Aurelius kann’s (doch) noch: Beteiligungsverkauf und Prognoseanhebung

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Der Finanzinvestor Aurelius Equity Opportunities SE & Co. KGaA scheint sich langsam von der Short-Attacke von Gotham City zu erholen und wieder zur Normalität zurückzukehren. Nachdem Ende April die bisher größte Beteiligung Secop mit einem positiven Ergebniseffekt von rund 100 Mio. Euro verkauft werden konnte, verdoppelte Aurelius (WKN: A0JK2A / ISIN: DE000A0JK2A8) kurzerhand die Dividendenausschüttung auf satte 4 Euro je Aktie und startete ein drittes Aktienrückkaufprogramm. Die Dividende wurde inzwischen ausgeschüttet und die Aktienrückkäufe laufen. Alles also wieder in vertrauten Bahnen?

Die letzten Tagen hatten einige Short-Spekluanten ihre Short-Positionen wieder deutlich ausgebaut und nun dürften sie ziemlich kalt erwischt worden sein. Denn Aurelius kann den größten Verkauf seiner Unternehmensgeschichte vermelden. So veräußert Aurelius die Getronics-Gruppe für 220 Mio. Euro an den strategischen Investor Bottega InvestCo S.à r.l., hinter dem als Mehrheitsgesellschafter der US-amerikanisch/brasilianische Unternehmer Nana Baffour steht, der in Brasilien mit der Grupo Cimcorp auf dem Markt für IT-Services präsent ist.

Aurelius-Chart: finanztreff.de

Aurelius hatte Getronics im Mai 2012 von der niederländischen KPN übernommen und seither erfolgreich neu positioniert. Durch insgesamt fünf Add-on-Akquisitionen, die während der Zugehörigkeit zum Aurelius-Konzern vollzogen wurden, konnte die Getronics-Gruppe sowohl geografisch expandieren als auch ihr Produktportfolio deutlich ausbauen. Der letzte Neuzugang zur Getronics-Familie war im April 2016 der Erwerb des Cloud-Geschäftes CMC (Colt Managed Cloud) der Colt Group S.A. Aktuell erzielt die Getronics-Gruppe mit 4.500 Mitarbeitern einen profitablen Umsatz von rund 500 Mio. Euro in 20 Ländern auf drei Kontinenten.

Deutliche Prognoseanhebung
Aufgrund des erfolgreichen Exits hebt Aurelius die Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr 2017 an. Aurelius rechnet nun damit, dass das EBITDA des Gesamtkonzerns im laufenden Geschäftsjahr 2017 auf voraussichtlich über 650 Mio. Euro (bisher: über 500 Mio. Euro) steigen wird. Denn mit dem Exit konnte Aurelius sein bei Getronics investiertes Kapital um ca. das 18,5-fache steigern und wird nach vorläufigen Berechnungen hieraus einen positiven Effekt auf das EBITDA des Gesamtkonzerns für das Jahr 2017 von voraussichtlich rund 160 Mio. Euro erzielen…

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KissigEin Beitrag von Michael C. Kissig

Er studierte nach Abschluss seiner Bankausbildung Volks- und Rechtswissenschaften und ist heute als Unternehmensberater und Investor tätig. Neben seinem Value-Investing-Blog „iNTELLiGENT iNVESTiEREN“ verfasst Michael C. Kissig regelmäßig eine Kolumne für das „Aktien Magazin“.

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