Die Aktie des Schweizer Nahrungsmittelkonzerns Nestlé (WKN: A0Q4DC / ISIN: CH0038863350) ist in das Visier eines aktivistischen Investors geraten. Daniel Loeb mit seinem Hedgefonds Third Point hat für rund 3,5 Mrd. Dollar 40 Mio. Aktien erworben und verlangt unter anderem Aktienrückkäufe und den Verkauf von Beteiligungen. Ein Tag nach Bekanntgabe des Einstiegs gab Konzernchef Ulf Schneider den Rückkauf von Aktien im Wert von bis zu 20 Mrd. CHF bis Juni 2020 bekannt. Die Aktie quittierte dies mit einem kurzfristigen Sprung nach oben. In der zurückliegenden Woche kam die Aktie jedoch etwas unter Druck. Lohnt nun der Einstieg?
In den zurückliegenden Jahren konnte der Schweizer Konzern Umsatz und Gewinn nur marginal steigern. Im vergangenen Jahr wurde gar die Wachstumsprognose gestutzt. Die Gründe: In Indien drückte ein Lebensmittelskandal, in China herrschte Absatzflaute und in Europa kämpfte Nestlé mit Preisrückgängen. Der weltweit größte Nahrungsmittelkonzern bietet unter anderem Babynahrung, Wasser (San Pellegrino), Schokolade (KitKat, Smarties), Kaffee (Nescafé), Getränke (Nesquik, Nestea), Eis (Häagen-Dazs, Nestlé Ice Cream) und Tiernahrung an. Zudem hält Nestlé unter anderem 23 Prozent an L`Oréal. Der Wert: rund 25 Mrd. Euro.
Seit Jahresbeginn entscheidet der ehemaliger Fresenius-Chef Ulf Schneider über den Kurs des Nahrungsmittelkonzerns. Investoren hoffen darauf, dass Schneider nun neuen Schwung bringen wird. Einige Restrukturierungen wurden bereits angekündigt. So soll das amerikanische Süßigkeitengeschäft verkauft werden. Gleichzeitig hält Nestlé Ausschau nach Kaufgelegenheiten. Vor allem in wachstumsstarken Segmenten wie Kaffee, Tiernahrung, Babynahrung, Wasser und im Gesundheitsbereich sieht Schneider noch Möglichkeiten. Derweil stehen möglicherweise einige der rund 2.000 Marken auf dem Prüfstand.
Trotz der ambitionierten Bewertung stufen die meisten Analysten die Aktie aufgrund des zwar langsamen aber stetigen Wachstums als kaufenswert ein. Zudem gewinnt die weltweite Konjunktur inzwischen an Fahrt. Das könnte die Nestlé-Aktie zusätzlich beflügeln. Dennoch ist der Titel nicht gegen Kursrückgänge gefeit. Ein schwacher Gesamtmarkt oder eine Revision der Prognosen könnten die Aktie unter Druck setzen.
Chartausblick: Nestlé
- Widerstandsmarke: 85,85 CHF
- Unterstützungslinie: 79,40/80,65/81,90 CHF
Die Aktie von Nestlé bildet seit Dezember 2016 einen Aufwärtstrend. Nach dem jüngsten Hoch bei CHF 85,85 drehte das Papier in eine Konsolidierung bis zur 61,8%-Retracementlinie (CHF 81,90). In diesem Bereich stabilisiert sich die Aktie nun. Der Slow Stochastic-Indikator dreht bereits wieder nach oben. Solange die Unterstützung bei CHF 81,90 hält besteht somit aus technischer Sicht die Chance auf eine Erholung bis zum jüngsten Hoch. Rücksetzer bis zur Kreuzunterstützung (CHF 80,65) sind jedoch nicht ausgeschlossen. Die Bären werden jedoch frühestens unterhalb dieser Marke die Oberhand gewinnen.
Nestlé im Tageschart in CHF: 1 Kerze = 1 Tag (log. Kerzenchartdarstellung)
Nestlé im Wochenchart in CHF: 1 Kerze = 1 Woche (log. Kerzenchartdarstellung)
Call-Optionsschein auf Nestlé für eine Spekulation auf einen Kursanstieg der Aktie.
Basis- wert |
WKN |
Verkaufs- preis in EUR |
Basispreis in CHF |
Hebel |
Finaler Bewertungs- tag |
Nestlé |
0,61 |
77,00 |
12,2 |
13.12.2017 |
|
Nestlé |
0,32 |
82,00 |
22,7 |
13.12.2017 |
Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 12.07.2017; 11:37 Uhr
Put-Optionsschein auf Nestlé für eine Spekulation auf einen Kursrückgang der Aktie.
Basis- wert |
WKN |
Verkaufs- preis in EUR |
Basispreis in CHF |
Hebel |
Finaler Bewertungs- tag |
Nestlé |
0,58 |
87,00 |
12,6 |
13.12.2017 |
|
Nestlé |
0,36 |
83,00 |
20,8 |
13.12.2017 |
Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 12.07.2017; 11:38 Uhr
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Kommentator: Sebastian Bleser, Experte für Anlage- und Hebelprodukte HypoVereinsbank onemarkets
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Bildquelle: markteinblicke.de