Nach einem freundlichen Start ins Börsenjahr 2023 am Montag, setzte sich der positive Trend auch am Dienstag fort. Der DAX gewann am Ende 0,80 Prozent auf 14.181,67 Punkte und kann damit den Abstand zur psychologisch wichtigen 14.000er-Marke vergrößern. Der deutsche Aktienmarkt trotzte damit auch der schwachen Wall Street, die das neue Börsenjahr mit Abschlägen beginnt.
Inflationsrate sinkt überraschend stark
Die Inflationsrate in Deutschland wird laut Statistischem Bundesamt im Dezember 2022 voraussichtlich +8,6 Prozent betragen. Analysten hatten mit 9,1 Prozent gerechnet. Die Inflationsrate fällt unter anderem aufgrund der Dezember-Soforthilfe deutlich niedriger aus als in den Vormonaten. Im November 2022 hatte sie bei +10,0 Prozent gelegen, im Oktober bei 10,4 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2022 wird die Inflationsrate voraussichtlich bei +7,9 Prozent liegen.
Deutscher Arbeitsmarkt robust
Im Zuge der einsetzenden Winterpause ist die Arbeitslosigkeit im Dezember 2022 gegenüber dem Vormonat gestiegen, und zwar um 20.000 auf 2.454.000. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen aber um 13.000 abgenommen. Verglichen mit dem Dezember des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 124.000 höher. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent und hat sich damit gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,3 Prozentpunkte erhöht.
Später Start ins neue Jahr
Im Gegensatz zum Finanzplatz Deutschland, wurde in vielen Teilen der Welt erst heute in das Börsenjahr 2023 gestartet. Unter anderem begannen die Börsen in New York, London, Tokio, Hongkong und Zürich erst am heutigen Dienstag das neue Handelsjahr.
Die US-Börsen zeigten sich am Dienstag zunächst von ihrer freundlichen Seite, später trübte sich die Stimmung jedoch etwas ein. Im New Yorker Mittagshandel bewegen sich der Dow Jones Industrial Average, S&P 500 und Nasdaq 100 deutlich im roten Bereich. Anleger warteten auf wichtige Konjunkturdaten, die in dieser Woche veröffentlicht werden.
Neben dem ISM-Bericht für das verarbeitende Gewerbe werden am Mittwoch die JOLTs sowie das Protokoll der letzten Sitzung der Notenbank Fed im Fokus stehen. Am Freitag folgen der US-Arbeitsmarktbericht und der ISM-Bericht für den Dienstleistungssektor in den USA.
Tesla und die Auslieferungen
Unternehmensseitig stand Tesla im Fokus. Der Elektrowagenbauer hat die Statistiken zu den Auslieferungen im vierten Quartal bekannt gegeben. Dabei wurden 405.278 Autos an Kunden ausgeliefert, womit Tesla unter den Erwartungen des Marktes von 420.000 Autos blieb. Die Aktie verliert heute 13 Prozent, nachdem es auch negative Analystenkommentare zur Aktie gab. Bleibt die Frage, wohin die Reise mit Tesla weiter hingeht.
Charttechnisch bleibt es spannend
Nachdem der DAX die am Freitag verletzten Unterstützungen in Gestalt der 50-Tage-Linie und 100-Stunden-Linie signifikant zurückzuerobern konnte, gelang es dem Leitindex am Montag den davor gesehenen Schwächeanfall wieder mehr als wettmachen, schreibt Ralf Fayad in einer Analyse für die Société Générale. Übergeordnet verbleibt der Index jedoch laut seiner Analyse in einer seit dem 16. Dezember etablierten Schiebezone zwischen 13.792 Punkten und 14.161 Punkten innerhalb der die Notierung volatil hin- und herpendelt. Mit Blick auf die heutige Entwicklung könnte sich das kurzfristige Bild deutlicher aufhellen, mit nächstem Ziel bei 14.316-14.376 Punkten. Es bleibt also spannend.
DAX-Gewinner in der Mehrheit
Größter Gewinner am Dienstag war Brenntag (WKN: A1DAHH / ISIN: DE000A1DAHH0). Der Chemiedistributor verzichtet nach der öffentlichen Kritik eines Aktionärs auf die Übernahme des US-Konkurrenten Univar Solutions. Die Aktie stieg um rund 5 Prozent. Bei Zalando geht es nach den gestrigen Zugewinnen von über 5 Prozent erneut um über 2 Prozent nach oben.
Am sehr kurzen Indexende notierte Fresenius Medical Care (WKN: 578580 / ISIN: DE0005785802). Der Dialyse-Spezialist wurde vom Investmenthaus Jefferies von „Hold“ auf „Underperform“ abgestuft und das Kursziel von 29 Euro auf 22 Euro gesenkt. Analyst James Vane-Tempest hat dagegen die Konzernmutter Fresenius von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 24 Euro auf 35 Euro angehoben. Während die Aktie von Fresenius Medical Care zeitweise fast 5 Prozent verlor und ihre Abschläge bis zum Abend reduzieren konnte, ging es bei Fresenius um 2,5 Prozent nach oben.
DAX long | DAX short | |
WKN | VP1RJ9 | VP5Q6K |
Basispreis (Strike) | 9.735,68 | 18.529,93 |
Knock-out-Barriere | 9.800,00 | 18.360,00 |
Letzter Bewertungstag | Open End | Open End |
Hebel | 3,18 | 3,28 |
Kurs (03.01.2023 17:41) | 44,20 € | 43,74 € |