Biontech geht neue Wege

Sein mRNA-basierter COVID-19-Impfstoff hat Biontech zum Durchbruch verholfen. Nun sieht das Unternehmen unter anderem Potenzial in Großbritannien. Eine Kooperation mit der britischen Regierung macht den Weg schon einmal frei.

(Bildquelle: Pressefoto © BioNTech SE 2020, all rights reserved)

In den vergangenen Tagen herrschte große mediale Aufregung rund um Biontech (WKN: A2PSR2 / ISIN: US09075V1026). Fälschlicherweise hieß es bereits vonseiten einiger Medien, dass das im Zuge der COVID-19-Pandemie berühmt gewordene Unternehmen bei der Forschung Deutschland den Rücken kehren wolle und aufgrund der geringeren bürokratischen Hürden nach Großbritannien abwandern würde.

Biontech hat Expansionspläne

Von einer Abwanderung aus Deutschland kann nicht die Rede sein, allerdings wird Biontech seine Forschung ausbauen und dies auch in Großbritannien tun. Zu diesem Zweck wurde mit der Regierung des Vereinigten Königreichs eine Kooperation vereinbart.

Im Zuge dieser sollen klinischen Studien mit personalisierten mRNA-Immuntherapien organisiert werden. Der Fokus wird dabei auf Krebsimmuntherapien auf der Basis von mRNA oder anderen Wirkstoffklassen sowie Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten liegen. Angedacht ist auch ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Cambridge.

Dieses soll Kapazitäten für über 70 hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler umfassen, von denen die ersten bis Ende des ersten Quartals 2023 mit ihrer Arbeit beginnen sollen. und dies, nachdem bereits im Herbst 2022 bekannt geworden war, dass die Mitarbeiterzahl in Deutschland deutlich steigen soll.

Der Gang nach Großbritannien ist verständlich, denn zum einen befindet man sich damit außerhalb des EU-Rechtsrahmens und hat gleichzeitig mit dem britischen Gesundheitsystem NHS einen zentralorganisierten Partner, der die Entwicklung neue Medikamente begleiten kann.

Ein lohnendes Geschäft

Für Biontech geht es derzeit darum, den durch die Entwicklung des Corona-Impfstoffs Comirnaty erzeugten Schwung auch in anderen Bereichen mitzunehmen. Welcher Schwung dies in finanzieller Hinsicht sein kann, zeigte sich unter anderem nach neun Monaten im Geschäftsjahr 2022.

In dieser Zeit wurden Umsatzerlöse in Höhe von 13,0 Mrd. Euro erzielt bei einem Nettogewinn von 7,2 Mrd. Euro. Für das Gesamtjahr 2022 hatte das Unternehmen die COVID-19-Impfstoff-Umsatzerlöse bei mit 16 bis 17 Mrd. Euro veranschlagt.

Daneben sorgte zuletzt ein mRNA-basierter Kombinationsimpfstoffkandidat gegen Influenza und COVID-19 für Aufsehen. Und nun gerät auch das Thema Krebs wieder verstärkt in den Fokus der Forschung. Es tut sich also einiges.

Mein Fazit

Sein mRNA-basierter COVID-19-Impfstoff hat Biontech zum Durchbruch verholfen. Daher dürfte das Unternehmen mit Blick auf viele medizinische Probleme die Chance bekommen, sich erneut zu beweisen, was sich letztlich auch wieder in finanzieller Hinsicht auszahlen sollte.

Wer von den Impfstoff-Entwicklern überzeugt ist, allerdings das Einzelaktien-Risiko vermeiden und stattdessen auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AB4 / ISIN: DE000DA0AB48) auf den Pharma Impfstoff-Aktien Index anschauen. In diesem sind neben Biontech weitere Player aus diesem Bereich wie Moderna, Novavax und Curevac vertreten.