Der DAX setzte zum Wochenschluss zunächst seine Seitwärtsbewegung vom Donnerstag fort. Am Nachmittag setzte sich dann die gute Laune von der Wall Street kommend auch in Deutschland durch und der deutsche Leitindex legte einen Gang zu. Am Ende stand im DAX nach starken US-Arbeitsmarktdaten ein Plus von 1,20 Prozent auf 14.610,02 Punkte zu Buche.
Charttechnik freundlich
Der DAX hat nach Ansicht der Helaba-Analysten ungeachtet der gestrigen Verschnaufpause die Hochpunkte des Novembers und Dezembers im Visier und angesichts des freundlichen technischen Umfeldes sollten Befestigungen bis 14.571/84 oder 14.675 nicht ausgeschlossen werden. Bei Rücksetzern träfe der DAX auf Unterstützung bei 14.139 in Form der 21-Tagelinie und im Bereich der 13.500 Punkte, so Helaba.
Inflation in der Eurozone sinkt stärker als erwartet
Die Inflation in der Eurozone hat sich im Dezember abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen um 9,2 Prozent gegenüber erwarteten +9,7 Prozent. Im November hatte die Inflation bei +10,1 Prozent gelegen. Damit bekommt die Debatte um weitere Zinserhöhungen durch die EZB neue Nahrung.
US-Arbeitsmarkt im Blick
Nachdem gestern bereits der ADP-Report und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe eine solide Entwicklung des US-Arbeitsmarkts zeigen, richtet sich der Blick auf die offiziellen Dezember-Daten. Demnach wurden im Dezember 223.000 Stellen geschaffen. Die Wall Street hatte im Schnitt mit 200.000 gerechnet. Damit sind zumindest einige Wachstumssorgen vom Tisch genommen worden. Die Wall Street konnte in der Folge deutlich zulegen. Der Dow Jones gewinnt im New Yorker Mittagshandel 1,9 Prozent.
DAX-Gewinner in der Mehrzahl
Im DAX standen zum Wochenschluss zunächst defensive Aktien wie Fresenius, Fresenius Medical Care sowie E.ON und Deutsche Telekom im Blick. Im Handelsverlauf richtete sich das Interesse dann auf Industrietitel wie Siemens Energy (+3,5 Prozent), Linde (+2,5 Prozent) und Infineon (+2,5 Prozent). Die T-Aktie stand zudem im Blick der Investoren, nachdem die für das Gesamtgeschäft wichtige US-Tochter T-Mobile US im vierten Quartal ihre Vertragskundenzahl überraschend kräftig steigern konnte.
Autohersteller auf der CES
Lange Zeit am Indexende zu finden waren heute die Autowerte, bevor sich die Verluste reduzierten. Nach den US-Absatzzahlen steht bei den Autobauern die CES 2023 in Las Vegas im Blick. Dort verkündete Mercedes-Benz (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000) weitreichende Pläne für den Aufbau eines globalen High‑Power‑Charging‑Netzwerks in Nordamerika, Europa, China und anderen Kernmärkten an. Die Errichtung der ersten Ladeparks soll noch in diesem Jahr in den USA und Kanada beginnen, gefolgt von weiteren Regionen rund um den Globus. Als Ziel nennt der Autobauer, das gesamte Netzwerk bis zum Ende des Jahrzehnts aufzubauen. Denn dann will Mercedes‑Benz überall dort, wo es die Marktbedingungen zulassen, vollelektrisch sein. Die Aktien von Porsche, BMW, VW und Mercedes‑Benz verlieren zwischen 1,4 und 1,8 Prozent.
