SAP: Ein wichtiger Wendepunkt

Cloud-Geschäft wird weiter gestärkt

Nemetsche
(Bildquelle: Pressefoto © Norbert Steinhauser/SAP SE)

Als größter Softwarekonzern Europas eifert SAP (WKN: 716460 / ISIN: DE0007164600) auch gerne Mal noch größeren Technologiekonzernen aus den USA nach. Diese sind derzeit dabei, ihre Mitarbeiterzahlen zu reduzieren. Die Walldorfer folgen nun diesem Beispiel.

Mehr Effizienz

Der DAX-Konzern möchte rund 3.000 Mitarbeiter oder etwa 2,5 Prozent der Belegschaft abbauen. Damit sind im ersten Quartal 2023 Restrukturierungskosten in Höhe von 250 bis 300 Mio. Euro verknüpft.

Ziel ist es laut Konzernangaben , den Fokus stärker auf strategische Wachstumsbereiche zu legen, in dem die operativen Modelle und das Vermarktungskonzept an die beschleunigte Transformation zu einem Cloud-Unternehmen ausgerichtet werden.

Das Cloud-Geschäft soll gestärkt werden, während die Effizienz sämtlicher Prozesse verbessert werden soll. Auf diese Weise will SAP noch stärker von dem notwendigen Umstieg bei Unternehmen auf Cloud Computing profitieren und sich gleichzeitig weiter für einen harten Wettbewerb in diesem Zukunftsfeld rüsten.

Cloud-Geschäft wächst weiter

In dem aktuellen, von einer hohen Inflation, gestiegenen Zinsen und Rezessionssorgen geprägten Umfeld, hat es SAP weiterhin nicht leicht. Angesichts dessen konnten zum Ende des Geschäftsjahres 2022 aber auch einige Erfolge eingefahren werden.

So konnte im vierten Quartal wieder ein Wachstum beim Betriebsergebnis verzeichnet werden. Währungsbereinigt lag dieses immerhin bei 2 Prozent. Vorstandssprecher Christian Klein sprach denn auch von einem “wichtigen Wendepunkt”.

Auf Gesamtjahressicht schrumpfte dieser Wert um 7 Prozent auf 8,0 Mrd. Euro. Positiv stellte sich wiederum die anhaltend erfreuliche Entwicklung im Cloud-Geschäft dar. Im Gesamtjahr legten die Cloud-Erlöse um 33 Prozent auf 12,56 Mrd. Euro zu.

Ambitionierte Mittelfrist-Ziele

Für 2023 wird bei den Cloud-Erlösen ein weiterer Zuwachs erwartet. Diese sollen währungsbereinigt um 22 bis 25 Prozent auf 15,3 bis 15,7 Mrd. Euro ansteigen. Beim Betriebsergebnis soll der jüngste Schwung mitgenommen werden.

Hier wird mit einem Anstieg um 10 bis 13 Prozent auf 8,8 bis 9,1 Mrd. Euro gerechnet. Zudem sieht das Management den Anteil der besser planbaren Umsätze bei etwa 83 Prozent, nach 79 Prozent im Vorjahr. Mittelfristig hat man auf Unternehmensseite noch viel mehr vor.

Bis 2025 sollen die Cloud-Erlöse einen Wert in Höhe von 22 Mrd. Euro erreichen, während das Betriebsergebnis bei rund 11,5 Mrd. Euro liegen soll. Bei den Gesamterlösen ist ein Wert von 36 Mrd. Euro angedacht, nach 30,9 Mrd. Euro in 2022.

Das marktEINBLICKE-Fazit

SAP hat noch viel Arbeit vor sich. Der Jobabbau sowie die Prüfung des Verkaufs der Qualtrics-Beteiligung zeigen aber, dass das Management offenbar bereit ist, alles Mögliche zu unternehmen, um weiter vom Wachstum in der Cloud zu profitieren und die Profitabilität zu stärken. Daher könnte die SAP-Aktie ihre Erholung fortsetzen.

Anleger, die mit Kurssteigerungen bei der SAP-Aktie rechnen, können mit einem Mini-Future Long (WKN: MB285M / ISIN: DE000MB285M6) gehebelt profitieren.