Die mE-Hot Stocks der Woche

Varta, BMW, Schoeller-Bleckmann, Starbucks und Visa im Fokus

(Bildquelle: Pressefoto BMW AG)

Nach einem enttäuschenden Börsenjahr 2022 konnte der deutsche Leitindex DAX einen erfreulichen Auftakt in das Jahr 2023 verbuchen. Das Barometer profitierte unter anderem von einer von Anlegerseite wahrgenommenen Abschwächung des Inflationsdrucks. Dafür hatten beispielsweise lediglich moderate Anstiege bei den US-Löhnen gesorgt. Dies bedeutet wiederum, dass die Notenbank Fed bei ihren Leitzinserhöhungen nicht mehr ganz so aggressiv wie zuvor vorgehen muss. Möglicherweise könnten Fed-Chef Powell und die anderen US-Währungshüter sogar über Leitzinssenkungen nachdenken. Zumal die Rezessionssorgen weiterhin bestehen bleiben.

Varta

Während der Technologieindex TecDAX 2022 ein Minus von etwas mehr als 25 Prozent verbucht hatte, verlor die Varta-Aktie (WKN: A0TGJ5 / ISIN: DE000A0TGJ55) sogar rund 80 Prozent. Die Aktie des Batterie-Herstellers gehörte damit zu den größten Verlierern im TecDAX und auch im Kleinwerteindex SDAX. Gegenüber dem Ende Januar 2021 verzeichneten Allzeithoch bei 181,30 Euro verlor das Papier sogar etwa 85 Prozent an Wert.

Die Aktie des Batterie-Herstellers gehörte 2022 zu den größten Verlierern im TecDAX und auch im Kleinwerteindex SDAX. (Bildquelle: Pixabay / Alexei_other)

Dem Unternehmen machen die weltweiten Lieferkettenprobleme, höhere Rohstoff-, Material- und Transportkosten sowie die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu schaffen. Als Reaktion will Varta die Kosten senken. Beispielsweise wurde der Bau einer Fabrik für Elektroauto-Batteriezellen vorerst auf Eis gelegt.

Es handelt sich um einen Fabrikneubau für die Rundzelle/V4Drive. Zudem wurde in einigen Bereichen Kurzarbeit eingesetzt. Dies zeigt, wie schwierig die Lage aktuell ist und welches Risiko für Anleger besteht. Nach dem jüngsten Kursverfall dürften zumindest risikofreudige Schnäppchenjäger auf ihre Kosten kommen.

BMW

Seit Herbst 2022 befindet sich die BMW-Aktie (WKN: 519000 / ISIN: DE0005190003) auf Erholungskurs. Ein Grund dafür ist der Umstand, dass der Autobauer auch bei den Fahrzeugabsätzen eine Art Jahresendspurt hinlegen konnte. Daher durfte man voller Stolz verkünden, im vergangenen Jahr Platz 1 im globalen Premiumsegment behauptet zu haben.

Gleichzeitig wurde der Absatz bei den in Zukunft immer wichtiger werdenden Elektroautos verdoppelt. Insgesamt wurden 215.755 vollelektrische Fahrzeuge der Marken BMW und MINI abgesetzt (+107,7 Prozent). Zudem wurde zum Ende des Jahres das 500.000ste vollelektrische Fahrzeug in Kundenhand übergeben. BMW setzt jedoch nicht nur auf vollelektrische Autos, sondern auch auf andere Zukunftstechnologien.

Mit dem „BMW i Vision Dee“ stellte uns der Konzern auf der Consumer Electronics Show (CES) 2023 in Las Vegas nun ein Auto vor, das die Beziehung zwischen Mensch und Automobil auf eine ganz neue Stufe stellen soll. Zur Präsentation hatte man sich keinen Geringeren als „Terminator“ Arnold Schwarzenegger zur Hilfe geholt.

Schoeller-Bleckmann

Die Aktie von Schoeller-Bleckmann (WKN: 907391 / ISIN: AT0000946652) verzeichnete im Börsenjahr 2022 eine Kursperformance von rund 88 Prozent. Damit konnte sich der Ölfeldausrüster mit deutlichem Abstand die Spitzenposition im österreichischen Leitindex ATX sichern. Ein Grund für die starke Performance waren die gestiegenen Energiepreise.

Zuletzt wurde bei den Ölpreisen jedoch die Euphorie etwas ausgebremst. Dafür waren die anhaltenden Rezessionsängste verantwortlich. Auf Unternehmensseite sieht man trotzdem optimistisch auf das Jahr 2023. Das Management geht davon aus, dass die Fundamentaldaten im Bereich Energie weiterhin stark sind. So soll der wachsende Bedarf an Energiesicherheit zu einer dringend benötigten Steigerung der Investitionen führen.

Damit blickt die Industrie laut Einschätzung der Geschäftsführung einem weiteren Wachstumsjahr entgegen. Bei Schoeller-Bleckmann standen 2022 bereits neue Rekorde beim Auftragseingang zu Buche. Es wurde auf Unternehmensseite von der besten Entwicklung seit rund einem Jahrzehnt gesprochen. Weitere Erfolge sollen folgen.

Starbucks

Starbucks (WKN: 884437 / ISIN: US8552441094) wurde genauso wie viele andere Restaurantketten von den Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen getroffen. Die US-Kaffeehauskette durfte sich daher über die Wiedereröffnung der Filialen in vielen Teilen der Welt freuen. Zudem wurde eine umfassende Umstrukturierung eingeleitet. Unter anderem, um das Problem der hohen Fluktuation bei den häufig unter Stress stehenden Mitarbeitern zu verringern.

Die Wiedereröffnung und die Ankurbelung des Konsums in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt halten einiges an Potenzial für Starbucks bereit. (Bildquelle: starbucks.com)

Freuen konnte man sich zuletzt auch über das Ende der „Zero-COVID“-Politik in China. Die Wiedereröffnung und die Ankurbelung des Konsums in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt halten einiges an Potenzial bereit. Davon ist auch Cowen-Analyst Andrew Charles überzeugt. Für ihn ist Starbucks sogar der beste Titel in seiner Coverage, um von einer Wiedereröffnung der Wirtschaft in China zu profitieren.

Daher hat der das Kursziel für die Starbucks-Aktie von 104 auf 112 US-Dollar angehoben, während die „Outperform“-Einschätzung bestätigt wurde. Zumal sich auch die Margen im internationalen Geschäft auf das Vorkrisen-Niveau erholen sollen. 

Visa

Angesichts der angestiegenen Nahrungsmittel- und Energiepreise hatten Marktteilnehmer lange Zeit Sorgen, dass der für die gesamte Weltwirtschaft so wichtige US-Konsum schwächeln könnte. Für Kreditkartenanbieter wie Visa (WKN: A0NC7B / ISIN: US92826C8394) ist dies ebenfalls ein Problem.

Die US-Wirtschaft hat sich zuletzt jedoch sehr robust gezeigt, genauso wie der heimische Arbeitsmarkt. Entsprechend konnte sich auch die Visa-Aktie seit September deutlich erholen. Das Papier legte um rund 23 Prozent auf etwa 221 US-Dollar zu. Josh Beck, Analyst bei KeyBanc, sieht sogar weiteres Aufholpotenzial bei Visa und seinen Branchenkonkurrenten.

Zuletzt wurden Becks Bedenken hinsichtlich der Konsumentenausgaben rund um Urlaubsreisen ausgeräumt. Positiv sieht er zudem, dass traditionelle Branchenriesen auch ihr Geschäft abseits des klassischen Konsumentenbereichs erweitern würden. Dies führe zu einem höheren Diversifikationsgrad und einem länger anhaltenden Wachstum. Daher wurde das Visa-Rating von „Sector Weight“ auf „Overweight“ erhöht.