BMW, Daimler, Tesla & Co: Umweltbonus feiert Geburtstag – Erfolg bleibt aus

Bildquelle: Pressefoto BMW AG

Der Hype um das Elektroauto ist medial gigantisch. Doch die Verbraucher zögern bei ihren Anschaffungen weiter. Der Absatz von Vollelektro- oder Hybridfahrzeugen kommt trotz Förderung nicht vom Fleck. Die Deutschen mögen die Elektroautos einfach nicht. Kommt mit dem neuen Tesla nun der Massenandrang?

Innovationsführer aus den USA. Viele Verbraucher verbinden Elektromobilität mit Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014). Und tatsächlich wäre die deutsche Automobilwirtschaft wohl noch nicht so weit, wenn es nicht die Konkurrenz aus den USA gäbe. Aber mit der Innovationsführerschaft ist es eben nicht getan, denn:

Der kalifornische Elektrowagenbauer hat noch nicht einmal die Produktion seiner beiden anderen Modelle im Griff. Und nun hat Tesla bereits den Produktionsstart des massenmarkttauglichen „Model 3“ im Blick. Konkret wurden im ersten Halbjahr 2017 rund 47.000 Autos ausgeliefert. Es sollten 50.000 Fahrzeuge sein. Allerdings versprach Tesla, dass die Probleme, die zu einigen Verzögerungen geführt haben, nun aus der Welt seien. Außerdem sollen in der zweiten Jahreshälfte mehr Autos ausgeliefert werden als zwischen Januar und Juni. Warten wir es ab…

Infografik: Ist Tesla bereit für den Massenmarkt? | Statista Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Heimische Autobauer orientieren sich am Bedarf. Die drei großen Automobilkonzerne BMW (WKN: 519000 / ISIN: DE0005190003), Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000) und Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) sind von Tesla zwar angestachelt und haben allesamt Elektroautos im Angebot. Einzig die Kundschaft ist zögerlich. Man sieht dies am erfolglosen Förderinstrument Umweltbonus.

Geburtstag kein Grund zum Jubeln. Nachdem der Umweltbonus am 2. Juli 2016 startete, war die Hoffnung groß, dass bis spätestens 2018 mindestens 300.000 E-Autos gefördert werden. Je nach Antriebsart gibt es zwischen 3.000 und 4.000 Euro vom Staat und den Autobauern. Elektromobilität ist ein hochpolitisches Thema, denn insgesamt 1,2 Mrd. Euro wurden gemeinsam bereitgestellt. Doch gut gemeint, ist nicht immer gut gemacht.

Die Jahresbilanz des Umweltbonus fällt wieder einmal ernüchternd aus. Lediglich 23.024 Anträge wurden bis Ende Juni 2017 gestellt. Davon entfielen 3.149 auf den BMW i3, 3.087 den Audi A3 e-tron und 2.282 auf den BMW 225xe. Renault konnte mit seinen Zoe-Modellen ebenfalls punkten. Schaut man auf die Hersteller kommt BMW auf Rang 1 (5.927 Fahrzeuge) gefolgt von Renault (3.674 Fahrzeuge) und Audi (3.087 Fahrzeuge). Überschwängliche Kundenbegeisterung sieht anders aus…

Für die Autohersteller (und deren Aktionäre) wiederum heißt das: Alternativen nicht aufgeben. Zwar steht der Diesel derzeit in der Kritik, aber ob er tatsächlich schon am Ende ist, wird man sehen. Zumal ein Großteil der Neuzulassungen auf Unternehmen zurück geht, und die setzen weiterhin auf den Diesel. Bei den Elektroautos machen sie nur etwas mehr als die Hälfte aus (12.438) Am Ende sieht es wohl so aus: Explodiert nicht der Ölpreis und bleibt gleichzeitig der Strompreis konstant dürfte sich an der Beliebtheit des Verbrennungsmotors wenig ändern. Als Anleger bei BMW, Daimler und VW ist man in allen Szenarien dabei – egal welche Technik sich am Ende durchsetzt…

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre markteinblicke.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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Bildquelle: Pressefoto BMW AG