Tesla: Wohin geht die Reise?

Der Elektrowagenbauer und der Twitter-Störfaktor Elon Musk

Bildquelle: Pressefoto Tesla

Bereits vor der turbulenten Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter gehörte Elon Musk zu den schillerndsten Figuren am Aktienmarkt. Im vergangenen Jahr trieb es der zeitweise reichste Mensch der Erde jedoch auf die Spitze. Und dies alles andere zum Vorteil für Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014). Man kann ihm aber auch nicht für alles Schuld geben, was bei Tesla schief gelaufen ist.

Tesla-Aktie auf Talfahrt

Der Elektrowagenbauer ging 2010 an die Börse. Seitdem gehörte die Tesla-Aktie zu den Lieblingen der Anleger. Angeführt vom charismatischen Chef Elon Musk entwickelte sich Tesla nicht nur zu einem Renditebringer, sondern führte eine Bewegung hin zu einer emissionslosen Mobilität an.

Laut CNBC verbuchte die Tesla-Aktie nur ein einziges Mal einen Jahresverlust. 2016 habe das Minus bei 11 Prozent gelegen. 2022 kam ein weiteres hinzu. Und was für eines. Mit einem Kursrückgang von 65 Prozent war Tesla der viertschlechteste Performer im S&P 500.

Schwacher Jahresendspurt

Die Tesla-Aktie hatte nicht nur ihr schlechtestes Jahr beendet. Zuletzt wurde die Stimmung immer weiter eingetrübt. Der Dezember 2022 war der schlechteste Monat für das Papier, während das Schlussquartal den schwächsten Dreimonatszeitraum für den Wert darstellte.

Zwischen Oktober und Dezember 2022 lag die Tesla-Aktie knapp 54 Prozent im Minus. Bezeichnend, dass das bisher schwächste Quartal im zweiten Quartal des vergangenen Jahres mit einem Kursverlust von 38 Prozent verbucht worden war.

Der Dezember 2022 brachte Anlegern einen Kursverlust von knapp 37 Prozent ein, nachdem die schwächste Monatsperformance bis dahin bei höchstens 25 Prozent gelegen hatte. Die Gründe sind verschieden. Doch schuld dürfte nicht nur der Chef sein.

Dieses Mal wirklich

Ende April 2022 hatte Tesla-Chef Elon Musk versprochen, keine weiteren Tesla-Anteile zu verkaufen. Trotzdem hatte er im Dezember weitere rund 22 Millionen Anteile im Wert von knapp 3,6 Mrd. US-Dollar auf den Markt geworfen.

Auch dieses Mal hat er Anleger einiges versprochen. Nun will er in den kommenden 18 bis 24 Monaten keine Tesla-Aktien verkaufen. Wir dürfen gespannt sein, ob er sich daran hält. Allerdings ist es nicht nur Musk selbst, der der Tesla-Aktie einen Bärendienst erwiesen hatte.

Seiner Ansicht nach ist auch die Fed am Kursverfall der Tesla-Aktie schuld. Die steigenden Zinsen würden Anleger seiner Ansicht nach dazu bewegen, ihr Geld aus Aktien abzuziehen und dieses in zinsbringende Anlagen zu stecken.

Kopfschmerzen in China

Tesla plagen aber auch andere Probleme. Diese haben vor allem mit dem immer wichtiger werdenden chinesischen Markt zu tun. Die Pekinger Regierung hatte es mit einer “Zero-COVID”-Strategie versucht und Produktionsunterbrechungen in der Shanghaier Gigafactory ausgelöst.

Jetzt versucht man es mit Lockerungen dieser strikten Politik, was wiederum zu mehr Corona-Ansteckungen führt, letztlich aber auch zu Produktionsunterbrechungen. Auch auf diese Weise dürften die wirtschaftlichen Aktivitäten in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt in Mitleidenschaft gezogen werden.

Reuters berichtete, dass Tesla zu Jahresbeginn 2023 lediglich zwischen dem 3. und 19. Januar in Shanghai Elektroautos produzieren werde. Die restliche Zeit solle im Januar 2023 wegen des chinesischen Neujahrsfestes pausiert werden.

Das marktEINBLICKE-FAZIT

Trotz der jüngsten Querelen dürfte Tesla auch am Aktienmarkt immer noch viele Fans haben. Diese dürften sich nun über eine günstigere Einstiegsgelegenheit freuen. Die Aussichten bleiben schließlich positiv. Es bleibt zu hoffen, dass Elon Musk in Zukunft wieder weniger vom Gesamtmarkt als Störfaktor gesehen wird. Selbst wenn die Konkurrenz aufholen sollte, bietet der Elektroautomarkt so viel Potenzial, sodass viele Autobauer davon profitieren dürften, neben Tesla auch viele andere.