First Solar will jetzt richtig durchstarten

Photovoltaikspezialist profitiert von US-Gesetzgebung

(Bildquelle: Pressefoto First Solar)

Zu Beginn des neuen Jahres spielte sich in Washington ein interessantes politisches Schauspiel ab. Die Republikaner hatten sich bei den Zwischenwahlen im November sehr knapp die Mehrheit im Repräsentantenhaus gesichert.

Kevin McCarthy wollte zum Sprecher gewählt werden, allerdings verweigerten ihm einige Parteikollegen die Gefolgschaft. Dies sorgte dafür, dass zum ersten Mal seit 100 Jahren ein Kandidat nicht im ersten Wahlgang die erforderlichen Stimmen zur Wahl in das drittwichtigste Amt in den USA auf sich versammeln konnte.

Trotz der Querelen in den eigenen Reihen werden die Republikaner Präsident Joe Biden das Leben schwerer machen und Gesetzesvorhaben blockieren. Insbesondere, wenn es um die Förderung Erneuerbarer Energien geht. In dieser Hinsicht hatten die Demokraten jedoch bereits im vergangenen Jahr einen großen Erfolg eingefahren. Zur Freude von First Solar (WKN: A0LEKM / ISIN: US3364331070) .

Starke Performance

Der S&P 500 Index schloss das Börsenjahr 2022 mit einem Minus von rund 19 Prozent ab. Allerdings konnten Anleger mit vielen Werten trotz des schwierigen Gesamtmarktumfeldes auch gute Renditen erzielen. Neben Öl- und Gastiteln fand sich auch First Solar ganz vorne in der Gewinnerliste.

Die an der Technologiebörse Nasdaq gelistete Aktie des Photovoltaikspezialisten konnte auf Gesamtjahressicht ein Kursplus von knapp 72 Prozent erzielen. Dafür war auch die Verabschiedung des “The Inflation Reduction Act” (IRA) verantwortlich.

Bereits vor seiner Wahl hatte Joe Biden angekündigt, den Klimaschutz stärken zu wollen. Außerdem sollten die Erneuerbaren Energien in den USA weiter gestärkt werden. Profitieren dürfte ganz besonders die Solarindustrie.

Luft nach oben

Bereits Ende September hatten die Analysten bei Evercore ISI gesagt, dass der IRA ein Wendepunkt für die Solarenergie sei. Demnach würde das Gesetz mit seinen lang anhaltenden und breit definierten (und erweiterten) Subventionen sowie übertragbaren Steuergutschriften den Entwicklern und Investoren im Bereich der Solarenergie (und anderer Erneuerbarer Energien) Sicherheiten bieten, wie es sie in den USA noch nie gegeben hatte.

Auch bei KeyBanc ist man in Bezug auf die Aussichten für First Solar aufgrund der Verabschiedung des IRA optimistisch. Im November wurde das Kursziel für die First Solar-Aktie auf 175,00 US-Dollar angehoben. Grund dafür ist die Annahme, dass das Papier weiteres Potenzial mitbringen würde, da die positiven Auswirkungen des IRA trotz der guten Kursentwicklung noch nicht vollständig eingepreist seien.

Wichtige Entscheidung

Während der IRA zu einer Abschottung der US-Wirtschaft im Bereich der Erneuerbaren Energien und damit auch zu einem Streit mit der EU führen könnte, sorgt er bei Unternehmen wie First Solar für Planungssicherheit.

Daher hat sich das Unternehmen nun für den Bundesstaat Alabama entscheiden, um dort die vierte Produktionsstätte für Solarpanele in den USA zu errichten. Es sollen mehr als 1 Mrd. US-Dollar investiert werden, während die Produktion 2025 beginnen soll.

Fazit

Aktien von Unternehmen wie First Solar profitieren nicht nur von Gesetzen wie dem Inflation Reduction Act. Seit vielen Jahren nimmt die Bedeutung der Erneuerbaren Energien zu. Hierzulande auch weil man sich auf diese Weise noch besser von russischen Energielieferungen unabhängig machen kann. Entsprechend dürfte auch die Aktie von First Solar weiteres Potenzial mitbringen, obwohl das Papier im Vorjahr bereits zu den Top-Performern im S&P 500 Index gehörte.

Als Alternative zu einem Direktinvestment in die First Solar-Aktie kommen auch entsprechende Aktienkörbe mit dem Fokus Erneuerbare Energien infrage. Ein solcher ist der Save the World Index. Neben dem Photovoltaikspezialisten First Solar sind in diesem Index unter anderem Windkraftanlagenbauer und Brennstoffzellenhersteller vertreten. Investierbar ist er für Anleger über das Indexzertifikat auf den Save the World Index (WKN: DA0AAR / ISIN: DE000DA0AAR8) von Morgan Stanley.