Machen Sie reinen Tisch mit Ihren Finanzen!

Versicherungsverträge und eigenes Haushaltsbudget überprüfen | Freie Liquidität sinnvoll einsetzen

(Bildquelle: unsplash / Thanos Pal)

Das neue Jahr ist gestartet – da dürfen natürlich auch nicht die traditionellen guten Vorsätze für 2023 fehlen. Abseits von Gesundheit, Sport und Wohlbefinden haben sich viele Menschen solche Neujahrsvorsätze auch teilweise im Bereich der Finanzen, Krankenkasse und der Altersvorsorge vorgenommen. Denn wieso einfach nur die Dokumentenablage neu ordnen? Ein Blick auf Versicherungen, Handy-Verträge und nicht zuletzt auf das eigenen Aktien-Depot und das Girokonto macht Sinn und kann positive Veränderungen mit sich bringen.

Meine Versicherungen — muss ich die wirklich noch alle haben?

Die beliebteste Versicherung der Deutschen sind nach Zahlen die Sachversicherungen. Laut aktuellen Zahlen gibt es von Haftpflicht, Hausrat, Rechtsschutz & Co insgesamt mehr als 90 Millionen Sachversicherungsverträge im Land. Versicherungen abzuschließen ist generell eine richtige Entscheidung, sie sind für den „Ernstfall“ gedacht, unterstützen vor allem in unangenehmen Situationen. 

Das Optimieren von Versicherungen und der eigenen Finanzen zum Jahresanfang kann die eigene Finanzlage verbessern. (Bildquelle: markteinblicke.de)

Dennoch sind nicht alle Produkte der Versicherungsbranche sinnvoll. Es sollte von Zeit zu Zeit überprüft werden, ob man bestimmte Versicherungen immer noch benötigt oder ob es neue Verträge erfordert – weil sich eventuell die persönlichen Lebensumstände (Heirat, Haus(ver)kauf oder Geburt von Kindern) geändert hat. Eine Liste von klassischen unnötigen Versicherungen finden Sie hier. 

Freigewordene Liquidität sinnvoll einsetzen

Am Ende bedeutet die Kündigung einer unnötigen Versicherung oft eine Ersparnis und damit eventuell auch wieder etwas mehr Liquidität. Diese kann dann duerchaus in den eigenen Vermögensaufbau gesteckt werden könnte – und eben nicht im Warenkorb von Amazon & Co landen.

Wenn man einer Postbank-Umfrage Glauben schenkt, muss man bei den Deutschen darum aber weniger Gedanken machen. Denn sie sind Sparmeister – leider aber unterm Strich mit geringem Erfolg. Das hängt einmal mehr damit zusammen, dass die Deutschen auch zugleich Aktien- und Börsen-Muffel sind. Die Zahlen der Postbank-Umfrage zeigen es auf: 

Demnach zahlt knapp jeder Zweite (44 Prozent) Rücklagen auf niedrig verzinste Sparkonten ein, gut jeder Dritte (36 Prozent) parkt sie auf dem Girokonto. So geht kein persönlicher Vermögensaufbau! Die langfristige Geldanlage und damit verbunden auch die gesicherte Altersvorsorge abseits der eh geringen staatlichen Rente ist nicht schwer.

Die fünf wichtigen Finanzregeln für die privaten Finanzen

Dazu sollten lediglich ein paar wenige Grundregeln eingehalten werden, um mit Investments an der Börse überhaupt richtig und seriös anfangen zu können. Dieses sind:

Regel 1: An erster Stelle steht die Schuldentilgung

Die Kosten für Kredite sind meist höher als der Gewinn, den eine Geldanlage abwirft. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, zunächst die Schulden zu begleichen, bevor Geld auf die hohe Kante wandert.

Viele Banken und Kreditinstitute bieten bei ihren Ratenkreditverträgen die Möglichkeit, kostenlos Sondertilgungen vorzunehmen. Das heißt, der Kreditnehmer kann einen Teil der Summe vorzeitig zurückzahlen oder sogar die gesamte Kreditsumme auf einen Schlag tilgen.

Die Inflation bewirkt, dass Geld an Kaufkraft verliert und man für dieselbe Summe weniger Waren oder Dienstleistungen erhält. (Bildquelle: pixabay / Alexas_Fotos)

Regel 2: Achten Sie auf die Inflation und die persönlichen Ersparnisse

Sie ist seit Monaten ein Dauerthema, und wird es wohl auch erst einmal bleiben: Die Inflation. Vieles wird teurer, momentan sogar sehr schnell. Die Inflation bewirkt, dass Geld an Kaufkraft verliert und man für dieselbe Summe weniger Waren oder Dienstleistungen erhält. 

Für un- oder niedrig verzinste Ersparnisse bedeutet dies unter Strich, dass sie nach und nach an realen Wert verlieren. Dieser Fakt ist vielen Menschen leider immer noch nicht bekannt. Das Geld auf dem Girokonto oder dem Sparbuch zu lagern, ist Irrsinn, auch wenn es mittlerweile vielerorts wieder etwas mehr Zinsen gibt.

Dennoch: „Die Inflationsrate ist derzeit so hoch, dass es schwer möglich ist, sie mit der Rendite der Geldanlage zu schlagen“, sagt Katrin Chrambach, Finanzexpertin von der Postbank. Die marktEINBLICKE-Redaktion konkretisiert diese Aussage in diese Richtung: Mit der Rendite einer Geldanlage abseits der Börse. 

Regel 3: Das eigene Finanzbudget bestimmen 

Rücklagen sind wichtig und richtig für jeden. Ob Single oder verheiratet, mit eigener Immobilie oder in Miete lebend. Aber wieviel Geld soll und muss es denn sein? Für was muss ich etwas zurücklegen, für Haushalt, Urlaub oder das Auto?

Fakt ist: Das persönliche Anlageziel abseits der Rücklagen bestimmt auch das Haushalts-Budget und daraus resultierend das für die Geldanlage. Die klassische Notreserve ist ein “must have” und sollte schnell verfügbar sein. Am Besten eignet sich für das “Parken” des Geldes ein Tagesgeldkonto. 

Unser Tagesgeldrechner kann Ihnen helfen, das richtige Konto für Ihre Zwecke zu finden.

Eine wichtige Regel für die privaten Finanzen und die Geldanlage: Finger weg von Sachen, die Sie nicht verstehen und die Sie auch nach mehrmaligen Erklären nicht verstanden haben. (Bildquelle: pixabay / stevepb)

Regel 4: Die Streuung vom eigenen Kapital 

Eines lässt sich nichts leugnen: Je höher die Gewinnaussichten, desto größer das Risiko von Verlusten bei einer Geldanlage. Daher sollte man seine Ersparnisse auf verschiedene Anlagen verteilen.

Wohlgemerkt – wir sprechen an dieser Stelle noch nicht von der Börse, sondern von dem Teil des eigenen Vermögens, der nicht an den Finanzmärkten investiert werden soll. Hier gelten als sicher Festgeld und Tagesgeld – sie bringen allerdings weniger Rendite. Das Sparbuch ist für uns keine Option.

Regel 5: Nur Anlage-Möglichkeiten nutzen, die man selbst versteht

Eine wichtige Regel, die für alle Versicherungen, Verträge und Geldanlage immer gilt ist: Finger weg von Sachen, die Sie nicht verstehen und die Sie auch nach mehrmaligen Erklären nicht verstanden haben.

Das gilt natürlich auch dann, wenn die versprochenen Bedingungen oder Renditen überragend und gar so verlockend sind. „Nur wer eine Geldanlage versteht, kann Chancen und Risiken gegeneinander abwägen und eine mündige Entscheidung für oder gegen die Anlage treffen“, sagt auch Katrin Chrambach von der Postbank.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Wer diese fünf wichtigen Grundregeln für die eigenen privaten Finanzen beherzigt und auch erfüllt, kann im nächsten Schritt sich mit der langfristigen Geldanlage an der Börse befassen. Welche Regeln bei einem Börsen-Investment beachtet werden sollen, lesen Sie in diesem Beitrag.