Wir geben in den kommenden Tagen in der Reihe „Ausblick 2023“ marktEINBLICKE zu den Faktoren, die das Anlegerjahr 2023 mitbeherrschen sollten. Dazu haben wir uns wieder kompetente Verstärkung ins Haus geholt und verschiedene Börsen-Experten gebeten, einen Ausblick zu wagen. Ihre Einschätzungen werden wir zum Jahreswechsel an dieser Stelle veröffentlichen. Heute ist Lothar Albert an der Reihe.
2022 wird wohl als echtes Katastrophenjahr in die Geschichte eingehen. Krieg – mit Waffen und im Handel -, dann die Welt am Scheidepunkt, die Globalisierung auf dem Rückzug, plötzlich massive Inflation und Hand in Hand damit stark steigende Zinsen. Und dennoch reflektieren die Märkte dies nicht in entsprechendem Ausmaß, nämlich mit stark fallenden Preisen. Da stellt sich mir die Frage, ob die Marktteilnehmer nicht schon wieder Szenarien in den Preisen eskomptieren, die die Märkte nach unten absichern?
Sind alle Preisentwicklungen tatsächlich schon in den Kursen enthalten? (Bildquelle: Pixabay / Pexels)Welche könnten das denn sein? Nun, mir fallen einige ein: Die Energiepreise gehen schon wieder zurück, Gas in Amsterdam notiert fast auf dem gleichen Stand wie im Januar 22, die Inflation sollte aufgrund dieses Szenarios auch weniger stark anziehen und irgendwann ab Mai 23 aufgrund des Basiseffekts wieder auf ein verträgliches Niveau fallen. Beim Thema Krieg in der Ukraine gibt es zwar noch keine konkreten Hoffnungsschimmer, aber zumindest ich gewinne den Eindruck, dass der Mann im Kreml aufgrund ausbleibender Erfolge so allmählich die Lust verliert.
Die Bauzinsen in Deutschland befinden sich bereits wieder auf dem Rückzug und die großen Firmen im DAX schütten just jetzt mehr Dividende aus als jemals zuvor. Eine Glaskugel habe ich zwar nicht, aber ich finde der Blick in die Zukunft muss nicht schwarzgemalt werden.
Ein Beitrag von Lothar Albert
Er ist Herausgeber und Chefredakteur des TRADERS’ Magazins.
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