Kois werden in Japan liebevoll „schwimmende Edelsteine“ genannt. Ein solcher farbiger Zier-Karpfen, nichts anderes ist ein Koi, kann in der Tat den Wert eines teuren Edelsteins annehmen. Preise zwischen 5.000 und 15.000 Euro sind keine Seltenheit, wenn bestimmte Faktoren stimmen. Nach einer in Koi-Kreisen gern erzählten Saga, bekam ein japanischer Züchter mal rund acht Millionen Euro für einen Fisch geboten. Der Züchter soll das Angebot abgelehnt haben.
Japan als Koi-Heimat
Die meisten in Deutschland angebotenen Kois stammen aus Japan. Kois sind dort fester Bestandteil der Kultur. Sie stehen für Glück, Erfolg und Tapferkeit. Für die Bestimmung des Wertes sind mehrere Faktoren wichtig, unter anderem die Farbe der Fische. Zurzeit ist der weiß-rote Kohaku einer der Favoriten der Koi-Freunde.
Der gefleckte Fisch kann bereits nach einigen Lebensjahren hohe vierstellige Summen erzielen. Je älter und damit größer er ist, desto höher sein Preis. Wichtig ist auch die Qualität der Schuppen. Einen Großteil des Wertes der Tiere aber macht ihre Körperform aus: Beispielsweise darf der Kopf nicht zu spitz sein, Körper und Kopf müssen zusammen ein harmonisches Bild abgeben.
Drei Farbkombinationen sind besonders beliebt
Die beliebteste Art unter den Kois ist der sogenannte Kohaku, dieser hat eine weiße Grundfarbe mit roter Musterung. Danach folgen der Taisho-Koi, der eine weiße Grundfarbe mit rot-schwarzer Musterung aufweist sowie der Showa-Koi, ein schwarzer Koi mit rot-weißer Zeichnung.
Inzwischen hat es sich auch in Europa herumgesprochen, dass die berühmten Koi-Karpfen aus Japan besonders schön sind und auch extrem wertvoll sein können. Prämierte Exemplare, Champion-Koi genannt, bringen ihren Besitzern nicht selten sechsstellige Beträge. Jungtiere mit vielversprechenden Merkmalen, sogenannte Tategoi, sind dagegen oft schon für unter 100 Euro zu haben. Tategoi sind Fische, bei denen vieles darauf hindeutet, dass sie sich zu besonders wertvollen Exemplaren entwickeln.
Vorsicht bei der Zucht
Viele haben die majestätischen Fische daher als Geldanlage entdeckt. Doch es ist Vorsicht geboten: Die Zucht der Tiere erfordert sehr viel Zeit, Platz, Geld und Wissen. Außerdem handelt es sich natürlich um Lebewesen. Unvorhergesehene Dinge wie Krankheiten können immer wieder dazwischenkommen.
Genauso wie die Fische in unseren Gewässern mögen es auch die Kois nicht, wenn die Wassertemperatur zu sehr steigt. Eine ständige Kontrolle der Wassertemperatur und des Sauerstoffgehalts im eigenen Gartenteich sind ein Muss. Dies verlangt eine besondere Hingabe der Züchter. Zudem ist auch die Ernährung ein wichtiger Faktor, um den Kois die perfekten Wachstumsbedingungen zu bieten.
Eigene Industrie um die Koi-Zucht
Um alle Aspekte der aufwendigen Zucht bestmöglich kontrollieren und die Entwicklung der Tiere überwachen zu können, hat sich fast eine eigene Industrie um die Koi-Zucht entwickelt. Es gibt spezielle Koi-Tierärzte, Wettbewerbe verteilt über die ganze Welt und viele organisierte Reisen nach Japan, um dort die besten Koi-Züchter zu besuchen und sich die Kois mit dem meisten Potenzial zu sichern.
Die Koi-Züchtung darf nicht nur als Investment gesehen werden, sondern muss auch Hobby sein. Es kann vorkommen, dass man nur die Schönheit der Fische bewundern kann, während die hohen Kosten der Zucht und der Zeitaufwand die angestrebte Rendite völlig auffressen.