Kfz-Versicherung: Was bringt eine Teil- oder Vollkaskoversicherung?

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Jeder Pkw in Deutschland benötigt eine Kfz-Haftpflichtversicherung. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und kommt für Personen-, Sach-, und Vermögensschäden auf, die einer geschädigten Person bei einem Unfall entstehen.

Halter, die ihren Pkw zusätzlich absichern möchten, können eine Teil- oder Vollkaskoversicherung abschließen. Eine reine Haftpflichtversicherung ist im Schnitt 50 Prozent günstiger als eine Vollkaskoversicherung, der Teilkaskoschutz kostet 25 Prozent weniger als Vollkaskoschutz.

Was bringt eine Teilkaskoversicherung?

Eine Teilkaskoversicherung bietet einen umfangreicheren Schutz als eine reine Kfz-Haftpflichtversicherung und kommt auch für Schäden am eigenen Pkw auf, z. B. durch Diebstahl, Brand, Sturm, Blitzschlag, Hagel und Überschwemmung sowie Glasbruch.

Die Teilkaskoversicherung übernimmt auch Schäden bei Wildunfällen. (Bildquelle: pixabay / makabera)

Daneben sind auch Unfälle mit Haarwild und Schäden durch einen Marderbiss versichert. Bei Wildunfällen sollten Verbraucher auf den Einschluss von Tieren aller Art achten und bei Marderbiss auch Folgeschäden mitversichern. Beides kostet nur einen geringen Aufpreis.

Verbreitet ist die Teilkasko vor allem bei Haltern, die ein älteres Auto fahren, das noch einen Wert von mehr als 4.000 Euro hat. Liegt er darunter, verzichten viele auf den Kaskoschutz. Letztlich hängt es von Deiner individuellen Situation ab, ob Du Dir eine Kaskoversicherung leisten möchtest oder nicht.

Vollkaskoversicherung –  das ist alles dabei

Der Hauptunterschied zwischen Vollkasko und Teilkasko besteht darin, dass die Vollkasko auch bei Schäden zahlt, die Du selbst verursacht hast, sowie bei Vandalismus. In der Teil­kas­ko­ver­si­che­rung gibt es im Unterschied zur Kfz-Haftpflicht und zur Vollkasko keinen Scha­den­frei­heits­ra­batt. Das bedeutet, dass der Beitrag gleich bleibt, auch wenn schadenfrei gefahren wird.

Der Grund dafür: Der Scha­den­frei­heits­ra­batt ist ein persönlicher Rabatt – den die Ver­si­che­rung für umsichtiges und sicheres Fahren gibt. Da die Teilkasko aber nur Schäden abdeckt, die  nicht selbst verursacht werden, ist das persönliches Fahrverhalten für sie nicht besonders wichtig.

Bei der Vollkaskoversicherung sind auch selbstverschuldete Schäden am eigenen Auto mitversichert. (Bildquelle: pixabay / 652234)

In der Vollkasko, die auch bei selbstverschuldeten Schäden einspringt, wird hingegen über die unfallfreien Jahre ein Scha­den­frei­heits­ra­batt auf. Dieser senkt den Beitrag. Wenn  in der Vollkasko lange schadenfrei gefahren wird, kann es daher sein, dass dieser Rundumschutz dank hoher Scha­den­frei­heits­klas­se kaum teurer ist als die Teilkasko – vielleicht sogar billiger. In Orten mit einer günstigen Regionalklasse, in denen wenig Kaskoschäden auftreten, steigt die Wahrscheinlichkeit zusätzlich.

Auch für ältere Pkw kann eine Vollkaskoversicherung unter Umständen sinnvoll sein, sagt Michael Roloff, Geschäftsführer Kfz-Versicherungen bei Check24. Immer dann, wenn Halter das Auto nach einem Totalschaden nicht aus eigenen Mitteln ersetzen können. Um den Versicherungsbeitrag trotzdem überschaubar zu halten, sollten eine höhere Selbstbeteiligung und Werkstattbindung gewählt werden. So zahlt man kleinere Schäden selbst und hat für große Schäden eine Absicherung.