieser wohl die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt. Dieser berühmte Platz diente einst als Richtstätte für die zum Tode verurteilten marokkanischen Schwerverbrecher. Davon ist heute allerdings nichts mehr zu sehen. Heute blickt man auf tüchtige Händler, Schlangenbeschwörer, herrlich duftende Garküchen sowie Touristen und Einheimische, die sich durch das Gewirr von Ständen schlängeln.

Der Djemaa el Fna, auch bekannt unter dem Namen Gauklerplatz, wird gerne als Lunge der Stadt bezeichnet und ist einer der beliebtesten Treffpunkte in Marrakesch. Egal ob tagsüber oder zur späten Abendstunde. Besonders am Abend herrscht hier wildes Treiben. Künstler und Musiker, Geschichtenerzähler und typisch marokkanische Händler, die ihre kulinarischen Spezialitäten anbieten, prägen das Bild und sorgen für echtes orientalisches Flair.

Souks in der Medina

In den schmalen Gassen sollen sich sogar die Einheimischen verlaufen. Bildquelle: Pexels / Piotr Arnoldes

Vom zentralen Marktplatz aus geht es weiter ins Herz der Medina, so wird die wunderschöne Altstadt von Marrakesch genannt. Die Medina von Marrakesch wurde 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Dort werden Sie von den verschiedensten Eindrücken nahezu überhäuft: Einzigartige Kunstwerke aus Holz, Keramik und Kupfer, lauter bunt gemusterte Stoffe, Gewürzpyramiden und die typischen Mosaiklampen sorgen für einen ganz besonderen Charme. In diesem Teil der Stadt befinden sich nämlich die sogenannten „Souks“, auch Basargassen genannt. Es heißt, in Marrakesch befänden sich die größten Souks von Marokko.

Natürlich dürfen Sie das Feilschen nicht vergessen! Wer nichts kaufen möchte, muss sich konsequent durchsetzen, denn wie in vielen anderen touristischen Gebieten, wird man auch hier von dem einen oder anderen Händler angesprochen. Sollten Sie sich einmal in dem Labyrinth der Gässchen, Treppen und Gewölbe verlaufen, dann geraten Sie nicht in Panik, denn eigentlich verläuft sich jeder mindestens einmal in diesem Getümmel. Anscheinend soll es selbst den Einheimischen noch ab und zu passieren.

Ruinen des El-Badi Palasts

Von dem einst prächtigen Palast ist nur noch eine Ruine übrig. Bildquelle: Pixabay / DEZLAB

Da es sich derzeit um eine Palastruine handelt, müssen wir uns auf die enormen Ausmaße des Innenhofs und die Historiker verlassen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie es war, als der Palast gerade erst errichtet wurde Es heißt, dass der „Unvergleichliche“ (El Badii)  über 300 Zimmern hatte, die mit Gold, Türkis und Kristall verziert waren.

Ende des 17.Jahrhunderts, als der Sultan Ismail Ibn Sharif beschloss, die Hauptstadt Marokkos von Marrakesch nach Meknes zu verlegen, verfiel das Gebäude. Im Zuge dessen ließ er den Palast vollständig entkernen.

Koutoubia Moschee – Das Wahrzeichen Marokkos

Das Minarett der Koutoubia Moschee ist fast aus der gesamten Stadt zu sehen. Bildquelle: Pixabay / artmorocco

Die Koutoubia Moschee gilt als Wahrzeichen von Marokko. Ihr prächtiges Minarett ist 69 m hoch und überragt die Stadt. Sie ist damit das höchste Gebäude in Marrakesch. Der Rest der Moschee ist 60 m breit und 90 m lang. Im Auftrag von Abd-al-Mu’min begann der Bau der Koutoubia im Jahr 1141. Die Highlights der Moschee sind das 69 m hohe Minarett, das dem Giralda (Glockenturm der Kathedrale von Sevilla in Spanien) sehr ähnlich ist. Auch die Farbe des Tempels aus rotem Stein, der für die Region typisch ist, sticht ins Auge. Ihr Name bedeutet Moschee der Buchhändler, da die Moschee bei ihrer Erbauung von zahlreichen Bücherständen umgeben war.

Menara-Gärten

Die Menara-Gärten laden zum entspannen ein. Bildquelle: Pixbay / marcofedermann

Die Menara-Gärten sind die berühmtesten Gärten von Marrakesch. Sie wurden im zwölften Jahrhundert um einen See herum angelegt, der zur Bewässerung der in den Gärten angepflanzten Früchte und Gemüse diente. Er wurde ursprünglich von Abd al-Mu’min, dem Führer der Almohaden-Bewegung, in Auftrag gegeben. Im Jahr 1870 wurden die Gärten renoviert.

Der schönste Teil dieser Grünanlage ist der See, der von einem Pavillon überragt wird, der ebenfalls vom marokkanischen Sultan Abderrahmane renoviert wurde, sowie die Tausende von Olivenbäumen, die das Gelände umgeben. Der Pavillon wurde vom Sultan Sidi Mohammed ibn Abdallah erbaut, und es wird angenommen, dass die Sultane hier ihre Gefährten trafen.

Übernachten wie in 1001 Nacht

Die Innenhöfe der Riads bieten einen ganz besonderen Charme. Bildquelle: unsplash / lindsey lamont

Wir empfehlen Ihnen die Übernachtung in einem Riad. Das Wort Riad bedeutet im arabischen „Garten“ und genau das ist das Herz eines Riads. Alle Riads haben nämlich traditionell Innenhöfe, oftmals auch mit einem Brunnen oder Wasserspiel, welche eine wahre Ruheoase inmitten der Stadt sind.

Früher waren Riads die Wohnhäuser wohlhabender, marokkanischer Kaufleute, Politiker oder anderer wichtiger Menschen. Eben von all denjenigen, die sich zur damaligen Zeit so große Häuser in der Innenstadt leisten konnten. Heute sind diese Prachtbauten zu Hotels umfunktioniert worden. Entsprechend prunkvoll sind die Riads auch ausgestattet, mit Mosaiken, Holzschnitzereien und Stuckelementen.

Von außen ist aber nichts von dem Wohlstand zu spüren. Es war damals nicht angesagt, seinen Reichtum zur Schau zu stellen. Daher verstecken sich die Riads in Marrakesch nach traditioneller, islamischer Architektur hinter einfachen Lehmmauern. Deshalb sind sie vor Ort so schwer zu finden.

mE-Tipps:

Weitere Informationen zu Marrakesch finden Sie hier.

Weitere Beiträge aus unserer Reihe mE-Städte-Tipps finden Sie hier.

Bildquelle: unsplash / Paul Macallan