Hedgefonds steigt bei Nestlé ein

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Der US-Hedgefonds Third Point steigt beim Lebensmittelriesen Nestlé (WKN: A0Q4DC / ISIN: CH0038863350) ein – Investoren erwarten frischen Wind für die Aktie.

Nestle, der größte Nahrungsmittelhersteller der Welt, besitzt international bekannte Marken wie Nesquik, Maggi, KitKat, Smarties und Nespresso, und fährt einen jährlichen Umsatz von ungefähr CHF 90 Milliarden ein.

Third Point sichert sich knapp 1,3% der Nestlé-Anteile

Anfang der Woche wurde bekannt, dass der 55-jährige Investor Daniel Loeb mit seinem Hedgefonds Third Point rund USD 3,5 Milliarden in den Lebensmittelriesen investierte und somit einen Anteil von knapp 1,3% halten dürfte. Der als aktivistischer Investor bekannte Amerikaner wolle sich nach eigenen Angaben konstruktiv im Unternehmen einbringen und Umbruchstimmung entflammen lassen. So habe er bereits ein neues Margenziel von 18-20% bis 2020 (2016: 15,3%) aufgestellt und aufgefordert, die Verschuldungsquote zu erhöhen um Aktienrückkäufe zu tätigen. Die Rückkäufe könnten außerdem durch den Verkauf der USD 25 Milliarden Beteiligung an L’Oréal finanziert werden. Des Weiteren fordert er, dass Nestlé in Wachstumsbereichen Zukäufe tätigt sowie nicht strategische Aktivitäten veräußere. Durch die Änderungen erwartet Loeb, dass der Gewinn je Aktie in 2020 zwischen CHF 5-6, also mehr als 50% höher als zur Zeit, liegen werde. Durch die höheren Gewinne sehe er außerdem die Möglichkeit einer konstanten Dividendenerhöhung in der Zukunft. Diese Aussagen traf er in einem Investorenbrief bezüglich der Nestlé-Transaktion.

Kein konkreter Kommentar von Nestlé

Die Reaktion des Lebensmittelkonzerns auf den Einstieg des US-Hedgefonds fiel gelassen und unkonkret aus. So erklärte ein Sprecher, dass man wie üblich einen offenen Dialog mit allen Aktionären führe und den aktuellen Strategien treu bleiben werde. Darüber hinaus wolle man keinen Kommentar abgeben.

Hoffnung durch neuen Geschäftsführer

Neuen Aufschwung will man bei Nestlé vor allem durch den neuen, seit Anfang des Jahres angestellten CEO Mark Schneider erreichen. Der 51-jährige gilt in Unternehmerkreisen als Überflieger: Mit 38 Jahren wurde er Chef des Gesundheitskonzerns Fresenius. Innerhalb seiner 13-jährigen Amtszeit wuchs das Unternehmen ums vierfache und der Gewinn sogar noch stärker. Seine Strategie bei Nestlé definierte er bei seinem ersten Auftritt mit Wachstum aus eigener Kraft: Übernahmen sollten hinten angestellt werden und das Unternehmen werde unter ihm den Fokus auf Nahrungsmittel, nicht jedoch auf die Pharmabranche, legen.

Die Nachricht der Großinvestition gab der Nestlé -Aktie am Montag ordentlich Auftrieb und ließ sie phasenweise um 5% auf ein neues Allzeithoch steigen…

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